Einmal um die ganze Welt ...
2017/2018 - Eine Kreuzfahrt mit der MS AMADEA
Das gestrige Abendessen war ganz nach unserem Geschmack. Beefen auf dem Außendeck, Schnitzel in den Restaurants. Dafür fand heute schon wieder ein Themenabend statt. Auf jeder Etappe werden nämlich einmal die Köche in der Atlantic-Show-Lounge vorgestellt. Die Vorstellung zieht jedesmal unweigerlich ein "Philippinisches Abendessen" nach sich. Und das war heute wieder mal der Fall.
Trincomalee ist eine Stadt mit 115.000 Einwohnern im Nordosten von Sri Lanka.
Um 9:30 Uhr legten wir pünktlich an der Pier an und um 10:30 Uhr saßen wir schon im Shuttlebus, der uns (für 16€) in die 10 Kilometer entfernte Stadt brachte. Die Haltestelle sollte am Busbahnhof sein, aber der Fahrer hat sich erst einmal ein wenig verfahren und musste deshalb einen Polizisten nach dem Weg fragen. Aber schließlich kamen wir doch an.
Wir kamen gar nicht richtig dazu, uns umzuschauen, da saßen wir auch schon in einem Tuk-Tuk, einem Kabinenroller, die in vielen Städten Asiens zahlreich wie Mücken überall durch die Straßen schwirren und als preiswerte Taxen ihren Dienst verrichten.
Der Tirukoneswaram-Tempel ist ein typischer farbenfroher Hindutempel. Er ist der Göttin Shiva (Figur im Vordergrund rechts) geweiht, die man dadurch leicht er erkennt, dass sie mehrere Arme hat. Die Anzahl ist aber von Statue zu Statue variabel, meist sind es vier Arme, es können aber auch schon mal acht sein.
Unser Tuk-Tuk sollte uns zum Tirukoneswaram-Tempel bringen, eine der wenigen Sehenswürdigkeiten; ein Hindutempel, der Göttin Shiva geweiht. Der Ausschnitt des Stadtplans, der in die Landgangsbeschreibung kopiert wurde, enthielt wieder mal keinen Maßstab und der Busbahnhof war da auch nicht verzeichnet, sodass wir nicht wussten, wie weit oder nah unser Ziel war und wir deshalb die Preisvorstellung des Tuk-Tuk-Fahrer (5 US-Dollar) ohne zu handeln akzeptierten. Nach kurzer Fahrzeit waren wir am Tempel angekommen.
Allerdings wollte der Fahrer (noch) kein Geld. Er würde warten, um uns auch zurückzufahren.
Wir waren noch keine 10 Schritte gelaufen, gesellte er sich zu uns, mit dem Hinweis, dass er uns vielleicht helfen könnte. Und er machte sich nützlich, wo er nur konnte.
Gleich am Eingang des Tempelgeländes mussten wir Schuhe und Strümpfe ausziehen und er stellte unsere Sachen in ein Fach des dort aufgestellten wackligen Holzgestells. An einem steinernen Wasserbecken goss er uns Wasser über unserer Füße, wie einst Jesus seinen Jüngern.
Er machte mit meiner Kamera Fotos von uns und er führte uns über das Tempelgelände und in den Tempel hinein.
Er bezahlte die Depotgebühren für unsere Schuhe und verhinderte, dass wir einem Bettler einen Dollar gaben, indem stattdessen er ihm einen Almosen gab, schließlich spekulierte er ja auf unsere Dollars und die sollten wir wohl nicht anderweitig verschwenden. Er übernahm also Aufgaben, die wir auch ohne ihn hätten bewerkstelligen können, außer vielleicht die Fotos, auf denen wir beide zusammen abgelichtet sind.
Im Tempel selbst durfte nicht fotografiert werden.
Beim Verlassen des Tempels ist zwar keine Fußwaschung vorgeschrieben, aber auch nicht verboten. Und Fußkühlung tat not.
In der kleinen Verkaufsstraße vor dem Tempel fielen mir diese Plastikblockstühle (die gar nicht zum Verkauf standen) auf. Sie sind hier in Sri Lanka Standard, man sah sie überall und kosten sicher nicht sehr viel. Wir mussten Probesitzen, unser Guide bestand darauf. Gerne hätte ich einige für unseren Balkon mitgenommen, aber sie passen halt nicht in den Koffer. :-(
Zur Detailansicht einfach auf das Foto klicken (das gilt übrigens für alle Bilder in diesem Blog).
Nach der Besichtigung des beeindruckenden und farbenfrohen Tempels traten wir die Rückfahrt an und überschlugen schon mal die Kosten für unser Rundum-Sorglospaket und meinten, dass die Forderung sich wohl so um die 15$ bewegen würde. Und so war es dann auch. Unser Tuk-Tuk-Fahrer erklärte uns seine Kalkulation. 5$ die Fahrt hin, 5$ die Fahrt zurück und 5$ für die Führung. Beeindruckt von der einfachen und verständlichen Tarifstruktur der Komponenten unseres Pakets war ich bereit zu zahlen, während Doris anfing zu verhandeln. Daraufhin erklärte er uns, wenn es uns gefallen hätte, sollten wir doch den vollen Preis zahlen, wenn nicht oder wenn wir unzufrieden wären sollten wir im nur 10$ geben.
Er bekam den vollen Betrag!
Von ihm könnten Marketing- und Vertriebsmanager mit abgeschlossenem BWL- und Psychologiestudium durchaus noch lernen, wie man geschickt seine Dienstleitungen und Produkte zu optimalen Preisen an den Mann/die Frau bringen kann.
Die Tuk-Tuk-Fahrer müssen auch Gedanken lesen können. Ein anderes Ehepaar hat für die gleiche Tour 30$ bezahlt, einen Betrag den wir keinesfalls akzeptiert hätten. Diese "Verkaufsgenies" können wohl ziemlich genau abschätzen, wo bei jemandem die Schmerzgrenze anfängt und danach richteten sich ihre Angebote und Preisgestaltungen, ganz davon abgesehen, dass sie, wenn sie erst mal einen Auftrag haben, sehr gekonnt sofort Folgeaufträge generieren.
Ich zolle ihm hiermit meinen Respekt, auch wenn er uns übers Ohr gehauen hat. Für die Einheimischen kostet eine Tuk-Tuk-Fahrt nämlich nur Pfennige.
Der Versuch, auf einer Bank unsere Kyat aus Myanmar, von denen wir überhaupt nichts ausgegeben hatten, gegen Sri-Lanka-Rupien umzutauschen, schlug fehl. Diese Währung wurde nicht akzeptiert.
Gleich neben der Haltestelle für unseren Shuttle befand sich eine Markthalle in der hauptsächlich Obst und Gemüse angeboten wurde. Viele Produkte waren uns, wie so oft auf diesen Märkten, absolut fremd.
Es wurden auch reichlich Bananen angeboten und zwar die kleinen Mini-Bananen. In der Regel schmecken diese kleinen Dinger recht gut, aber ich hatte auch schon Pleiten erlebt, dass sie wie die Chiquita-Bananen bei uns schmecken, nämlich nach ziemlich gar nichts.
Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Ich zeigte einem Händler eine 1-Dollar-Note und deute auf die Bananen und er verstand und akzeptierte. Ich deutete auf ein Bündel und wollte anfangen zu verhandeln, wieviel ich davon für meinen Dollar kriegen könnte, da nahm er schon den Geldschein und packte mir das Bündel ein. Jetzt war ich stolzer Besitzer von etwa 30, wenn auch sehr kleinen, Bananen. Wer soll die alle essen? Da hatte ich schon einen Plan.
Als wir in den Shuttlebus eingestiegen waren, bot ich den Reisegefährten welche an. Das Angebot wurde dankbar angenommen und so reduzierten wir die kleine Staude auf ein erträgliches Maß von ca. 10 Bananen. Und Glück hatte ich mit meinem Kauf außerdem. Die Bananen schmeckten so richtig nach Banane, ich wünschte, man würde solche in Deutschland bekommen. Ich würde sogar glatt zwei Dollar dafür bezahlen.
Um 18 Uhr legten wir unter den Klängen der Auslaufmelodie ab, passierten noch einige hübsch anzuschauende kleine bewaldete Inseln, bevor wir wieder das offene Meer erreichten.
Und zum Abendessen wurde wieder etwas Besonderes geboten, ein "Gin-Abendessen".
Da Doris keinen Alkohol trinkt, hatte sie jetzt auch nicht vor, welchen zu essen. Also fragte sie den Kellner, welches der Gerichte denn ohne Alkohol sei. Da er die Frage nicht beantworten konnte, wurde der Oberkellner hinzugezogen, der hat immerhin schon zwei Streifen auf seiner Uniform. Aber er wusste es auch nicht, sodass man jetzt ein Koch herbeizitierte. Der musste zugeben, dass kein einziges Gericht, keine Vorspeise, keine Suppe, kein Hauptgang und kein Nachtisch nicht irgendwie mit Gin veredelt wurde. Der Clou war, dass hier die verschiedensten Gin-Sorten zum Einsatz kamen.
Doris hatte gehofft, dass wenigstens die Steaks mit der London-No 1-Pfeffersoße alkoholfrei seien, aber "London No 1" ist ebenfalls ein Gin.
Jedoch machte der Koch durchaus konstruktive Vorschläge, wie man für Doris auch etwas ohne Alkohol servieren kann. Bei Suppe und Soße sah es schlecht aus, da war der Gin schon drin. Aber beim Salat könnte man die Spritzugabe für ihre Portion noch stoppen und beim Steak könnte man die Soße weglassen.
So brauchte Doris nicht zu hungern.
Als sie jedoch anmerkte, ob es nicht sehr gewagt sein, sämtliche Speisen auf der Speisekarte mit Alkohol zu versehen, ohne dass der Gast eine Ausweichmöglichkeit hat, kam sofort das absolute Totschlagargument: "Bisher hat sich noch keiner beschwert."
Als ich einwarf, dass es Menschen gibt, die aus Überzeugung, aus religiösen Gründen oder weil sie trockene Alkoholiker sind, keinen Alkohol zu sich nehmen, kam das Gegenargument. Man hätte sich ja, genau wie die Leuten mit Lebensmittelunverträglichkeiten und Allergien am Anfang der Reise melden können.
In der Tat findet man bei Beginn eines jeden Reiseabschnitts im Tagesprogramm wörtlich den folgenden Hinweis:
Lebensmittelunverträglichkeit
Sollten Sie an einer Lebensmittelunverträglichkeit leiden, treffen Sie sich bitte mit Maître D‘ (Restaurantchefin) Anja Sievert und dem Küchenchef an der Rezeption / Deck 5.
Ich lasse die Argumentation des Kochs jetzt mal unkommentiert im Raum stehen.
Der moderne Hafen von Hambantota, einer im Süden Sri Lankas gelegenen Stadt mit 11.000 Einwohnern, wurde von den Chinesen gebaut und finanziert. Er wirkt eher trostlos, weil er kaum frequentiert wird. Im letzten Jahr mit der ARTANIA waren wir das einzige Schiff. Heute lag hier noch ein Autotransporter, der entladen wurde.
Der Hafen liegt 15 Kilometer von Hambantota entfernt und ein Shuttleservice wurde nicht angeboten, was uns die Entscheidung erleichterte, einen Ausflug zu buchen und zwar "Elefanten im Udawalawe-Nationalpark". Exakt an diesen Ausflug hatten wir im letzten Jahr auch schon teilgenommen. Er hat uns so gut gefallen, dass einer Wiederholung nichts im Wege stand.
Ich könnte es mir ja leicht machen und einfach einen Link auf den Bericht von 2017 setzen, aber ein paar Zeilen möchte ich dann doch schreiben.
Der örtliche Reiseleiter hatte wahrscheinlich Deutsch bei Rudi Carrell gelernt, sodass die beiden Akzente (holländisch und singhalesisch), mit der er uns nun Land und Leute näher bringen wollte, ihn nicht unbedingt verständlicher machte. Da ist es oft besser, die Reiseleiter sprechen Englisch und die Phoenix-Begleitung übersetzt.
Der "Begrüßungselefant" wenige hundert Meter hinter der Einfahrt in den Nationalpark. Beim letzten Mal war die "Dramaturgie" noch eine andere. Erst ein Chamäleon, dann ein Bienenfresser (Vogelart), dann ein Pfau, dann ein Wasserbüffel und erst dann die Elefanten.
Wir reisten mit 4 Bussen, also schätzungsweise 160 Leuten an. Das bedeutete knapp 30 Jeeps (6 Leute pro Fahrzeug) alleine nur für uns Kreuzfahrer. Da der Nationalpark sehr populär ist, gab es auch noch genügend andere Besucher.
Der Park ist aber sehr groß, sodass sich die Fahrzeuge verteilten. Waren dann doch mal mehrere Jeeps gleichzeitig an einer Stelle, an der die Elefanten gut zu beobachten waren, stellten sie sich sehr diszipliniert so hin, dass die anderen nicht in der Sicht behindert wurden oder warteten einen Augenblick, bis Platz gemacht wurde.
Einen Stau gab es dann aber doch einmal. Aus einer mit Wasser gefüllten Kuhle kam ein Fahrzeug nicht mehr heraus und musste erst von einem anderen herausgezogen werden
Hinter dem Wasserloch ging es steil bergauf und es war glatt wie auf Schmierseife. Da drehten auch schon mal die Räder durch und der braune Schlamm spritzte bis zu uns hinauf auf die Ladefläche.
Die Geländewagen waren beim letzten Mal insofern etwas vorteilhafter, dass der Fahrer durch ein offenes Fenster nach hinten zur Ladefläche, wo wir saßen, mit uns sprechen und Erklärungen abgeben konnte. Bei den Fahrzeugen, die heute zum Einsatz kamen, ließ sich die Heckscheibe der Fahrerkabine leider nicht öffnen.
Etwas nachdenklich wurden wir an einer Wasserstelle. Dort lag ein Elefant und ein anderer versuchte, ihn zum Aufstehen zu bewegen. Er legte sich neben ihn und schien sich an das kranke Tier anzuschmiegen, er stellte sich über seinen Kameraden, er stupste ihn mit dem Fuß an, alles ohne Erfolg. Mehr als einmal den Kopf etwas anheben konnte der Elefant nicht. Aber das Verhalten des "besorgten" Elefanten zeigt deutlich, dass diese Tiere ein ausgeprägtes Sozialverhalten haben.
Wir wissen nicht, ob die Fahrer, die das ja auch beobachtet haben, die Sache der Parkverwaltung melden und ob der Mensch hier überhaupt helfend eingreift oder der Natur seinen Lauf lässt.
Abgesehen von dem etwas traurigen Vorfall mit dem kranken Dickhäuter war die Safari selbst wieder ganz toll. Es gab reichlich Elefanten, Wasserbüffel und sonstiges Getier zu sehen.
Am Ein- und Ausgang wurden die Fahrzeuge und die Personenanzahl registriert, damit sichergestellt ist, dass alle die in den Nationalpark hineingelangten auch wieder herauskommen und niemand dort verlorengegangen ist.
Auf der Rückfahrt, wir waren bereits in Hafennähe, hatte der Fahrer sich irgendwie verfranzt Vielleicht ist es hier so Sitte, dass die Busfahrer nicht den direkten Weg nehmen. Aber ich sollte mich mit meinem unterentwickelten Orientierungssinn auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und das Lästern lieber einstellen.
Punkt 16 Uhr legten wir ab und nahmen Kurs auf das benachbarte Indien. Vor uns lagen fünf Seetage, zwei unechte Seetage und drei echte Seetage.
Was ist ein unechter Seetag? Beim unechten Seetag liegt zwar das Schiff in einem Hafen, aber man geht trotzdem nicht an Land.
Hier in Indien dürfen Doris und ich nicht an Land, denn wir haben kein Visum.
Bei unseren Besuchen in Indien im Jahr 2015 und im letzten Jahr hatten wir uns noch Visa besorgt. Man konnte sie entweder über eine Agentur zum Preis von etwa 140 € pro Stück beantragen oder für 70 € direkt bei der indischen Botschaft in Frankfurt. Bei der Botschaft muss man zweimal erscheinen, einmal um dort seinen Pass und ein umfangreiches Formular abzugeben und eine Woche später, um den Pass mit dem dort eingeklebten Visum wieder abzuholen. Das Ganze ist recht umständlich, ich habe das im Detail im Blog 2015 mit einigen bissigen Bemerkungen geschildert.
Für das neue Visum hatte es eine kleine Preiserhöhung gegeben. Auch für die Beschaffung bei der Botschaft sind jetzt 140 € pro Visum fällig.
Da haben wir nach reiflicher Überlegung beschlossen, in Indien nicht an Land zu gehen und so symbolisch den Stinkefinger zu zeigen.
Um uns zu beruhigen, dass unserer Entscheidung vielleicht doch nicht so klug war, führten wir folgende Argumente ins Feld:
(a) Zum einen liegen wir in Thiruvananthapuram nur einen halben Tag und das noch auf Reede.
(b) Das morgige Kochi kennen wir bereits sehr gut. 2015 waren wir dort zwei Tage und im letzten Jahr einen Tag.
Wir warfen gegen 12 Uhr weit vor der Einfahrt des kleinen Hafens den Anker. Folglich musste man also tendern und von der Tenderanlegestelle waren es noch 18 Kilometer bis ins Zentrum.
Vom Schiff aus gab es nichts zu sehen, was sich zu fotografieren gelohnt hätte, also gibt es für heute auch keine Bilder.
Für den Abend hatte sich die Küche erneut ein Thema einfallen lassen und möchte uns mit einem " Maharadscha Abendessen" erfreuen. Eine Alternative, dieser geballten Exotik zu entfliehen wurde auf der Speisekarte nicht angeboten. Also gaben wir gleich am Morgen wieder unsere Sonderbestellung auf - die allzeit beliebte Vesperplatte.
Wären wir an Land gegangen, hätten wir uns ein Tuk-Tuk genommen und hätten uns wieder in den Stadtteil "Fort" an die Uferpromenade fahren lassen, wo es einen Abschnitt gibt, den die Einheimischen besuchen und einen touristischen Teil. Außerdem findet man hier die berühmten chinesischen Fischernetze.
Auf dem Weg zun Anlegeplatz passierte die AMADEA am noch leicht dunstigen Morgen eine Landzunge, auf der die sogenannten "chinesischen" Fischernetzte zu sehen sind. Sie bestehen aus einem ausgeklügelten System aus Holzstämmen, Seilen und dem großen Netz und müssen von mehreren Männern bedient werden.
Auf der gegenüberliegenden Insel giebt es einen weiteren Schiffsanleger, an dem kurz nach unserer Ankunft ein dicker Kreuzfahrer der Reederei Costa festgemacht hat. 2500 Passagiere werden Kochi heimsuchen.
Kochi besteht aus mehreren dicht beieinander gelegenen Inseln, so dass es am Morgen bei der Fahrt in den Hafen und am späten Nachmittag um 18:00 Uhr nach dem Ablegen auch von der Reling aus einiges zu sehen und zu fotografieren gab.
An den Stränden winkten uns hunderte Menschen zu, als wir Kurs auf den Oman nahmen, den wir nach drei Seetagen erreichen sollten.
Heute war ein echter Seetag. So konnte ich in Ruhe am Blog arbeiten oder an der Reling stehen und mir den Wind um die Nase wehen lassen, in der Jupiterbar sitzen und ein Weizenbier trinken und zur österlichen Kaffeestunde ein Stück Kuchen essen, dass anschließend im Fitnessraum auf dem Fahrrad wieder abtrainiert werden musste.
Ostern ist der Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond. Und heute war dieser Vollmondtag. Es ist ein wundervoller Anblick, wenn das Mondlicht sich auf dem Meer spiegelt. Diese Stimmung lässt sich leider nicht fotografieren, zumindest nicht von einem Amateur mit einer Kompaktkamera.
Der 100. Reisetag, Ostern und der Erste April - alles auf einmal.
Gestern war im Tagesprogramm zu lesen, dass in der Nacht der Osterhase besondere 10 Osternester auf dem Schiff verstecken wird, die jeweils einen Zettel mit einer Nummer enthalten. Wer so ein Nest findet und den Zettel mit der Nummer an der Rezeption vorweist erhält eine Überraschung.
Beim sogenannten Frühkaffee ab 7:00 Uhr, den Doris gerne besuchte, während ich noch im Bad zugange bin, wird gerne und viel getratscht.
So konnte Doris in Erfahrung bringen, dass die ersten Nestsucher bereits in der Nacht um halb zwei auf der Pirsch waren.
Welcher Art die Überraschung für die erfolgreichen Schatzsucher war, konnte sie allerdings nicht in Erfahrung bringen.
Wir wurden vom Schiffsosterhasen reichlich beschert. Jetzt sind auch unsere Nikoläuse, die wir zu Weihnachten vom Schiffs-Christkind bekommen haben, nicht mehr so alleine.
Ob es ein AMADEA-Schlüsselanhänger war oder vielleicht ein Lindt-Osterhase, der einfach eine Nummer größer war, als diejenigen, die alle Passagiere standardmäßig im Laufe des Vormittags auf ihre Kabine erhalten haben, bleibt leider im Dunkeln.
Auch konnte nicht restlos geklärt werden, ob die Teilnehmer der nächtlichen Suchexpedition die Gleichen waren, die gestern beim Osterkaffee, die Porzellanhasen und ähnliche Accessoires aus der wirklich liebevoll gestalteten Dekoration mitnehmen wollten, sodass die "Saalaufsicht" energisch einschreiten musste und folgende einfache Regelung bekannt gab:
"Alles was essbar ist, darf mitgenommen werden, alles andere bleibt im Restaurant!"
In diesem Sinne wünsche ich den Lesern dieses Blogs ein schönes Osterfest gehabt zu haben.
Muscat ist die Hauptstadt des Omans, eine moderne, saubere Stadt mit 65.000 Einwohnern. Die Gebäude sind durchgehend modern, aber im landestypischen Stil gebaut, sodass das orientalische Flair trotz der Moderne vorherrscht.
Für das heutige Ziel hatten wir wieder mal einen Ausflug gebucht.
Titel: "Safari im Geländewagen (mit Snackbox)".
Um 7:00 Uhr legten wir pünktlich an und bereits um 8:15 ging unser Ausflug los. Um die Spannung nicht ins Unermessliche zu steigern, die "Safari" war nix dolles, abgesehen vom Preis (119 €/Person).
Dass wir nicht in Jeeps oder offenen Geländewagen, sondern in SUVs fuhren, war uns bekannt; dass Doris und ich in verschiedene Fahrzeuge verfrachtet werden sollten, haben wir allerdings nicht eingesehen. Die Phoenix-Leute waren, als wir das Problem angesprochen hatten, irgendwie nach kürzester Zeit verdunstet und nach langem Hin und Her mit dem omanischen "Einsatzleiter", gab es auf einmal ein Fahrzeug, in dem nur zwei Personen und der Fahrer saßen, wo wir dann einsteigen konnten.
In fast jedem Auto gab es einen Pechvogel und auch ich gehörte zu dieser Spezies. Wir mussten hinten in der Mitte sitzen, links und rechts jeweils ein Reisegenosse. Allein dies war nicht schlimm, eher sogar positiv, denn man hatte ungehinderten Blick durch die Frontscheibe. Allerdings saß man direkt auf der Mittelkonsole wie der Affe auf dem Schleifstein mit keinerlei Beinfreiheit. Aber egal, Safaris sind keine Luxusreisen.
Der erste Halt, ein Fotostopp mit kurzen Infos, war an der großen 1996 erbauten Moschee.
Weiter ging es durch die Stadt über die Autobahn und gut ausgebauten Straßen zu einer Raststätte - Pipipause.
Diese Gelegenheit wurde gerne angenommen, allerdings stand für die Damen nur ein WC zur Verfügung, von einer kurzen Pause konnte also keine Rede sein.
Irgendwann bogen wir dann tatsächlich von der Asphaltstraße ab, es ging ein stückweit bergauf und wieder wurde ein kurzer Fotostopp eingelegt, um eine Ortschaft und eine danebenliegende Oase fotografieren zu können. Die Fahrt durch ein ausgetrocknetes Flussbett war auch so angekündigt worden, allerdings war sie nur sehr kurz.
Dann der nächste Halt war eher überraschend.
Auf vorbereiteten Decken unter einem schattigen Baum wurde ein Picknick abgehalten. Jetzt verstanden wir auch den Zusatz im Ausflugstitel "mit Snackbox". Für das Picknick erhielt jeder eine Lunchbox mit Sandwiches, Obst etc. Es wurden zusätzlich Kaltgetränke, orientalischer Kaffee und Tee, sowie süße, gut schmeckende Datteln gereicht. Die Picknickzeit verkürzte natürlich den eigentlichen Ausflugszweck, die Offroad-Fahrt im Wadi, wie die gebirgigen Steinwüsten in den arabischen Ländern genannt werden.
Damit war die Safari auch schon zu Ende und die Rückfahrt über die Asphaltstraßen wurde angetreten. In Hafennähe befindet sich der "Suq von Matrah", wo wir noch eine knappe Stunde frei herumlaufen durften.
Fazit: Die 5-stündige Safari bestand eigentlich nur aus einer gut halbstündigen Offroad-Fahrt, der Rest war Beiwerk. Hier stimmte irgendwie nichts, allem voran das Preis/Leistungsverhältnis.
Jetzt, wo ich anfange, die ersten Zeilen für den 13. Blogeintrag zu schreiben, bin ich schon hoffnungslos ins Hintertreffen geraten. Sechs Tage hintereinander mit Landgängen und keinem Seetag dazwischen ließen bisher keine Zeit (und Lust) für Schreiben und Fotos aussuchen. Also gilt jetzt die Devise: Fasse Dich kurz oder schreibe etwas schneller!
Um 12 Uhr mittags machten wir an der Pier in Dubai fest.
Dubai (arabisch دبي Dubayy) ist die größte Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) am Persischen Golf und die Hauptstadt des Emirats Dubai.
Von der Silhouette dieser hypermodernen Stadt war aber bei der Einfahrt wenig zu sehen. Ein Schleier aus Dunst und Sand aus der Wüste ließen die pompösen Wolkenkratzer nur schemenhaft erkennen.
Dieses Phänomen sollte sich während unserer dreitägigen Liegezeit nicht ändern und auch in Abu Dhabi, Katar und Bahrain wird es so bleiben.
Mit dem Taxi wollen wir uns in den "Old Souq" fahren lassen. Allerdings kommen wir nicht, wie erwartet an der Ostseite des Dubai Creek (Fluss durch die Altstadt) an, sondern an der Westseite im Stadtteil Deira. Aber das machte nichts, dort gibt es auch einen Souk, den "Grand Souq" und alt ist der auch. Zur Erinnerung, ein Souk ist ein typischer, orientalischen Basar. Bezüglich Fahrtkosten gab es zwischen Ost- und Westufer auch keine gravierenden Unterschiede, also alles kein Problem.
Wir bummelten durch die Straßen, machten an einem Straßencafé Pause, "besichtigten" eine Metrostation, um uns schon mal über Tickets, Metrolinien und Preisen zu informieren und schlugen uns wieder zum Ufer des Dubai Creeks zurück.
Interessant ist der Gegensatz zu den modernen Shopping Malls und den vielen speziellen kleinen Läden hier in der Altstadt. Irgendwie scheinen die Geschäfte nach Sparten gruppiert zu sein. Da gibt es nebeneinander mehrere Läden, die verkaufen hauptsächlich Stromgeneratoren, dann folgen 10 Händler, die nur Schekel und überdimensionale Schrauben verkaufen, gefolgt von Läden mit Elektroinstallationsmaterialien. Weiter geht es mit LED-Leuchten, Autozubehör, Stoffen usw. usw.
Am Dubai Creek setzen wir mit einem sogenannten Abra über.
Diese Holzboote tuckern kreuz und quer über den Fluss, als "Linienboot" kostet die Fahrt 1 AED (VAE-Dirham), das sind gerade mal 25 Eurocent, man kann sie aber auch für private (Rund)-Fahrten anheuern, dann zahlt man eben (verhandelbare) Touristenpreise.
Es dämmerte bereits, als wir übersetzten, die Beleuchtungen wurden überall eingeschaltet und der Muezzin rief von einem nahegelegenen Minarett - mehr 1001-Nacht geht kaum noch.
Mit dem Taxi, das wir uns aus dem Straßenverkehr herausgefischt hatten, ging es zurück zum Schiff. Ein wenig sonderbar ist die Tarifregelung bei den Taxis. Heuert man ein Taxi in der Stadt an, beträgt die Grundgebühr 5 AED (1,25€), während sie mit 25 AED (6,25€) auf dem Taxameter erscheint, wenn man innerhalb des Hafengeländes seine Fahrt antritt.
Pizzaessen - so sah unsere Planung für heute aus. Wir wussten von unserem Dubai-Aufenthalt im letzten Jahr, dass es in der Dubai-Mall im Foot-Court einen Stand mit einer ausgezeichneten Pizza gab. Den wollten wir wiederfinden.
Bis zur Dubai Mall ist es recht weit, aber es gibt ja einen kostenlosen Shuttlebus, der die potentielle Kundschaft direkt von unserem Passagierterminal am Hafen dorthin bringt. Ein moderner Bus mit eleganten Ledersitzen, wir hatten ihn bei unserer Rückkehr gestern Abend bereits gesehen, der nach einem Fahrplan alle zwei Stunden verkehrt.
Soweit die Theorie, aber wer heute früh um 11:00 Uhr nicht kam, war der Shuttlebus. An einem anderen Terminal einige hundert Meter weiter hatte nämlich mittlerweile ein AIDA-Schiff mit 2000 Passagieren festgemacht, da zog es der Bus vor, lieber dort die Leute einzusammeln, wie wir später erfuhren.
Und Taxis waren auf einmal auch keine mehr da.
Zum Glück gab es noch einen weiteren (kostenpflichtigen) Shuttle, der zur nächsten Metrostation fuhr. Auch dieser Bus fischte seine Fahrgäste erst bei der AIDA ab, war aber noch nicht ganz voll, sodass er gnädigerweise noch schnell beim Terminal der AMADEA vorbeikam. Wir nutzen diese Gelegenheit, während die anderen 20 Wartenden sich auf die Zusage verließen, dass gleich ein Ersatzbus zur Mall fährt. Dieses "gleich kommen" dauerte aber bereits 45 Minuten. Angeblich wäre der Ersatzbus aber 5 Minuten nach unserer Abfahrt tatsächlich gekommen.
Wir fuhren mit der Metro für kleines Geld zur Dubai Mall. Selbst so etwas Triviales, wie die Fahrt mit der Metro ist in dieser Stadt etwas Besonderes. Die Bahn fährt vollkommen führerlos und vollautomatisch.
Es gibt einen Bereich im Zug, der ausschließlich den weiblichen Fahrgästen vorbehalten ist, in den restlichen Waggons fahren Männlein und Weiblein gemischt. Es gibt auch eine Erste Klasse, die hier als Gold Class bezeichnet wird. Die Züge fahren auf einer eigenen Trasse, meist überirdisch als Hochbahn. Die Stationsansagen und Anzeigen erfolgen sowohl in arabischer als auch in englischer Sprache und Schrift. Des Weiteren sind die Stationen zusätzlich durchnummeriert, was die Orientierung noch weiter vereinfacht.
Wir begnügen uns mit der Silver Class (Fahrpreis 6 AED = 1,50€), was sich allerdings als Fehler herausstellt. Der Zug zur Mall ist gerammelt voll und somit die Fahrt unbequem. Der Preis für die Goldklasse hätte 10 AED (2,50 €) betragen.
Nach knapp einer halben Stunde Fahrt waren wir an der Metrostation Burj Khalifa/Dubai Mall angekommen und stiegen aus. Wir waren aber noch lange nicht am Ziel. Geschätzt mindestens noch 1,5 Kilometer waren wir von unserer Pizza entfernt.
Aber wir wären nicht in Dubai, wenn das Weiterkommen mit Mühe verbunden gewesen wäre. Die Strecke bis zur Mall wurde einfach mit einer klimatisierten Überführung überbrückt und ein großer Teil war zusätzlich mit Laufbändern bestückt und aus den Deckenlautsprechern ertönte Loungemusik.
Während der "Sightseeingfahrt" auf dem Rollband entdeckt und fotografiert:
Die Fensterputzkolonne in Nahaufnahme ...
So kamen wir ohne zu schwitzen in der Mall an. Diese Mall sprengt alle Superlative. Mit 1200 Geschäften ist sie der absolute Platzhirsch unter den dutzenden Verkaufstempeln, die es in den Vereinigten Emiraten nebst Umgebung gibt.
Der Footcourt, also die "Fressmeile" war auch leicht zu finden, denn an jeder Ecke der Mall standen Säulen mit Monitoren und Tastaturen, wo man sein gewünschtes Ziel eingeben konnte und man den Weg dorthin anschaulich angezeigt bekam.
Der Footcourt besteht aus vielleicht 100 Selbstbedienungsrestaurants, McDonalds und Co. sind natürlich auch vertreten, aber auch Restaurants mit Spezielitäten aus allen nur erdenklichen Ländern, dazu gehörte auch "unser" Italiener, den wir nach kurzer Suche auch wiedergefunden hatten.
Nach dem Mahl interessierten wir uns noch für die Automaten, an denen man Goldbarren kaufen kann. Nicht, dass wir jetzt unseren Goldvorrat auffrischen wollten, aber solch ein Kuriosum weckt eben unsere Neugierde. Wir wussten aus dem Reiseführer, dass diese Automaten in der "Galeries Lafayette", ein Luxuskaufhaus innerhalb der Mall, zu finden wären. Wir fanden aber nichts. An einem Info-Stand erfuhren wir, dass man die Automaten wieder abgebaut hätte. Anscheinend setzen sich nicht alle verrückten Ideen durch, nicht einmal in Dubai.
In einer Wechselstube in der Mall versuchten wir noch, unsere restlichen vietnamesischen Dong und burmesischen Kyat umzutauschen. Beim ersten Geldwechsler scheitern wir, weil der nur große Scheine akzeptiert. Beim Zweiten wurden wir unsere Dong zwar los, aber nur unter der Hand und ohne Beleg und zu einem Wechselkurs, der uns nur die Hälfte des Betrags in AED einbrachte, der uns von unserer Wechselkurs-App angezeigt wurde.
Unsere Burma-Taler wollte er schon gar nicht.
Da kommt man doch über den Wert des Geldes ins Philosophieren und gelangt zu der Erkenntnis, dass es letztendlich lediglich nur bedrucktes Papier ist.
Mit der Metro (diesmal Gold Class) ging es wieder zurück zum Dubai Creek und in den "Old Souk", diesmal in den Richtigen.
Was wir bereits im Souk in Muscat festgestellt hatten, galt auch hier: Die Verkäufer waren nicht mehr so aggressiv wie im letzten Jahr. Damals wurde noch richtig an uns gezerrt, sodass immer wieder ein "Don't touch" unsererseits angesagt war, oder man bekam im besten Fall irgendwelche Tücher umgehängt. Hatten die plötzlich alle an einen Workshop "Wie verkaufe ich an Europäer richtig" teilgenommen?
Nach dem Souk-Besuch war es noch zu früh, um zurück zum Schiff zu gehen. Wir stießen auf ein Plakat, das für Rundfahren mit der "Ferry" warb. Man muss wissen, hier an Creek gibt es 4 Schiffstypen für den Passagierverkehr: die bereits erwähnten Abras, Wassertaxis und Ferries und noch Dhaus, die meist als Restaurantschiffe hier am Fluss umherschippern.
Die nächste und für den Tag letzte Rundfahrt sollte um 17:00 stattfinden. Allerdings gab es neben uns bisher nur vier weitere Interessenten für die Fahrt und das Minimum seien acht Passagiere, wie man uns am Ticketschalter erklärte. Wir warten vergeblich auf weitere Kundschaft und versprachen der netten Ticketverkäuferin morgen wieder zu kommen. Das sei erfolgversprechend, wie sie meinte, denn morgen sei Freitag, der "Sonntag" der Muslime, da kämen genug Leute zusammen.
Zum Abschluss unseres heutigen Landgangs tranken wir noch einen Lemon Juice in unserer "Stammkneipe"; ein Restaurant mit einer Terrasse direkt am Fluss, wo wir auch schon letztes Jahr lange gesessen hatten und dem bunten Treiben auf dem Fluss zuzuschauten.
Die Rückfahrt mit dem Taxi war wieder so problemlos wie gestern, für 20 AED (5€) wurden wir nach 10-minütiger Fahrt zum Schiff zurückgebracht.
Dubai hat auch eine Straßenbahn und mit der wollten wir heute fahren. Da gestern auch die EUROPA, ein Hapag Lloyd Schiff, neben uns festgemacht hatte, waren wie von Zauberhand auch wieder Taxen vorhanden. Wir nahmen uns eines, anstatt 45 Minuten auf den Shuttlebus zu warten und ließen uns zur Metrostation Al Ghubaiba fahren und entschieden uns dort für ein Gold-Class-Tagesticket (je 42 AED = 10,50€) und fuhren los.
Das Goldabteil befand sich ganz vorne im Zug, sodass wir dort Platz nehmen konnten, wo sonst der Lokführer sitzt. Da hatte man natürlich eine Supersicht nach vorne, nach rechts und nach links. Unter die "normalen" Wolkenkratzern mischten sich immer wieder extravagante Exemplare.
Hier durften sich die Architekten mal so richtig austoben, die Schwerkraft und die statischen Gesetze schienen manchmal außer Kraft gesetzt zu sein.
Wir fuhren bis zur Endstation und stiegen dort in die Straßenbahn um. Die Straßenbahn war hypermodern, konnte aber wie die klassische Tram bimmeln, was sie auch ausgiebig tat. Ansonsten war die Fahrt eher fad und so fuhren wir ohne große Fotoausbeute und ohne bleibende Eindrücke wieder zur Metrostation zurück.
Die Rückfahrt mit der Metro unterbrachen wir an der Station "Mall of the Emirates", denn hier gab es, wie der Name vermuten lässt, eine Mall. Und wo eine Mall, da auch ein Footcourt.
Die "Mall of the Emirates" mit ihren ca. 400 Läden war mal die Größte bis ihr die Dubai Mall den Rang abgelaufen hat.
Aber verrückt ist es hier immer noch, denn an die Mall ist ein Winter- und Skigebiet angeschlossen, die Ski Dubai-Halle. Sie ist durch ein über mehrere Etagen gehendes Schaufenster vom Einkaufszentrum abgegrenzt. Sehen kann man von hier allerdings nur die Kinderabteilung mit einer kleinen Bobbahn und dem Lift, der in die alpine Abteilung fährt. Ganz billig ist der Spaß nicht. Die Tageskarte für einen Erwachsenen kostet umgerechnet 125€, aber man kann auch kleinere "Pakete" kaufen, in dem man nur eine gewisse Auswahl der angebotenen Möglichkeiten dieses winterlichen Freizeitparks nutzt.
Dann war es auch schon Zeit weiter zurückzufahren, um die Bootstour, die gestern ausgefallen war, nachzuholen. Rund um die Anlegestellen der Ferries, wo gestern nur wenige Leute unterwegs waren, wimmelte es am heutigen Freitag vor Menschen.
Die einstündige rasante Fahrt mit dem schnellen Katamaran fand statt, aber Dubai lag nach wie vor im Dunst. So konnte man sich zwar den Fahrtwind um die Nase wehen lasssen, aber mehr auch nicht.
Zurück auf der AMADEA fand nach dem Abendessen unsere fünfte Seenotrettungsübung statt, denn gestern war wieder Passagierwechsel und die letzte Etappe fing an. Das heißt, beim nächsten Passagierwechsel in drei Wochen müssen auch wir von Bord.
Und unsere "Freunde" vom Traumschiff-Filmteam waren auch wieder an Bord. Mal sehen, wann und wo sie uns wieder auf den Geist gehen werden.
Um 23 Uhr legten wir ab.
Auch in Abu Dhabi waren wir schon im letzten Jahr und hatten die wichtigsten Attraktionen, nämlich das Hotel "Emirates Palace " und die Große Moschee schon abgearbeitet. Also konnten wir die Sache locker angehen. Es gab einen kostenlosen Shuttle vom Hafen. Und wohin fuhr der Bus? Natürlich zu einer Mall. Aber so war man wenigsten erstmal vom Hafen weg.
Die Taxifahrer am Hafen weigerten sich nämlich kategorisch, nur zu einem bestimmten Punkt zu fahren, also die klassische Fahrt von A nach B machen. Vielmehr wollten sie mehrstündige Rundfahrten zu den verschieden Sehenswürdigkeiten durchführen, zu einem ausgehandelten Pauschalpreis. Und dazu hatten wir heute keine Lust.
Die Corniche - die Uferpromenade - war zwar sehr hübsch, aber kaum frequentiert. Nur ein paar vereinzelte Touristen marschierten hier in der prallen Sonne. Die Einheimischen verkriechen sich lieber in klimatisierten Gefielden.
In der Nähe, wo uns der Bus rausgelassen hatte, war nicht nur die Mall, sondern auch die berühmte Uferpromenade, die Corniche; sehr hübsch, viele Kilometer lang, aber so gut wie menschenleer. Deswegen wurde der Spaziergang dort schnell langweilig. Außerdem war es sehr heiß.
Hier verkehren Staatsoberhäupter, die High Society und Leute mit Geld. Aber auch für die Zaungäste ist ein gewisser Teil des Hotels zugänglich.
Also stoppten wir ein Taxi, um uns ins Luxuxhotel Emirates Palace fahren zu lassen. Dort tranken wir an der Bar in edelster Umgebung einen Cocktail. Aber gegenüber dem letzten Jahr war der Service nicht gut. Wir mussten lange warten, bis der Barkeeper überhaupt anfing, unseren Drink zu mixen, denn er war weitestgehend damit beschäftigt, an den umliegenden Tischen Gläser und Geschirr wegzuräumen, um es auf der runden Theke, an der wir saßen, abzustellen. Und dort stand es dann auch lange rum.
First Class geht eigentlich anders!
Auch wenn die Bar zu wünschen übrig ließ, über die Toiletten und Waschräume gab es nichts zu meckern.
Der iranische Souk sollte unser nächstes Ziel sein. Doris hatte irgendwo gelesen, dass dies ein Geheimtipp sei. Außerdem lag dieses Kleinod in unmittelbarer Nähe des Hafens, wo die AMADEA lag.
Im Emirates Palace gab es kostenloses WLAN, so konnten wir noch schnell bei Google nachsehen, ob sich das Ziel wirklich lohnt.
Gleich beim ersten Eintrag in der Trefferliste war auf der Seite http://www.abudhabi-guide.de/abudhabi/iranian-souk zu lesen:
Einer der traditionellsten Souks Abu Dhabis ist der Iranian Souk im Stadtteil Al Meena. Ein Besuch auf diesem Markt ist für viele Besucher der arabischen Hauptstadt ein Höhepunkt ihrer Reise, scheint das ursprünglich-arabische Lebensgefühl doch nirgends lebendiger und authentischer erhalten zu sein als auf eben diesem traditionellen Marktplatz.
Die Auswahl des Iranian Souk ist schier überwältigend, doch eines haben all die angepriesenen Waren gemeinsam – die Verbindung zur iranischen Kultur und eine ausgezeichnete Qualität.
Vor dem Hotel gab es genügend Taxis. Seltsam, unser Taxifahrer kannte den Iranian Souk nicht, kannte aber zumindest den Stadtteil Al Mena und wir fuhren los. Allerdings landeten wir auf einem Obst- und Gemüsemarkt. Als wir dem Fahrer dann die Begriffe Kunsthandwerk (handcrafts) und Teppiche (carpets) nannten, hellte sich seine Mine auf und er wollte wieder losfahren, um uns in ein Teppichgeschäft zu bringen, wir konnten ihn gerade noch bremsen.
Unser Fahrer fragte jetzt ein wenig am Obstmarkt herum und wusste dann, wo er hin musste, nur ein paar Hundert Meter weiter. Tatsächlich kamen wir an einem weiteren Markt an und die Karten-App auf Doris' Smartphone (maps.me) bestätigte, dass wir richtig waren.
Aber dennoch Pleite auf der ganzen Linie. Die angebotenen Produkte waren billige Haushaltswaren "Made in China" und nix mit "Verbindung zur iranischen Kultur und eine ausgezeichnete Qualität".
Um die Ecke war noch ein ganz hübscher Blumenmarkt, aber das war es dann auch schon.
Am Abend, wieder auf der AMADEA, googelten wir noch einmal genauer nach dem iranischen Markt und fanden einen Eintrag, der die Sache sehr treffend beschreibt:
Da bin ich vorbeigefahren, aber nicht ausgestiegen, denn die Händler hatten nur Berge von Plastikkrempel wie Schüsseln und auch Unmengen von Pflanzen etc. im Angebot. Eher uninteressant für Touristen, die Zerstreuung, schöne Bilder & Gerüche und orientalisches Flair suchen.
Hier der Vollständigkeit halber der Link zu diesem Eintrag:
http://www.faszination-abu-dhabi.de/besuch-auf-traditionellem-souk-waehrend-des-abu-dhabi-urlaubs/
Aber jetzt kam erstmal erschwerend hinzu, dass hier außer den Händlern kaum andere Menschen waren, geschweige denn Taxis. Zwar war der Hafeneingang nicht allzu weit, aber im Hafengelände darf man nicht zu Fuß laufen.
In Sichtweite war eine Einfahrt zum Fracht- und Fischhafen und dort half man uns weiter. Der Mann im Pförtnerhäuschen orderte per Telefon ein Taxi herbei und nach kurzer Fahrt ging es durch das richtige Hafentor und nach noch einmal einem guten Kilometer durchs triste Hafengelände waren wir am Passagierterminal angekommen. Somit war unser Landgang beendet, diesmal ohne richtigem Höhepunkt, aber das bleibt nicht aus, wenn man auf eigene Faust losgeht. Mal gewinnt man, mal verliert man.
Doha ist die Hauptstadt des Emirats Katar.
Wir können's nicht lassen. Wir haben wieder eine Wüstensafari gebucht. Um 8:40 ging es los. Diesmal war die Verteilung auf die Geländewagen besser organisiert. Erstens wurde darauf geachtet, dass Paare auch zusammen in einem Fahrzeug sitzen können und zweitens wurden die Fahrzeuge zugewiesen. So wurde ein wildes in Besitz nehmen der Fahrzeuge gleich unterbunden.
Dieses Braungelb ist in der Landschaft die vorherrschende Farbe.
Im Hintergrund rechts ein im Bau befindliches Stadion für die WM 2022. Es wird Platz für 40.000 Zuschauer bieten.
Die Fahrt ging zunächst über Autobahnen und Landstraßen. Es ist unvorstellbar, wie viel hier an neuen Straßen und Gebäuden links und rechts der Autobahn gebaut wird. Zwischen den Baustellen das öde Land, wo die Farben Grau bis Hellbraun vorherrschen, Wüste eben. Vorbei ging es an einem halbfertigen Fußballstadion (die WM 2022 lässt grüßen). Kilometerweit wechselten sich Ödland und Ölraffinerien ab. Mitten im "Niemandsland" gab es Stationen an denen Dutzende von Quads und Motorräder zur Ausleihe bereitstanden. Unser Fahrer erklärte uns, dass am Wochenende das Verleihgeschäft läuft. Der heutige Sonntag ist bei den Moslems der Beginn der Arbeitswoche und deshalb das Verleihgeschäft eher ruhig.
Vor der Fahrt im Gelände wird der Reifendruck vermindert.
Auch wenn es so aussieht, unser Fahrer ist kein Katari, sondern ist ein Pakistani. Auf einen Einheimischen in Katar fallen 3 Gastarbeiter bzw. Bewohner mit Migrationshintergrund. Selbst wenn man in Katar geboren wird, als Kind ausländischer Eltern kann man die Staatsbürgerschaft nicht erlangen.
Bevor es dann richtig in die Wüste ging, gab es einen technischen Halt an einem Camp.
Hier standen für die Touristen Beduinenzelte, Kamele und eine abenteuerliche Toilette bereit. In den Zelten können Touristen-Gruppen auf Bestellung mit Tee und Essen versorgt werden, aber heute war hierfür kein Bedarf und die Zelte somit verwaist.
Das Angebot zum Kamelreiten wurde von einer Handvoll Touristen, die außer uns noch hier waren, genutzt.
Auf diesem Bild ist schön zu sehen, warum die Kamele zu den Paarhufern gezählt werden. </Klugscheiß-Ende>
Unsere Fahrer ließen Luft aus den Reifen und es ging los. Wir fuhren in ein Gelände mit hohen Sanddünen und die Fahrer zeigten, was mit einem Geländewagen so alles geht. Steile Abfahrten, direkt gerade herunter genommen sind eher unkritisch, es kribbelt mehr, wenn der Wagen quer zu einer Steigung fährt und sich zur Seite neigt, so dass das Gefühl entsteht, man kippt gleich um. Aber die Fahrer hatten ihre Fahrzeuge gut im Griff. Wir fuhren bis zur nahegelegen Grenze zu Saudi Arabien und von dort wieder zurück.
Ein Stopp nahe der Grenze zu Saudi Arabien.
Der "Chef" unserer Safari wollte uns mit der Deutschlandfahne sicher eine Freude machen. Unsere schweizer und österreichischen Mitreisenden konnten diesbezüglich leider nicht berücksichtigt werden.
Der Fahnenschwinger (ein Ägypter) erzählte uns auch ein wenig über die Lebens- und Arbeitsbedingungen hier im Land. Katar zahlt weltweit die besten Löhne. Selbst die Gastarbeiter für die einfachsten Arbeiten bekommen pro Monat umgerechnet 4000 US-$ Lohn. (Glaubt er wirklich, was er erzählt?)
Von den katastrophalen Arbeitsbedingungen für die Gastarbeiter, gerade auf den Baustellen für die WM-Stadien, war keine Rede. Da ist er mit unserer (dimmbaren) Lichtgestalt Franz Beckenbauer auf dem gleichen Wissensstand.
Zwischendurch machten wir noch mal Rast an einem weiteren Camp, wo wir mit Getränken versorgt wurden und es gab sogar WLAN. Ich dachte erst, der örtliche Guide, der unsere Fahrzeugkarawane begleitete, macht einen Scherz. Aber nein, mitten in der "Pampa" zückten die Leute ihre Smartphones und konnten sich tatsächlich mit dem Internet verbinden. Falls jemand mal zufällig an diesem Camp vorbeikommt, hier das WLAN-Passwort: "amigo2022".
Irgendwann waren wir wieder auf asphaltierten Straßen. An einer Servicestation wurde die Luft wieder aufgefüllt und man lieferte uns wohlbehalten am Schiff wieder ab.
Heute hat alles gestimmt, Organisation, Landschaft, Dauer der Safari und sogar der Preis.
Hochhäuser und Baukräne bestimmen hier, wie in den Vereinigten Arabischen Emiraten oder auch in Bahrain, das Erscheinungsbild der Metropolen.
Um den Nachmittag nicht ungenutzt verstreichen zu lassen, fuhren wir mit einem bereitgestellten Shuttlebus aus dem Hafengelände heraus und wanderten in einem gut halbstündigen Fußmarsch entlang der Uferpromenade zum "örtlichen" Souk. Es ist drückend heiß und man fragt sich, welche kranken Hirne die Fußballweltmeisterschaft 2022 nach Katar vergeben haben.
Alle Grünanlagen und bepflanzten Beete sind mit Bewässerungsschläuchen bestückt. Gewässert wird nachts.
Viel Zeit hatten wir im Souk nicht, denn der letzte Bus fuhr um 17:00 Uhr zum Schiff und den wollten wir nicht verpassen.
Das "Museum of Islamic Art". Bemerkenswert ist die Architektur des Gebäudes. Wenn man genau hinsieht, erkannt man in der Gebäudeform eine verschleierte Frau.
Am Abend wurde wieder gebeeft. Die Steaks waren wieder super. Nur an der Musikuntermalung sollte noch mal gearbeitet werden. Es läuft jedes Mal dasselbe Band bzw. Playlist in einer Endlosschleife. Dass wir die Art Musik eher nervig finden, ist Geschmackssache und unser Problem, dass sich aber die Melodeien alle 20 Minuten wiederholen, scheint außer uns keiner zu merken. Meist sitzen wir an den Beefabenden von halbsieben bis acht Uhr auf Deck 9 außen in der Jupiterbar und von acht bis neun Uhr ein Deck tiefer, ebenfalls außen, dann beim Essen, was zweieinhalb Stunden Berieselung mit erwähnter Endlosschleife bedeutet. Alles hat eben seinen Preis.
Doris vermutet, dass zu den Beefer-Öfen auch eine CD mitgeliefert wurde und die jetzt gnadenlos jedesmal auch zum Einsatz kommt.
Begrüßt wurden wir von einem bahrainischen Dudelsack-Musikzug. Dudelsack spielende Araber sind aber eher die Ausnahme.
Manama ist die Hauptstadt des Königreichs Bahrain. Bahrain ist eine Insel von 750 km² im Persischen Golf mit 1,5 Millionen Einwohnern. Davon leben 160.000 in der Hauptstadt.
Wir hatten aus lauter Verzweiflung einen Ausflug gebucht, weil wir nicht so recht wussten, was wir hier anfangen könnten. "Schätze der Wüste" (Dauer 3,5 Stunden) war der Titel.
Los ging es um 9:00 Uhr mit zwei Bussen. Erste Station: Ein altes Fort, genauer das Scheich Salman Bin Ahmed Alfateh Fort, ein historisches Wahrzeichen, 1812 an historischer Stelle errichtet, mit Rundumblick über die Wüstenlandschaft, wie uns die Ausflugsbeschreibung gelehrt hat.
Schade nur, dass der feine Sand in der Luft die Sicht so trübte, dass man halt nicht sehr weit sehen konnte.
Bewaffnete Polizei ist allgegenwärtig. Sie soll dafür sorgen, dass sich Schiiten und Sunniten nicht an die Gurgel gehen.
Das Fotografieren von Polizei und Militär ist übrigens verboten.
Der Sand ist allgegenwärtig. Die Autos müssen bis zu dreimal die Woche gewaschen werden, wusste unsere örtliche Reiseleiterin, eine Deutsche, die hier seit einigen Jahren lebt, zu berichten. Ihre Schilderungen des bahrainischen Lebens aus der Sicht einer Ehegattin, deren ebenfalls deutscher Mann bei BASF arbeitet, waren durchaus interessant, wenn auch von einer gewissen Naivität geprägt. Als wir an einem Gefängnis vorbei fuhren, wusste sie fröhlich zu erzählen, dass hier kaum Leute einsitzen, weil es fast keine Kriminalität gäbe. Dass es laut Amnesty International zu Menschenrechtsverletzungen kommt und sogar Kinder gefoltert werden, dass die Scharia die Grundlage der Gesetzgebung ist, erwähnte sie mit keinem Wort. Nein alles ist Friede, Freude Eierkuchen. Wer Menschenrechte verletzt, braucht auch Gefängnisse. Also erzählt mir bitte nicht, die Zellen wären alle leer!
Die erste Ölquelle von 1932. Historisch bedeutungsvoll, aber ansonsten ziemlich langweilig und unspektaktulär.
Weiter fuhren wir zur ersten Ölquelle des Landes, die erstmalig 1932 Öl förderte. Für das daneben befindliche Ölmuseum reichte die Zeit nur für eine Stippvisite.
Kurze Führung durch das Ölmuseum. Die Dame, die das Schild Nr. 8 trägt, war die örtliche Reiseleiterin im anderen Ausflugsbus. Sie bestach durch profundes Wissen und Kompetenz.
Das nächste und letzte Ziel, ein Fotostopp am "Baum des Lebens", rundeten den Ausflug ab.
Der "Baum des Lebens" ist ein 400 Jahre alter Mesquite-Baum, der als Naturwunder gilt und eine der wichtigsten Touristenattraktionen des Landes darstellt. Es ist nicht geklärt, woher der Baum sein Wasser bezieht; die nächstgelegene Wasserstelle liegt 1,2 km entfernt.
(Textquelle: Wikipedia)
Rings um den Baum des Lebens gibt es außer einigen dürren, flachen Büschen keine weitere Vegetation. Der morgendliche Tau versorgt die Büsche mit Wasser, kann aber einen ausgewachsenen Baum keinesfalls versorgen.
Schon bei der Buchung war uns klar, dass uns die Durchführung des Ausfliugs nicht zu Begeisterungsstürmen hinreißen würde. Wenn man es so sieht, wurden unsere Erwartungen also nicht enttäuscht.
Gestern fand hier das Formel-1-Rennen "Großer Preis von Bahrain statt"; Vettel hat gewonnen. Da der allgegenwärtige Sand im wahrsten Sinne des Wortes Sand im Getriebe sein kann, wird vor dem Rennen mit Flugzeugen ein Gemisch aus Wasser mit einem klebrigen Zusatz in der Gegend versprüht, damit der Sand die Fahrzeuge und Zuschauer nicht behelligt (Information von unserer örtlichen Reiseleiterin).
Merke: Nicht nur die Fußball-WM in Katar ist ein ausgesprochener Irrsinn.
Am Nachmittag gingen wir nicht mehr an Land. Der angebotene Shuttle fuhr nur alle Stunde, brauchte 45 Minuten bis zur Altstadt, was bedeutet hätte, dass man sich gerade mal eine Stunde dort hätte aufhalten können. Und so einen Kurzbesuch hatten wir erst gestern in Doha gemacht.
Der erste Seetag einer Etappe beinhaltet grundsätzlich den Maritimen Frühschoppen (mit einem Doppelkorn gratis) und das Willkommens-Gala-Abendessen.
Hätten wir alle Galas mitgenacht wäre das Gala Nummer 13 gewesen und weitere zwei, nämlich die Mittelgala und die Abschiedsgala, werden noch folgen.
Deshalb musste am Abend unsere letzte mitgebrachte Dose Wurst daran glauben.
Um 15:00 Uhr wurden die Weltreisenden zu einem Cocktail eingeladen, bei dem, so stand es geheimnisvoll in der Einladung, ein besonderes Event vorgestellt würde.
Der Event stellte sich als ein Ausflug für die knapp über 100 Weltreisenden in Jordanien heraus, eine Fahrt in das Wadi Rum, dem größten Wadi des Landes. Das Ganze natürlich kostenlos, ein "Bonbon" von Phoenix, wie uns unser Kreuzfahrtdirektor verkündete. Viele unserer Mitreisenden klatschten begeistert Beifall. Ich gebe aber zu bedenken, dass dieser Ausflug gar kein Geschenk ist, sondern bereits kalkulatorisch im Reisepreis enthalten ist.
Aber der Ausflug verspricht interessant zu werden; man hat sich in der Tat einiges einfallen lassen und wir werden daran teilnehmen.
Der aufmerksame Leser wird sich vielleicht wundern. Wurde Muscat nicht erst letzte Woche angelaufen? Ja, es wurde! Aber wir haben ja eine neue Etappe.
Ausflug hatten wir keinen gebucht und was macht man da? Man geht in den Souk. Vom Hafenausgang, zu dem ein Shuttle fuhr, geht man 10 Minuten an der hübschen Uferpromenade entlang und schon ist man da.
Neben dem üblichen Touristenkrempel werden als omanische Spezialitäten Weihrauch und Parfums angeboten. Aber man findet auch viele Gold- und Schmuckläden.
Während unserer Suche nach dem Ausgang aus dem Irrgarten, den die verwinkelten Gassen bilden, trafen wir auf diese Prachtexemplare. Wir vermuten, dass es sich um eine spezielle Ziegenart handelt.
Wir zogen unsere Kreise auch noch über den Souk hinaus und verirrten uns völlig in der verwinkelten Altstadt, aber mit Kompass und der App maps.me fanden wir wieder zur Promenade zurück.
Für den Nachmittag nahmen wir uns frei und blieben auf dem Schiff.
Um 17:00 Uhr legten wir ab mit dem Ziel Salalah, ebenfalls im Oman, das wir übermorgen erreichen werden.
Im Spa-Bereich der AMADEA befinden sich unter anderem die Sauna und der Friseursalon. Der Saunabereich war heute wegen Dreharbeiten für das "Traumschiff" für 4 Stunden gesperrt. Zwar hatte Phoenix im Vorfeld versichert, dass Dreharbeiten auf dem Schiff weitestgehend während der Landgänge erfolgen und überhaupt mit größter Rücksichtnahme erfolgen sollen. Warum also nicht gestern gedreht wurde und stattdessen heute mal nicht "weitestgehend" ist, mag vielleicht sogar einen Grund haben, aber Information ist nicht immer die Stärke von Phoenix.
Gut, jetzt mag die Sauna in diesen heißen Gebieten nicht gerade der Publikumsmagnet sein, aber es zeigt meiner Meinung nach, wie weit es mit der versprochenen Rücksichtnahme ist. Und wer weiß, was an den nächsten Seetagen gesperrt sein wird. Die Jupiter Bar, Harry's Bar oder der Fitnessraum?
Am Abend verwöhnte der Koch die Passagiere mit einem orientalischen Essen. Es standen alternativ Fisch, Lamm oder Kaninchen auf der Karte.
Wir begnügten uns aber mit der schon mehrfach erwähnten, auf Sonderbestellung erhältlichen Vesperplatte.
Um 10:00 Uhr machten wir im Industriehafen von Salalah fest. Salalah gilt als die Weihrauchstadt des Oman. Die Stadt ist mehr als 20 Kilometer von hier entfernt und da heute Freitag ist, sind die meisten Geschäfte geschlossen.
Alternativ könnte man einen Ausflug buchen oder sich mit dem Taxi in ein Hotel oder Ressort mit einem eigenen Strandabschnitt fahren lassen, um zu baden. Gar keine schlechte Idee, aber mit Taxikosten und "Eintritt" zum Hotel muss man für zwei Personen mit ca. 100 US-$ rechnen. Und da wir nicht die allergrößten Wasserratten sind und uns höchstens mal eine Viertelstunde im Wasser tummeln, stehen Aufwand und Ertrag in einem schlechten Verhältnis.
Rund um das Hafengelände gab es absolut nichts, außer einem klitzekleinen "wilden" Strand. Aber ohne Infrastruktur (Sonnenschirme, Toiletten, Umkleidekabinen) und ohne Kenntnis der dortigen Strömungsverhältnisse war dies auch keine Option.
Also blieben wir auf dem (fast leeren) Schiff und machten es uns dort gemütlich.
Es geht mit Riesenschritten dem Reiseende entgegen.
Wir sind jetzt auf den Weg ins Rote Meer. Dazu benötigen wir erst mal 4 Tage auf See. Vom Roten Meer werden wir, nach einigen Landtagen in Ägypten, Jordanien und Israel, den Suezkanal durchfahren und so ins Mittelmeer gelangen. Dann sind wir ja schon fast in Nizza und damit praktisch wieder zu Hause.
Außerdem haben wir heute Nacht wieder die Uhren zurückgestellt und unterscheiden uns somit lediglich nur noch um eine Stunde von der deutschen Zeit, ein ebenso untrügliches Zeichen, dass wir uns der Heimat nähern.
Das heute Samstag ist und damit Wochenende, merkt man auf dem Schiff nicht. Alles geht seinen normalen Gang.
Da wir uns im Piratengebiet befinden, also in der Gegend um das Horn von Afrika/Somalia, wurden einige Sicherheitsmaßnahmen getroffen.
Zum einen fahren wir in einem Korridor, der durch internationale Kriegsschiffe geschützt ist.
Weiter wurden auf dem Promenadendeck überall Feuerwehrschläuche verlegt und deren Spritzdüsen an der Reling befestigt, um gegebenenfalls als Wasserwerfer potentielle Angreifer zu vertreiben.
An Deck sind ständig drei Beobachter postiert, die nach verdächtigen Booten Ausschau halten sollen, einer backbord, einer steuerbord und einer am Heck. Den Bereich vor dem Schiff hat der Steuermann auf der Brücke im Auge.
Auch uns Passagieren wurden Verhaltensmaßregeln an die Hand gegeben, wie wir uns bei einem eventuellen Piratenüberfall zu verhalten haben. Wir sollen das Licht in der Kabine löschen und uns vor unseren Kabinen im Gang hinsetzen und abwarten.
Die Wahrscheinlichkeit eines Überfalls ist aber äußerst gering. Wir haben ja internationalen Begleitschutz (auch wenn keine Fregatten direkt zu sehen sind). Und die Piraten werden wohl wissen, dass sie die knapp 1000 Leute, die wir zusammen mit der AMADEA-Crew hier sind, kaum unter Kontrolle halten können. Deshalb werden als Opfer eher langsam fahrende Frachtschiffe mit einer Besatzungsstärke von bis zu zehn Mann "bevorzugt", die sich außerhalb der geschützten Zone bewegen, um das Schiff zu kapern und Lösegeld von der Reederei zu erpressen.
Am Abend stand wieder Beefen auf dem Programm. Hatten wir im Stillen immer gemault, als eine Zeitlang - gefühlt an jedem zweiten Tag - ein exotisches Abenddinner veranstaltet wurde und wir in unserer kulinarischen Not eine Vesperplatte erbetteln mussten, so hatten wir über das gehäufte Auftreten der Beefer-Abende nie etwas einzuwenden. Im Gegenteil, wir waren jedes Mal mit Begeisterung dabei. Die Steaks jedes Mal auf den Punkt genau gegrillt, butterzart und schmackhaft.
Der einzige kleine Wehrmutstropfen war dabei lediglich, die sich ständig wiederholende gleiche Hintergrundmusik, was ich auch beim letzten Blogeintrag, der vor zwei Tagen online ging, glossiert hatte.
Was soll ich sagen, heute Abend gab es eine völlig neue Musikuntermalung.
Zufall?
Oder liest wieder jemand vom Hotelmanagement aufmerksam meinen Blog mit?
Bisher gab es auf jedem Kreuzfahrtschiff, mit dem wir gefahren sind, Probleme mit rußenden Schornsteinen.
Die Schiffe fahren nicht mit Diesel, sondern mit Schweröl, eine zähe Masse, billig, aber nicht sehr umweltverträglich.
Bei ungünstigen Windverhältnissen kommt der Dreck, der aus dem Schornstein geblasen wird, auf den hinteren Außendecks herunter, Rußteilchen, mit denen man sich auch schon mal die Kleidung beschmutzt. Dann muss man sie in der Schiffwäscherei wieder (kostenlos) reinigen lassen.
Solange es keine internationalen Regelungen gibt, die statt des Schweröls den Einsatz von Diesel vorschreiben, wird sich nichts ändern. Auf Freiwilligkeit zu setzen ist wahrscheinlich utopisch.
Man könnte auch sagen, heute war der Tag der deftigen und süßen Genüsse.
Begonnen hatte die kalorienreiche Abfolge mit dem Jazzfrühschoppen, achtern auf dem Pooldeck. Bratwurst und/oder Cevapcici und Bier zum halben Preis.
Damit der Übergang vom Frühschoppen zum Mittagessen nicht zu krass wurde, ging es dort mit Currywurst und Pommes weiter.
Die nachmittägliche Kaffee- und Teestunde wurde unter dem Motto "Alles Schokolade" aufgepeppt und am Abend hatte man wieder mal die Möglichkeit, beim Beefen sich ein gutes Steak einzuverleiben.
Der einzige Wehrmutstropfen. Die Musikuntermalung beim Beefen war wieder genau die, die wir schon gefühlt an 25 Abenden gehört hatten.
Safaga ist eine an der Westküste des Roten Meeres gelegene Hafenstadt. Morgens um 7:00 Uhr machten wir an der Pier des wenig attraktiven Hafens fest.
Die Landgangsinformation gab wenig Anlass zur Hoffnung, dass es in der Stadt etwas zu sehen oder zu erleben gäbe.
Ein Hauptgrund, warum Safaga angelaufen wurde, war wohl der, dass von hier aus ein 11-stündiger Ausflug nach Luxor durchgeführt wurde. Aber allein die reine Fahrzeit von ca. 7 - 8 Stunden (Hin und Zurück) schreckten uns ab. Da werden die Besichtigungen im Tal der Könige und in Karnak eher im Schweinsgalopp durchgeführt, also nicht unser Ding.
Wenn sich die politischen Verhältnisse in Ägypten tatsächlich einmal normalisieren sollten, könnte man im Rahmen einer Nilkreuzfahrt, Luxor und Kairo nebst Cheops-Pyramide und Sphinx in Ruhe "abarbeiten".
Auch ein Badeausflug ins 60 Kilometer entfernte Hurghada fand nicht unser gefallen. Also beschlossen wir, auf dem Schiff zu bleiben.
Nach der Kaffeestunde wollten wir aber dann doch zumindest mal ein wenig im Hafen herumlaufen, was hier, im Gegensatz zu vielen anderen Häfen gestattet war.
Das Gelände war weitläufig, aber statt Containern, wie üblich, standen an diversen Stellen Unmengen von Kartons mit Kleidern, gebrauchte Kühlschränke, Bettgestelle, Fahrräder - teils fahrtüchtig, teils Schrott -, Haushaltsgeräte und sonstige Gebrauchsgegenstände herum.
Das Ganze sah aus, wie ein Mix aus einer überdimensionalen Altkleidersammlung und Flohmarkt.
Wir stießen auf eine Gruppe von Männern und nach einem kurzen freundlichen Nicken und einem Lächeln von beiden Seiten winkten sie uns herbei und teilten mit uns erst mal eine Wassermelone.
Wir unterhielten uns mehr schlecht als recht auf Englisch, konnten aber nicht so recht ergründen, was hier eigentlich abging.
Auf Grund weiterer Beobachtungen und einer Erklärung von einem Menschen der Hafenadministration, der uns später bereitwillig Auskunft erteilte, reimten wir uns Folgendes zusammen:
Die Sachen, die hier mehr oder weniger lose lagerten waren Spenden von Ägyptern für Ägypter, die in Saudi-Arabien leben, soweit die Information, die wir erhalten hatten.
Die Waren werden verpackt, damit man sie transportieren kann, werden auf LKWs verladen (das konnten wir beobachten) und mit einer Fähre an die Ostküste des Roten Meers nach Saudi-Arabien gebracht und gelangen von dort auf dem Landweg zu den eigentlichen Bestimmungsorten (das ist unsere Vermutung).
Um 19:00 legten wir ab, vor uns eine Strecke von 180 Seemeilen nach Aqaba, einer Hafenstadt in Jordanien.
Aqaba liegt auf der Sinai-Halbinsel am Golf von Aqaba, einem Seitenarm des Roten Meers.
Um 10:00 Uhr startete der Ausflug "Wadi Rum" für die Weltreisenden. Der Ausflug musste nicht extra bezahlt werden, sondern wurde uns von Phoenix als Überraschung präsentiert und "spendiert", was aber nur heißt, dass er bereits im Reisepreis inbegriffen war. Der Ausflug sollte aus 3 Teilen bestehen:
Mit 3 Bussen fuhren wir los, raus aus der Stadt und hinein in das Gebiert des Wadi Rum. Das Wadi Rum ist eine geschützte Wüstenwildnis (UNESCO Weltkulturerbe) und ist eines der wichtigsten Ziele inJordanien, neben der Felsenstadt Petra.
Einige Weltreisende verzichteten auf den "Gratis-Ausflug" und wählten stattdessen den "Bezahl-Ausflug" nach Petra, was ich sehr gut nachvollziehen kann. Da wir vor einigen Jahren bereits in Petra waren, war für uns die Qual der Wahl nicht ganz so heftig.
Nach einer Stunde Fahrzeit durch die imposante gebirgige Landschaft, erreichten wir unser erstes Ziel, einen kleinen Bahnhof mitten in einer unbewohnten Gegend.
Der Bahnhof dient allein touristischen Zwecken, während die Gleise nicht nur dem touristischen Vergnügen mit der historischen Eisenbahn dienen, sondern auch für den Transport von Erzen genutzt wird, die im Wadi abgebaut werden.
Statt der alten Dampflok wurde unser Zug von einer Diesellok gezogen, die man aber durchaus auch als historisch bezeichnen kann.
Wir hatten, die Wahl entweder in einem Personenwaggon in einer echten Holzklasse zu reisen oder auf einem offenen Wagen, auf Sandsäcken sitzend, die Fahrt zu genießen. Auf diesem offenen Waggon waren zwei Lafetten für Maschinengewehre montiert, die Gewehre hat man aber weggelassen. "Bewacht" wurden wir von uniformierten Soldaten mit altertümlichen Schießprügeln.
Die türkische Flagge weist darauf hin, dass Jordanien bis 1918 zum Osmanischen Reich gehörte, also türkisch besetzt war.
Die Bewachung war natürlich nur Folklore, genau wie der Überfall zum Ende der Fahrt durch berittene Freiheitskämpfer.
Der "Überfall" hatte den Charme von Karl-May-Festspielen und war begleitet von ohrenbetäubendem Lärm, verursacht durch Böller, die in Deutschland mit Sicherheit keine BAM-Nummer erhalten hätten.
Die Zugfahrt endete mitten im Gelände auf einem steilen Bahndamm. Es gab zwar eine steinerne Treppe am Bahndamm, aber besonders beim Aussteigen aus den vorderen und hinteren Waggons war diese nicht so ohne weiteres zu erkennen. So kam es bei den Leuten, die direkt den Bahndamm herunterliefen anstatt am Zug entlang zur Treppe zu gehen, zu etlichen unschönen Stürzen.
Der Schiffsarzt, der eigentlich in erster Linie als Ausflügler mitgekommen war, hatte alle Hände voll zu tun, um sich um die Gestürzten zu kümmern.
Eine Frau verletzte sich so schwer, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden musste, mit einem Beckenbruch, wie es später gerüchteweise auf der AMADEA kolportiert wurde. Eine andere "Quelle" wusste zu berichten, dass es sich bei der Verletzung um einen Oberschenkelhalsbruch gehandelt hätte.
Man fragt sich eventuell, wer an den Stürzen Schuld hat, sei es im juristischen oder auch nur im moralischen Sinn. Der Gestürzte selbst, Phoenix oder die örtliche Agentur, die den Ausflug durchgeführt hat?
Es ist eigentlich ein Unding, den Zug zum Aussteigen auf einem Bahndamm halten zu lassen. Zumindest hätte man Phoenix über die Tücken informieren müssen. Dann hätte Phoenix diese Info an Gäste weitergeben können bzw. müssen.
But the Show must go on. Wir bestiegen die Busse, die hier auf uns warteten und uns zu einem Camp brachten, wo wir zu Mittagessen sollten - Lamm und Hühnchen aus dem Erdofen.
Zu diesem Camp gehörten Zelte, die man wie Hotelzimmer buchen kann. Aber nicht das genügsame Camperleben ist hier angesagt, sondern Komfort, wenn auch auf kleinstem Raum, einschließlich gefliester Dusche und WC.
Nach dem durchaus schmackhaften Mahl bestiegen wir die bereitstehenden Geländewagen, je 6 Leute ein Fahrzeug. Wenn alle 6 auf der Ladefläche Platz nahmen, war es recht eng. Aber in der Fahrerkabine war noch zusätzlich Platz für 4 Personen (einschließlich Fahrer). Doris und ein anderer Herr bevorzugten Plätze in der Fahrerkabine, sodass wir, die restlichen vier Leute, uns auf den Sitzen der Ladefläche so richtig breit machen konnten.
Zwei Stunden waren für die Fahrt angesetzt, aber dabei handelte es sich wieder mal eine Bruttoangabe.
Tatsächlich fuhren wir nur gut eine Stunde. Denn mit Kamelreiten (25$ für 15 Minuten) und Teetrinken im Beduinenzelt mit ausgiebigem Souvenirverkauf wurde viel Zeit verdaddelt.
Aber wenn wir fuhren, war es fantastisch. Klassische Sandwüste inmitten von kolossalen Felsformationen, so in etwa könnte man es beschreiben, aber eben nur in etwa. Man muss es einfach gesehen und erlebt haben.
Wie schon erwähnt, war die Geländefahrt viel zu schnell vorbei und der Bus brachte uns nach Aqaba zum Schiff zurück.
Eilat liegt nur 2 Seemeilen von Aqaba entfernt. Aber wir mussten uns erst wieder in internationale Gewässer begeben um Eilat anlaufen zu dürfen. Da braucht man sich nicht zu wundern, dass bei so viel behördlicher Starrsinnigkeit es nicht gelingen kann, Frieden im Pulverfass Naher Osten zu erlangen.
Eilat war Ausgangspunkt für mehrere Ausflüge, wobei die beiden Wichtigsten einmal zur Masada-Festung am Toten Meer und der andere nach Jerusalem führten.
" Masada-Festung und Baden im Toten Meer" hatten wir vor 5 Jahren bereits absolviert und für das Highlight Jerusalem galt das gleiche wie in Safaga für Luxor: Das Verhältnis Fahrzeit im Bus zu Zeit für Besichtigungen war auch hier zu ungünstig und eine Ausflugsdauer von insgesamt 14 Stunden erschien uns ebenfalls wenig verlockend.
Also bestiegen wir den bereitgestellten Shuttlebus, der alle halbe Stunde ins Zentrum von Eilat und zurück fuhr.
Von der Bushaltestelle, an der uns der Shuttlebus ablieferte, waren es nur wenige Minuten bis zum Strand und der Strandpromenade. Besonders schön und attraktiv waren der Strand und die Promenade mit den Läden und Geschäften nicht, aber beide waren recht gut besucht.
Wir stießen auf einen Bootstourenanbieter, der eine zweistündige Fahrt mit einem speziellen Glasbodenboot anbot. Für 80 israelische Schekel (knapp 20 Euro) pro Person waren wir dabei
Mit nur 7-fach Zoom gelingen solche Fotos nicht besonders. Die Waghalsigkeit der Flugmanöver lassen sich so auch nur sehr bedingt wiedergeben.
Als die Fahrt losging, waren wir nicht von Wind, Wellen und Meer gefesselt, sondern von waghalsigen Flugmanövern, die eine jordanische Flugstaffel im gebirgigen Hinterland von Aqaba vollführte. Im Sturzflug herabtrudeln und die Maschine wieder abfangen oder Formationsflüge entlang der steilen Gebirgshänge, uns blieb einfach die Spucke weg. Aber auch die Katastrophe von Ramstein während eines dortigen Flugtags kam wieder in Erinnerung.
Mehr Infos zu den "Königlich Jordanischen Falken":
https://en.wikipedia.org/wiki/Royal_Jordanian_Falcons
Später befragten wir den allwissenden Dr. Google, wen oder was wir denn gesehen haben könnten und wissen nun, dass es sich bei der Flugstaffel um die Royal Jordanian Falcons handelte.
Aber irgendwann konnten wir uns wieder der eigentlichen maritimen Umgebung widmen und die Fahrt auf dem Oberdeck genießen. Das Schiff war nicht sehr voll, lediglich eine Handvoll einheimische Familien mit ihren Kindern waren mit uns an Bord, sodass wir ganz nach Belieben mal an der Backbord- und mal an der Steuerbordseite an der Reling stehen oder sitzen konnten.
Als wir den Scheitelpunkt unserer Fahrt entlang der Küste erreicht hatten, wo sich ein kleines Korallenriff befand, durften wir herunter in den relativ geräumigen Kiel des Schiffs, der mit großen Panoramafenstern ausgestattet war.
Das Riff war jetzt nicht sooo prickelnd, wenig Fische, viele Quallen.
Aber das "U-Boot-Fahren" selbst war der eigentliche Clou.
Wir befanden uns hier unter der Wasseroberfläche und kamen uns vor, wie in einem U-Boot. Das bläuliche Licht sorgte zusätzlich für eine ganz eigenartige Atmosphäre, was allerdings einigen der Kinder Angst einflößte und sie zu weinen anfingen.
Wir haben immer gern ein wenig Kleingeld in der Landeswährung in unsereren Taschen, zum Beispiel für den Kauf von Kühlschrankmagneten.
Als wir nach zwei Stunden wieder festen Boden unter den Füßen hatten, machte sich ein kleines Hungergefühl bemerkbar und um allen kulinarischen Stolpersteinen aus dem Weg zu gehen, schien uns McDonalds die beste Wahl. Aber weit gefehlt!
Wir gaben unsere Bestellung an einem der Terminal-Automaten auf und bezahlten auch gleich mit der Kreditkarte, weil unsere wenigen eingewechselten Schekel hier nicht reichten und dann begann das lange Warten. Ein Rückzieher war nicht mehr möglich (es war ja schon alles bezahlt) und erst nach mehr als einer halben Stunde (Schnell-Restaurant!), erhielten wir endlich unseren Burger, der lediglich mit einem Salatblatt und einem Stückchen Gurke veredelt war - eine furchtbar trockene Angelegenheit. Der schlechteste Burger mit der längsten Wartezeit, es ist doch schön, dass es zu allem immer noch eine Steigerungsmöglichkeit gibt.
Aber das Warten bei McDoof war eine gute und notwenige Schule für das was nun noch kam.
Wir schritten frohgemut kurz vor 15:00 Uhr zum Buswartehäuschen, wo uns heute früh der Shuttle rausgelassen hatte. Hier warteten schon ca. 10 Phoenix-Passagiere (unter anderem auch Harald Schmidt, der mittlerweile zum Traumschiff-Team gestoßen war). Wer um 15:00 Uhr nicht kam, war unser Bus. Das gleiche wiederholte sich um halb vier. Eine Passagierin wusste zu berichten, dass auch schon um halb drei kein Bus kam und sie nun schon eine Stunde hier stehen würde.
Das Problem war auch nicht mit einem Taxi zu lösen, da die Taxen nicht in das weitläufige Hafengelände einfahren durften und wir auch nicht wussten, zu welchem der diversen Hafeneingänge wir uns hätten hin fahren lassen sollen.
Irgendjemand meinte plötzlich, den Shuttlebus 300 Meter weiter hinten auf unserer Straßenseite möglicherweise eben gesehen zu haben und dass er dort gerade wieder abgefahren sei.
Also marschierte der ganz Trupp zur besagten anderen Bushaltestelle und Doris und ich folgten der plötzlich aufgekommenen Schwarmintelligenz.
Und tatsächlich, pünktlich um halb fünf kam der Bus und hielt auch dort, wo wir alle jetzt standen.
Harald Schmidt ließ beim Einsteigen der Dame, die schon seit halb drei wartete, den Vortritt, während er in seiner trockenen Art bemerkte: "Sie warten ja schon länger."
Doris und ich wunderten uns, dass alle - wirklich alle - den Umstand, dass sich der vereinbarte Abholpunkt geändert hat mit absoluter stoischer Gleichgültigkeit zur Kenntnis genommen haben, obwohl wir dadurch viel Zeit mit Warten in der Hitze vertrödelt hatten. Es sei ja letztendlich alles gut gegangen.
Eine verschämt von uns vorgebrachte Kritik, dass andere vielleicht ja auch noch das gleiche Problem bekommen könnten, wurde ganz einfach damit abgebügelt, dass es bei uns ja letztendlich auch geklappt hätte.
Natürlich hielt es auch niemand für notwendig, nach unserer Ankunft an der Rezeption Bescheid zu sagen, dass es Irritationen bezüglich der Haltestellen gibt.
Es stellte sich heraus, das uns bei den ersten Fahrten am Vormittag der Fahrer an einer falschen Stelle herausgelassen hatte. Der Fehler wurde bei späteren Fahrten korrigiert. Auf die Idee, dann eben beide Haltestellen anzufahren, die Falsche und die Richtige, ist man wohl zunächst nicht gekommen. Vielleicht aber dann doch, nachdem wir Phoenix über den Kuddelmuddel informiert hatten und die dem Busunternehmen ein wenig in den Hintern getreten haben?
Sharm el-Sheik, der blühende Bade- und Urlaubsort in Ägypten. Zumindest war das in der Vergangenheit so, bevor es wegen der Unruhen und Terroranschläge mit dem Tourismus in den Keller ging.
Seit Jahren verfallen deshalb viele Ressorts und Hotels
Eigentlich sollte die Liegezeit von 7:00 Uhr bis 14:00 Uhr betragen, wurde aber auf 7:00 Uhr bis 12:00 Uhr gestutzt, weil die AMADEA bis um 23:00 Uhr den Sammelpunkt für die Zusammenstellung des Konvois für die Passage durch den Suez-Kanal erreichen musste.
Seltsam nur, dass im letzten Jahr die Deadline für die Erreichung des Sammelpunts ebenfalls um 23:00 Uhr war.
Da wird doch nicht jemand falsch geplant haben?
Schnorchel- oder Badeausflug, Fahrt nach Kairo mit Übernachtung oder Fahrt mit dem Shuttlebus ins Zentrum waren die Angebote.
Viele Schnorchel- oder Badeausflügler stornierten ihre Buchungen, weil es wegen der verkürzten Liegezeit schon um 7:00 Uhr in der Frühe losgehen sollte.
Wir wussten, dass es sich nicht lohnt am Vormittag in die Stadt zu fahren, da diese erst am späten Nachmittag und am Abend in die Gänge kommt.
Wir hatten eigentlich vor, auch zu baden.
Wir wussten, dass es in unmittelbarer Nähe unseres Liegeplatzes mehrere Strandabschnitte mit vernünftiger Infrastruktur gibt. Aber wegen der Kürze der Zeit, beschränkten wir uns darauf, ungebadet nur einen Drink zu nehmen.
Die verfügbare Zeit verkürzte sich noch mehr, da die Behörden vergessen hatten, Doris' Pass zu stempeln. Der Pass musste hier bei Landgängen immer mitgeführt werden.
Als wir gegen 10:00 Uhr die Pässe an der Rezeption abholten, suchten wir aus reiner Neugierde die Einreisestempel und wie gesagt bei Doris war keiner.
An der Rezeption meldeten wir den Fall, denn wir wollten nicht riskieren, draußen außerhalb des Hafens ohne Stempel "erwischt" zu werden.
Die Zahlmeisterin der AMADEA, die für die Zusammenarbeit mit den Behörden zuständig ist, machte einem an Bord befindlichen ägyptischen Beamten Feuer unter dem Hintern, dass der Einreisestempel wieder irgendwie aufs Schiff kommen müsste. Per PKW wurde er auch angeliefert und Doris Pass erhielt den Stempel.
Endlich konnten wir losziehen, um an gleicher Stelle wie im letzten Jahr in Ruhe einen Saft zu trinken.
Leider einen Moment zu spät auf den Auslöser gedrückt.
Die Dame (links) hat sich schon wieder umgedreht. Sie wurde gerade von ihrem Mann (rechts) beim Baden fotografiert und sie hat sich dabei auch ordentlich in Pose geworfen. Sie war komplett verhüllt, auch das Gesicht, bis auf den Sehschlitz. Ein völlig skurriler Anblick. Mit diesem Foto hätte man kein Persönlichkeitsrecht verletzten können.
Es fällt sehr schwer dieses "Vermummungsgebot" zu verstehen, zu akzeptieren und zu tolerieren, insbesondere, da nur die Frauen davon betroffen sind.
Pünktlich wie gefordert, waren wir wieder um halb zwölf an Bord.
Am heutigen Abend, so verriet das Tagesprogramm, sollten in den Restaurants die Köche vorgestellt werden. Aus Erfahrung wussten wir, dass dies immer mit einem philippinischen Abendessen verbunden ist und hatten bereits beim Frühstück eine Vesperplatte geordert.
Wir müssen wohl gestern Abend rechtzeitig den Sammelpunkt für die Zusammenstellung des Konvois für die Passage durch den Suezkanal erreicht haben, denn als wir heute Morgen um halb acht aufgestanden sind, waren wir schon seit drei Stunden im Kanal unterwegs.
Der Suezkanal ist völlig unterschiedlich zum Panamakanal. Der Panamakanal ist geprägt sowohl durch Technik (Schleusen und Treidel-Loks) als auch durch üppige Natur.
Der Suezkanal hingegen ist schleusenlos und seine Ufer sind weitgehend wüst und öde. Der Kanal beginnt im Süden bei der Stadt Suez und endet bei Port Said im Norden und verbindet das Rote Meer mit dem Mittelmeer.
Wir sind das erste von 28 Schiffen des Süd-Nord-Konvois. Bei der heutigen Passage gab es keine Wartezeiten im Bittersee. Der Bittersee in der Mitte des Kanals und eine 37-Kilometer lange "Neubaustrecke", der sogenannte Bypass, sind die einzigen Stellen, an denen der Kanal gleichzeitig in beide Richtungen, also Nord-Süd und Süd-Nord, befahren werden kann.
Durch unsere Pole-Position und den Umstand, dass wir im Bittersee nicht auf den Nord-Süd-Konvoi warten mussten, erreichten wir Port Said bereits um 15:00 Uhr anstatt der geplanten Ankunft zwischen 18:00 und 20:00 Uhr.
Eigentlich sollte es sich bei dem Aufenthalt in Port Said nur um einen kurzen technischen Halt handeln, um die Leute, die gestern den Ausflug nach Kairo angetreten habrn, heute wieder einzusammeln.
Bei einem technischen Halt hätten wir das Schiff zwar verlassen können, uns aber nur in einem sehr begrenzten Bereich im Hafen aufhalten dürfen, um an den dort aufgebauten Souvenirständen ein paar Euros oder Dollars zurück zu lassen.
Aber wegen der frühen Ankunft wurde der technische Halt zu einem echten Landgang befördert.
Jetzt erwies es sich von Vorteil, dass wir gestern auf den Stempel in Doris' Pass bestanden haben, denn heute wurde sehr streng kontrolliert, ob beide ägyptischen Stempel, nämlich Safaga und Sharm el-Sheikh vorhanden waren.
Der Hafen befindet sich direkt im Zentrum von Port Said und wir durchstreiften die nähere Umgebung.
Auf unseren ausgiebigen Spaziergang nahmen wir auch unsere Schokoladennikoläuse und Osterhasen mit, sowie Unmengen von kleinen Schokoladentäfelchen, die wir jeden Abend als Betthupferl auf unseren Kopfkissen vorfanden. Es war kein Problem, Abnehmer dafür zu finden, sowohl kleine aber auch erwachsene Leute freuten sich über die Süßigkeiten.
Überhaupt waren die Menschen hier sehr freundlich (auch ohne Bestechung mit Schokolade). In einer kleinen engen Seitenstraße z.B. rief uns fast jeder Autofahrer ein fröhliches "Welcome to Port Said" zu oder Passanten nickten oder winkten uns freundlich zu oder fragten wo wir denn herkämen.
Um 19:00 Uhr waren wir wieder zurück auf der AMADEA und gegen 21:15 Uhr, nachdem der Ausflug aus Kairo eingetroffen war, legten wir ab.
Am Abend war es schon ungewohnt kühl. Man merkt, dass wir uns Europa immer mehr annähern.
Hier noch einige Impressionen, die wir auf unserem Spaziergang eingefangen haben.
Ein langer Strandabschnitt mit Resorts, Hotels, Restaurants und Strandbars, aber wenig bis gar kein Publikum.
Dass wir im Mittelmeer sind und es noch lange nicht Sommer ist, merkt man daran, dass auf den Außendecks vermehrt die Sonnenplätze gesucht werden. Bis vor kurzem waren die Schattenplätze noch heiß begehrt.
Der Kreuzfahrtdirektor Christian Rippel lud uns für morgen Abend zum Gala-Abschiedsdinner an den Kapitänstisch ein. Wir bedankten uns artig, wir seien uns der Ehre durchaus bewusst, baten aber um Verständnis, das Galas und Hummer nicht so unser Ding sind. Mit der Begründung, dass es auch sicher Mitreisende gibt, die mehr Freude an so einem Event haben, schlugen wir die Einladung aus.
Es hat uns beide zum Schluss der Reise nun doch noch erwischt - die klassische Schiffserkältung.
Gut dass wir die Einladung zum Kapitänstisch gestern ausgeschlagen haben, wir hätten heute sowieso mit Husten und Schnäuzen keine gute Figur gemacht.
Statt Hummer und Co. im eleganten Rahmen, gab es Schnitzel mit Kartoffelsalat in der Kabine.
Selbst der Late-Night-Snack um 22:00 Uhr mit "Currywurst und Soßen in 3 Schärfen" konnte uns diesmal nicht locken.
Die allabendlich wechselnden "Schmankerln" des Late-Night-Snacks führten uns in der Regel nicht in Versuchung, bis auf drei Ausnahmen:
Neben den "Schmankerln", gab es noch einige konstante Standards wie z. B. Kanapees, Kuchen und Früchte- und Käse-Spieße. Den Käse-Spießen, ein kleines Stück Käse zusammen mit einer Weintraube auf einem Zahnstocher, konnten wir meist nicht wiederstehen. So zwei drei Stück zum Feierabendbier in Harry's Bar waren die Regel.
Für heute hatten wir eigentlich einen Ausflug gebucht - "Vulkan Ätna" - haben ihn aber gestern storniert. Ob Stornogebühren anfallen, konnte man uns noch nicht sagen.
Die AMADEA lag auf Rede in einer Bucht, von wo man einen schönen Blick auf Naxos, das hoch gelegene Taormina und den 3000 Meter hohen Ätna hatte.
In Naxos muss ordentlich Remmi-Demmi gewesen sein, wie uns Mitreisende berichteten. Es war nämlich ein hoher Feiertag in Italien, der "Anniversario della Liberazione", der Jahrestag der Befreiung vom Faschismus. Am 25. April 1945 floh Mussolini aus Mailand und wurde 2 Tage später gefangen genommen und erschossen.
Während also Italien feierte, packten wir unseren ersten Koffer.
Um 18 Uhr wurde der Anker gelichtet und wir standen an der Reling, während zum letzten Mal auf dieser Reise die Auslaufmelodie über die Bordlautsprecher gespielt wurde.
Das Schiff scheint lernfähig zu sein. Auf der Abendmenükarte wurde neben den "normalen" Gerichten unter der Rubrik "Aus der kalten Küche" zusätzlich ein Vesperteller angeboten. Wir vermuteten, dass ein Vesperteller eine halbe Vesperplatte sein müsste, wie wir sie des Öfteren als Sonderbestellung aufgegeben hatten. Und so war es auch. Ein Teller, üppig bestückt mit Wurst, Schinken, Käse, Ei, Gurke etc. Was die Küche allerdings nicht wusste, dass unter die Wurst auch Brot und eventuell Butter gehört. Also gaben wir bei den Kellnern eine Sonderbestellung für Brot und Butter auf. Allerdings war die Hälfte des Brots, das man uns brachte, eiskalt, fast noch gefroren. Es wurde nach erneuter Reklamation gegen genießbare Scheiben ausgetauscht.
Man sieht, die Küche ist bereits auf einem guten Weg, verliert aber noch ab und zu die Orientierung.
Kofferpacken - die unbeliebteste Beschäftigung eines Reisenden, ganz besonders,, wenn die Reise zu Ende geht.
Zwar waren die Koffer dann irgendwann fertig gepackt, aber si richtig unbeschwert ließ sich der letzte Tag auf der AMADEA nicht mehr genießen.
Ein klein wenig Trost spendeten am Abend die Käsesticker und das gute Kölsch.
In der Nacht wurden die Koffer, die wir vor die Kabine stellen sollten, von der Crew bereits eingesammelt.
Die 5 Flaschen Phoenix-Sekt, die sich im Laufe der Reise angesammelt haben, mussten wir zurücklassen:
(a) weil wir keine großen Sekttrinker sind,
(b) die Koffer schon voll waren und
(c) eine explodierte Sektflasche im Koffer nicht wirklich prickelnd ist (trotz der Kohlensäure).
Kurz vor acht Uhr machte die AMADEA an der Pier im Hafen von Nizza fest, während wir unsere restlichen Sachen noch schnell im Handgepäck verstauten.
Es war schon ein seltsames Gefühl, die Kabine, in der wir mehr als 4 Monate gewohnt hatten, jetzt freizugeben, mit dem Wissen, dass heute Nachmittag wildfremde Menschen hier einziehen und in "unseren" Betten schlafen würden.
Wie im Tagesprogramm ausgeschrieben wurden wir pünktlich um 11:40 Uhr aufgerufen. Wir sollten uns zu unserem Transferbus begeben.
Vor dem Schiff stand unser Gepäck zur Identifizierung bereit, um es anschließend die wenigen Meter zu den beiden Bussen, die zum Transfer für unseren Flug nach Frankfurt bereit standen, zu rollen.
Aber für uns und noch einen weiteren Mitreisenden war im Gepäckraum der Busse angeblich kein Platz mehr. Nach einigem Hin und her wurden unsere Koffer dann doch irgendwie verstaut, nur das kleine Handgepäckköfferchen war noch übrig.
Die Busfahrer weigerten sich allerdings hartnäckig bis aggressiv, uns und den anderen Passagier, der zu allem Überfluss auch noch einen "richtigen" Koffer zu versorgen hatte, mit unsere Habe einsteigen zu lassen, obwohl in jedem der Busse noch etliche Sitzreihen frei waren und die Koffer so gefahrlos im Innenraum hätten verstaut werden können.
Das Angebot von Phoenix, mit dem Taxi zum Flughafen zu fahren, lehnten wir jedoch ab, weil nicht gewährleistet war, dass Taxi und Busse gleichzeitig am Flughafen ankommen, dort aber das Gepäck ausgeladen wird. Also erst mal Stress hoch drei!
Schließlich erbarmte sich doch einer der Busfahrer nach Intervention von Phoenix und wir durften mit unseren Köfferchen und der andere Herr mit seinem Koffer in den Bus einsteigen.
Am Flughafen angekommen, begann das von mir so verhasste Schlange stehen.
An den wenigen besetzten Lufthansaschaltern knäulten sich bereits viele Fluggäste, da im Moment gleichzeitig drei Flüge abgefertigt wurden. Viel Geduld war angesagt.
Der anschließende Sicherheitscheck ging relativ schnell, aber es herrschte ein rauer Ton und das Wort "Bitte" bzw. "Please" war ein wenig gebräuchliches Fremdwort. "Go Back" hieß es schroff, wenn man durch den Rahmen mit dem Metalldetektor gegangen war und es gepiept hat, weil man vergessen hatte auch seine Armbanduhr auszuziehen.
Der Flieger hatte natürlich Verspätung und der Wartebereich für unser Gate war viel zu klein, sodass es auch hier zu einer heimeligen Knäuelbildung kam.
Da wir gestern schon per Internet eingecheckt hatten und bereits unsere Bordkarten auf dem Schiff ausgedruckt hatten, wurden wir dadurch "belohnt", dass wir den Status "Priority Boarding" erhielten, wie es auf unseren ausgedruckten Bordkarten auch vermerkt war.
Als der Aufruf kam, das zunächst Rollstuhlfahrer und die Priority-Leute sich durch das Gate begeben könnten, schoben wir uns an der Menge vorbei, was zu teilweise sehr giftigen Kommentaren führte und ein Mann versuchte sogar, Doris den Weg zu versperren, weil viele anscheinend mit dem Begriff "Priority"(Vorrang) wenig anfangen konnten.
Eigentlich ist es egal, ob man als Erster oder als Letzter in den Flieger steigt, weil der ja nicht schon wegfliegt, wenn noch nicht alle an Bord sind. Aber die später Einsteigenden haben oft Probleme, noch ihr Handgepäck unterzubringen. Und für die Kombination Gepäck und Problem hatten wir keinen Nerv mehr.
Im Flieger selbst wurde es auch noch mal interessant, weil der erste Bus, der die Leute vom Gate zur Maschine aufs Rollfeld brachte, diese vorne einsteigen ließ und der zweite Bus seine Passagier hinten einsteigen ließ. Als sich beide Gruppen dann in der Mitte des Flugzeugs trafen, spielten sich Szenen ab, als hätte Loriot Regie geführt.
Der Flug selbst und die Heimfahrt mit dem Taxi klappten dann reibungslos. Gegen 18 Uhr waren wir zu Hause.
So, hier endet jetzt der Reiseblog. Ich freue mich, dass es mittlerweile so viele Follower (fast 90) und unzählige "unregistrierte" Mitleser gibt.
Der Besucherzähler des Blogs zeigt mittlerweile fast 14.000 Zugriffe an. Gut, da sind auch etliche Surfer dabei, die nur versehentlich auf meine Internetseite gestoßen sind und in Windeseile Sselbige gleich wieder verlassen haben.
Weiterhin kann das Zählprogramm nicht alle sogenannten Bots herausfischen. Bots sind Programme, die automatisch das Internet durchstreifen, z. B. auf der Suche nach Emailadressen (für Spam) oder sonstigen Informationen (NSA?). Aber auch Google schickt Bots auf die Reise, um die Internetseiten zu indexieren, damit sie bei einer entsprechenden Suchanfrage als Treffer angezeigt werden können.
Die Bot-Zugriffe machen etwa 20% aus, dann bleiben aber immer noch mehr als 10.000 "echte" Zugriffe - ganz ordentlich.
Mich freuen natürlich die vielen positiven Stimmen, die mich sowohl im Gästebuch, als auch per Mail erreicht haben, aber gleichzeitig bin ich auch immer wieder über die große Resonanz überrascht. Schließlich ist der Blog ja lediglich die Aufzeichnung von persönlichen Erlebnissen und Eindrücken und die sind eigentlich wenig spannend, dafür aber lang und breit ausgewalzt. Doch eher langweilig? Und trotzdem stößt mein Geschreibsel auf ein gewisses Interesse.
Mir bleibt jetzt erst einmal nichts weiter, als mich für Ihr Interesse ganz herzlich zu bedanken.
Ich möchte an dieser Stelle aber auch nicht versäumen, noch einmal auf das Gästebuch hinzuweisen, das nach wie vor offen ist und für jedweden Kommentar genutzt werden kann.
Zunächst ein Klick auf
dann ein weiter Klick auf "Eintrag hinzufügen" und schon können sie einen kurzen oder langen Text eingeben. Als Spamschutz ist noch eine kleine Rechenaufgabe zu lösen - Addition oder Subtraktion, das Ergebnis der Rechnung kann auch mal negativ sein - und schon kann das Geschriebene abgeschickt werden. Ich würde mich sehr freuen, von Ihnen etwas zu lesen.
Eine wunderschöne Reise ist nun zu Ende, aber falls es wieder einmal heißen sollte "Leinen los", kann ich mir gut vorstellen, erneut zu bloggen.
Also tschüss bis vielleicht irgendwann mal wieder.
Peter und Doris