19. Reisetag - Dienstag - 09.01.2018 - San Blas Inseln/Panama

Noch nie etwas von den San Blas Inseln gehört? Mir ging es genauso. Aber wir haben ja Internet auf dem Schiff und können das allwissende Wikipedia befragen.

Die San-Blas-Inseln werden von etwa 25.000 Kuna, einer indigenen Ethnie Panamas, bewohnt und selbst verwaltet. Sie bewohnen 57 Inseln. Bis heute leben die Kuna überwiegend von der Landwirtschaft und vom Fischfang. Sie treiben Handel mit Fisch, Hummern, riesigen Krabben und Kokosnüssen. Darüber hinaus vertreiben sie ihre bunten Molas, die weit über die Grenzen Panamas hinweg berühmt sind und an denen bis zu sechs Monate gearbeitet wird. Diese kunstvolle Form der Applikations-Stickerei entwickelte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

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Gegen 11:00 Uhr wurde vor einem klitzekleinen Inselchen mit Namen Aguja der Anker geworfen. Was man sah, war noch schöner als das, was man auf Postkarten oder in Katalogabbildungen angepriesen bekommt.

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14 Menschen wohnen ständig hier, die Versorgung mit Wasser, Lebensmitteln und sonstigen Waren erfolgt vom nahegelegenen (ca. 5 Km) Festland aus. Auch betreiben sie Landwirtschaft ebenfalls auf dem Festland.

 

Da wir ja nicht an einer Pier lagen, wurden die Passagiere mit den Rettungsbooten der AMADEA an Land gebracht. Diesen Vorgang nennt man Tendern.

Erfahrungsgemäß ist der Andrang auf die ersten Tenderfahrten sehr groß, deshalb setzen wir erst um 14:00 Uhr über. Da gab es keine Warteschlangen mehr und das Boot war weniger als halb besetzt, wir hatten also bequem Platz.

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Eigentlich hatten wir befürchtet, dass die kleine Insel, wenn alle 550 AMADEA-Gäste dort angelandet sind, ob der zusätzlichen Masse im Meer versinken würde, aber das Inselfundament war wohl stabil genug. :-)

Außer uns waren noch einige weitere Touristen da, die vom Festland hierher übergesetzt wurden. Die Menschen verteilten sich gleichmäßig, lagen im Schatten unter den Palmen oder badeten im Meer.

 

Auf der Insel gab es einige Hütten, ein kleines Restaurant. Ein Dieselgenerator sorgte für elektrischen Strom und es gab auch Duschen und Toiletten. Man hatte ganz vorsichtig eine einfache touristische Infrastruktur aufgebaut.

Die bereits erwähnten Kuna, die indigene Bevölkerung der Inseln und des nahegelegen Festlands sind noch sehr traditionsbehaftet und tragen nicht nur für die Touris sondern auch im Alltag ihre spezielle typische Kleidung.

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Molas und andere Handarbeiten werden reichlich angeboten.


In der Mitte der Insel boten sie ihre Handarbeiten an, wie Taschen, bestickte Hemden und Blusen, Stoffbeutel und auch die sogenannten Molas. Molas sind, bunte bestickte Quadrate aus Stoff, die für Touristen als Souvenir und für die Kunas selbst als schmuckvolle Applikation für ihre Kleidung dienen.

 

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Bei einer Kunafrau in ihrer Tracht waren wir gerade in Verkaufsverhandlung wegen eines Stofftäschchens getreten, als irgendwo ein Handy klingelte. Besagte Kunafrau griff zielsicher in ihre Bluse, zog ein Handy hervor und begann zu telefonieren. Tradition und Moderne trafen hier urplötzlich und völlig unerwartet zusammen.

Nach dem Telefonat wurden wir uns handelseinig.

 

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Nun ging es darum, die Insel weiter zu erkunden. Also Schuhe aus, diese unter einer Palme deponiert und Start einer Inselumrundung. Aus der einen Runde wurden dann doch zwei.

Irgendwann am späten Nachmittag fuhren wir wieder zurück, nicht ohne zuvor unsere Schuhe unter der Palme wieder einzusammeln.

 

Um 18:00 Uhr wurde der Anker gelichtet und zurück blieb ein kleines Paradies, das hoffentlich noch lange so bleibt.

 

20. Reisetag - Mittwoch - 10.01.2018 - Passage durch den Panamkanal

 

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Da dies unsere dritte Fahrt durch den Panamakanal war, könnte ich es mir ja ganz einfach machen und einfach auf meine Berichte von 2015 und 2017 verweisen, nämlich:

Link zur Passage 2015 (vom Pazifik in den Atlantik)

Link zur Passage 2017 (vom Atlantik in den Pazifik)

 

Aber einige Fotos und ein paar Zeilen Text über die heutige Passage will ich dann halt doch spendieren.

Wem allerdings diese Durchfahrtsbeschreibung doch ein wenig zu gerafft ist, sollte tatsächlich mal in die älteren Blogs reinschauen.

Um 4:30 Uhr wurde vor der Einfahrt (auf der Atlantikseite) der Konvoi zusammengestellt, das heißt, die Kanaladministration hat die Reihenfolge der wartenden Schiffe für die Durchfahrt festgelegt und danach ging es los. Das wissen wir allerdings nur vom Hörensagen, denn da standen wir ganz bestimmt noch nicht an der Reling.

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Einfahrt in die Gatun-Schleuse.

Doris hat dann zumindest gegen 7:00 Uhr die Einfahrt in die erste Schleuse, die Gatun-Schleuse mitbekommen, weil sie morgens als erstes ins Badezimmer geht. Ich stand zu dieser Zeit noch unter der Dusche. Wir wurden mit Hilfe von drei direkt aufeinanderfolgenden Schleusenkammern um 26 Meter auf die Höhe des Gatunsees angehoben.

 

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Nach dem Frühstück genossen wir die Fahrt über den Gatunsee, ein künstlich angelegter Stausee, der auch als Wasserlieferant für die Schleusen dient. An den Ufern wuchert der Regenwald.

 

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Unser Schiff wurde ständig von einem Schlepper begleitet. Dieser würde sofort zum Einsatz kommen,um zu verhindern, dass die Fahrrinne blockiert wird, falls wir manövrierunfähig würden.

 

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In der Pedro-Miguel-Schleuse.


Gegen 12:00 Uhr erreichten wir die nächste Schleuse, die Pedro-Miguel-Schleuse. Hier konnten wir die komplette Schleusung von A bis Z beobachten. Und es war immer noch genauso spannend wie bei unserer ersten Passage.

 

Ein gutes Duzend Leute von der Kanalgesellschaft, die sogenannten Muringmänner wechselten während der Fahrt vor der Schleuseneinfahrt von einem Boot auf die AMADEA, und zwar auf die gleiche Art und Weise, wie es die Lotsen auch tun. Über eine Strickleiter klettern sie in eine Einstiegsluke der AMADEA. Das Muringteam legt an Bord dann fest, wo die Drahtseile und Leinen der Treidelloks am Schiff befestigt werden sollen und kontrollieren diese während der Fahrt.

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Eine Treidellok im Einsatz.

Die Hauptaufgabe der Treidelloks, auch Mulis genannt, ist es, dafür zu sorgen, dass die AMADEA in der Spur bleibt und nicht die Schleusenwand oder gar ein Schleusentor rammt. Insgesamt waren sechs dieser silbernen Loks im Einsatz und hatten die AMADEA mit je zwei Stahltrossen am Haken. Vorne jeweils zwei Loks an der Back- und Steuerbordseite und hinten auch noch mal je eine auf jeder Seite.

Die Pedro-Miguel-Schleuse besteht nur aus einer Kammer und brachte uns auf ein 9 Meter tieferes Niveau.

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In der gegenüberliegenden Kammer wird ein Containerschiff geschleust.

 

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Nur kurz danach folgte die dritte und letzte Schleuse, die Miraflores-Schleuse, die aus zwei aufeinanderfolgenden Schleusenkammern besteht und uns um weitere16,5 Meter nach unten auf das Niveau des Pazifik brachte.

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Falls jemand genau nachgerechnet hat wird er bemerken, dass wir erst 26 Meter angehoben wurden und dann in Summe "nur" um 25,5 Meter abgesenkt wurden. Das liegt einfach daran dass NN (Normal Null) nicht gleich NN ist. Die Oberfläche des Pazifiks liegt ein wenig höher als die des Atlantiks.

 

Wir passierten Panama-City und erreichten bald wieder die offene See.

Kurzes Video: In der Schleuse Pedro-Miguel

 

Was die Leute an Bord heute fast noch mehr beschäftigt hat als der Panamakanal, ist die Tatsache, dass heute zusätzlich zu dem normalen Abendessen in den beiden Restaurants "Vier Jahreszeiten" und "AMADEA" ein Beefer-Abend stattfinden sollte.

Was zum Teufel ist das denn. Das Tagesprogramm klärte uns auf:

18:00 - 21:00 Uhr Nicht gegrillt sondern "gebeeft"!

Heute geht es im wahrsten Sinne des Wortes heiß her auf Deck 8 am Pool. Wir „beefen“ heute Steaks bei 800 Grad Celsius in Minutenschnelle.

Dazu reichen wir ein kleines Salat -und Dessertbuffet.

Genießen Sie dazu ein gutes Glas Wein oder ein kühles Bier aus unserem Spezialangebot.  (Begrenzte Platzanzahl)

Achtung: „Liebe Leute, wir beefen nicht nur heute!“

Im Verlauf der Reise werden noch weitere Beefer-Abende stattfinden. (wetterabhängig)

Das Ganze fand also statt auf Deck 8, dem hinteren Außendeck auf der 8. Etage des Schiffs. Dieser Teil vom Deck ist quasi die Außenterrasse des Restaurants "AMADEA" und bietet Platz für ca. 50 Leute. Das heißt, wenn jeder der 550 Passagiere in den Genuss eines dieser per speziellen Elektrogrills (3 Stück waren vorhanden) zubereiteten Steaks kommen wollte, könnte es eng werden. Und es wurde eng.

Doris, die auf Deck 9, also über der "Terrasse" an einem Bistrotisch saß (Jupiter Bar) und ein Buch las, bemerkte, dass sich ab halb sechs Leute um die beiden Außentreppen drängten, die von Deck 9 auf Deck 8 führten. Diese Treppen waren aber noch per Flatterband gesperrt. Genau eine solche Menschenansammlung hatte sich auch an den beiden Außentreppen (ebenfalls noch gesperrt) auf Deck 7 gebildet. Und vor der noch geschlossenen Tür des Restaurants "AMADEA" muss es ähnlich ausgesehen haben.

Um Punkt 18 Uhr wurden die Sperren aufgehoben und die Tür des Restaurant geöffnet. Was dann geschah stellt jeden Winter- und Sommerschlussverkauf in den Schatten.

Die Leute stürmten von Deck 9 die Treppen hinunter und rannten zu den Tischen, um diese zu besetzen. Die Kellner hatten in diesem Moment nur eine Überlebenschance, in dem sie sich mit einem Hechtsprung in Sicherheit brachten.

Sie meinen, ich übertreibe? Nein keineswegs, genauso war es gewesen!

Die Leute, von Deck 7 kommend hatten kaum eine Chance, denn ihr Weg zu den Futternäpfen war um 2 Meter länger und deren Sperre wurde anscheinend 5 Sekunden später als die auf Deck 9 aufgehoben.
Überhaupt keine Chance hatten die Leute, die erst das ganze Restaurant durchqueren mussten, um auf die Außenterrasse zu gelangen.

Die dazwischenliegende Darwin'sche Selektion hatte also erst mal klar geregelt, wer jetzt für eines der Steaks anstehen durfte, die von den Köchen, die auch die Grills bedienten, verteilt wurden.

Ob es bei dem Run Verletzte gab, können wir nicht sagen, da Doris mittlerweile ihren Platz verlassen hatte. Leider hatte sie keinen Fotoapparat dabei gehabt, sodass das Ereignis nur unbebildert geschildert werden kann. Aber eine Schlagzeile ist uns die Sache allemal wert.

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Ein echter Beefer-Grill. Anschaffungskosten: knapp 800 Euro.

Eigentlich hatten wir geplant, gegen halb acht ganz normal in einem der beiden Restaurants essen zu gehen, wollten aber zuvor noch mal nachsehen, welchen Verlauf das Drama an den Grills genommen hat.

An der Grillstation gab es überhaupt keine Warteschlange mehr, die Tische waren zwar noch gut besetzt, aber die Maitre de Restaurant kam auf uns zu und bot uns an, an einem Zweiertisch Platz zu nehmen. Jetzt sahen wir auch, dass noch etliche Plätze frei waren.

Wir ließen uns jeder ein Steak grillen, genau auf den Punkt, wie wir es wollten, mehr als "medium" aber weniger als "well done". Donnerwetter, das war aber gut, zu 100% auf Steakhouseniveau. Da mussten wir uns doch glatt noch einmal Nachschlag holen.

Man darf gespannt sein, ob es tatsächlich eine Wiederholung gibt und ob es wieder gilt: Nur der Stärkere wird überleben.

 

21. Reisetag - Donnerstag - 11.01.2018 - Seetag

 

Der heutige Seetag bot mindestens zwei Höhepunkte. Der eine war das philippinische Abendessen und der andere die Gästeshow.

Da uns das Abendmenü nicht so zusagte, bestellten wir uns in der Jupiterbar jeder einen Cheeseburger. Das klappte auch prima, zumindest beim zweiten Versuch. Die ersten beiden Burger, die man uns servierte, waren eiskalt und der Käse hatte nie eine reelle Chance erhalten, zumindest ansatzweise irgendwo zu schmelzen. Und zumindest lauwarm sollte ein Burger doch schon sein. Im zweiten Anlauf hatte sich die Küche dann mächtig ins Zeug gelegt und es gab nichts zu meckern.

Bei der Gästeshow in der Atlantik Lounge konnte, wer wollte und sich traute, auf der Bühne irgendetwas darbieten. Der Mut der Darsteller, sich auf die Bühne vor ein großes Publikum zu stellen, ist zu bewundern. Aber darf ich ehrlich sein? Man wünschte sich, dass der eine oder andere etwas weniger mutig gewesen wäre. Zumindest war die Show erfreulich kurz.

 

 

22. Reisetag - Freitag - 12.01.2018 - Puntarenas/Costa Rica

Ankunft an der Pier in Puntarenas um 4:00 Uhr in der Früh. Der Kapitän möge es uns nachsehen, dass wir sein Anlegemanöver nicht von der Reling aus verfolgten, sondern lediglich im Liegen und im Unterbewusstsein wahrnahmen.

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Als wir uns bequemten aufzustehen, stellten wir fest, dass wir nicht alleine an der Pier waren. Ein dicker Pott, die WESTERDAM von der Reederei Holland America Line, sie fuhr schon im Panamakanal direkt hinter uns, hatte jetzt ebenfalls hier festgenmacht. Das Schiff ist mit 2200 Passagieren viermal so groß wie unseres. Die WESTERDAM spuckte unentwegt Menschen aus und mehr als 20 Busse standen bereits aufgereiht auf der Pier; da fielen die paar Männeken von der AMADEA kaum ins Gewicht.

 

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Musikalischer Empfang am Ende der Pier.


Um 10:00 Uhr, das Gewusel an der Pier hatte mittlerweile nach­ge­las­sen, machten wir uns auf den erfreulich kurzen Weg in der Stadt, um uns dort ein wenig umzuschauen.

 

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Es war bunt und laut, denn viele Geschäfte machten per Musik aus großen Lautsprechern auf sich aufmerksam. Hier fand das normale Einkaufsleben der Einheimischen statt.

 

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An der Uferpromenade hingegen gab es alles, was das touristische Herz begehrt. Sie war gesäumt von Verkaufsständen und Tischen mit den üblichen Holz- und Lederwaren und sonstigem, wovon man sich erhoffte, dass es der Kreuzfahrer unbedingt benötigt.

 

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Die junge Dame verkaufte Kugelschreiber und Taschen für eine Oranisation (Hogar Crea Damas), die sich um Drogenabhängige kümmert.

 

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Auf einer Freilichtbühne probten Mächen für den Catwalk...

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... und eine Tanzformation für einen Auftritt.

 

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Größenvergleich.

Zum Mittagessen ging es wieder zurück aufs Schiff. Eigentlich wäre jetzt für uns Puntarenas erledigt gewesen, denn um 15:00 Uhr sollten wir ablegen, um nach Puerto Caldera zu schippern, einem nur wenige Kilometer entfernten Containerhafen. Dort sollten wir vor Anker gehen und um an Land zu kommen, muss dann natürlich wieder getendert werden. In der Landgangsinformation von Phoenix über Puerto Caldera, fand man den Vorschlag, man könne mit dem Taxi nach Puntarenas fahren (15 Kilometer), also genau dorthin, wo wir gerade unsere exponierter Lage aufgegeben  hatten. Da macht man sich so seine Gedanken über die Sinnhaftigkeit dieser Planung. Es wurde mehrfach vermutet, dass die Pier für ein anderes Schiff freigemacht werden muss. Und gleich ganz weiterfahren, statt vor einem absolut unattraktiven Gelände zu ankern ist deshalb nicht möglich, weil einige Ausflüge erst gegen 18:00 Uhr zurückkommen sollten und irgendwie musste man die Leute ja wieder an Bord bekommen.

Aber es kam alles ganz anders. In der Kabine lag ein DinA4-Blatt, dass erklärte, dass wir hier in Puntarenas bis 24 Uhr bleiben müssen, da noch ein Container mit Lebensmittel erwartet wird, der nicht pünktlich angekommen war.

Damit fiel die Theorie, die Pier würde anderweitig gebraucht, in sich zusammen.

Statt weiter zu spekulieren, fragten wir jetzt einfach mal bei Phoenix nach.

Die AMEDEA hätte ihren Liegeplatz bis 15:00 Uhr verlassen müssen, weil wir wegen des dann einsetzenden Niedrigwassers (Tide) nicht mehr wegkommen könnten und auf das Einsetzen des Hochwassers gegen 24:00 Uhr warten müssen.

Aber der fehlende Container diktierte jetzt den Zeit- und Routenplan.

Merke: Was auf den ersten Blick völlig unsinnig erscheint, hat manchmal dann doch einen tieferen Sinn.

 

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Strand-Fußball-Tennis: 2 Spieler, ein Schiedsrichter und das Spielfeld mit einem Stöckchen in den Sand gekratzt - fertig!

Naja, dieser Fahrplanwechsel bot die Gelegenheit am Nachmittag, noch mal raus zu gehen. Nach einer kleinen Siesta zogen wir also für einen Strandspaziergang noch einmal los. Der lange Strand war pieksauber und auf dem schwarzen festen Sand lief es sich sehr gut, egal ob im Wasser oder auf dem Trockenen.

 

Nach anderthalb Stunden (17:30 Uhr), wir waren auf dem Rückweg, wurde uns ein Bilderbuchsonnenuntergang präsentiert, der Auge, Herz und Digitalkamera erfreute.

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Der kleine Ausflug wurde durch ein kühles wirklich gutes einheimisches Bier (Marke Imperial) in einer urigen Hafenkneipe gekrönt und abgeschlossen. "Pura Vida", das pure Leben, ein geflügeltes Wort und Lebensmotto hier in Costa Rica konnten wir in diesem Moment sehr gut nachvollziehen.

 

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Und der verspätete Container war auch inzwischen angekommen, sodass sein Inhalt in die AMADEA verbracht werden konnte.

 

Genau wie das Einlaufen um 4:00 Uhr morgens, haben wir das Auslaufen um Mitternacht verschlafen.

 

 

 

23. Reisetag - Samstag - 13.01.2018 Bahia de Papagayo/Costa Rica

Die gestrigen Änderungen hatten auch noch eine, wenn auch unbedeutende Auswirkung für heute, wir kamen vier Stunden später an, nämlich um 11:00 Uhr statt um 7:00 Uhr und verkürzten den Aufenthalt um zwei Stunden.

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Auch bei vordergründig uninteressanten Zielen gibt es immer etwas zu sehen oder zu bestaunen.

Aber das war alles kein Beinbruch, denn das heutige Ziel war nicht besonders interessant. Eine große Marina, die höchstens zu einem Drittel mit Booten belegt war, ein großes Hotel ohne Gäste, ein kleiner Strand ohne jede Infrastruktur, sonst weit und breit nichts.
Bahia de Papagayo sollte einmal das Urlaubszentrum von Costa Rica werden, aber die Planungen wurden nicht mit der Umweltbehörde koordiniert, sodass das Projekt wieder eingestampft wurde. Allerdings waren bereits etliche Bauvorhaben realisiert worden, von denen einige wieder platt gemacht werden mussten, ein Fiasko für die Investoren.

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Ein kurzer Holzpfad durch den Regenwald führte uns in Richtung Badebucht.

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Allerdings musste man für das letzte Stück geländegängig sein.

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Ziel erreicht!

 

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Rückfahrt zur AMADEA im Tender.


Unser heutiges Ziel war daher eher als eine notwendige Zwischenstation auf unserer Route zu sehen. Die Alternative wäre wahrscheinlich ein weiterer Seetag gewesen.

Da wir auf Reede lagen, wurde wieder getendert. Nach dem Mittagessen gegen halb zwei gingen auch wir an Land, spazierten zu der kleinen Badebucht und wieder zurück und beendeten um 15:00 Uhr wieder unsere Stippvisite.

 

Eine Stunde später legten wir schon wieder ab, weiter Kurs Nordwest die mittelamerikanische Küste hoch.

 

24. Reisetag - Sonntag - 14.01.2018 Acajutla/El Salvador

Eigentlich sollten wir um 12:00 Uhr ankommen, aber verkompliziert wurde der Zeitplan dadurch, dass wegen des sehr starken Winds der Hafen zunächst geschlossen war und wir deshalb unseren Lotsen abbestellt hatten. Dann wurde die Einfahrt doch wieder freigegeben, der Lotse wieder geordert. Der machte sich dann mt dem Lotsenboot auf den Weg zu unserem Schiff und schließlich machten wir dann mit einstündiger Verspätung an der Pier von Acajutla fest. Die Verspätung wiederum machte es nötig, die Abfahrtszeiten für die diversen Ausflüge neu festzulegen, aber da wir nichts gebucht hatten, waren wir hiervon nicht betroffen.

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Wir lagen in einem reinen Industriehafen. Aber es wurde ein kostenloser Busshuttle bereitgestellt, der uns zum sogenannten Besucherzentrum, das sich noch innerhalb des Hafengeländes befindet, brachte. Von dort konnte man sich mit einer Bimmelbahn ebenfalls kostenlos nach Acajutla bringen lassen.

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Das Besucherzentrum entpuppte sich als eine kleine Anlage mit einem Swimmingpool. Die wenigen bungalowartigen Gebäude dienen wohl als Geräteschuppen und Büros. Eine Reihe von Ständen bot die üblichen Souvenirs, Cola und gepresste Fruchtsäfte an. Das Ganze wurde großflächig mit fröhlichen Rhythmen beschallt und das freie WLAN-Netz war ob der vielen Nutzer restlos überfordert. Eine Treppe führte zu einem kleinen Strand, der von einigen wenigen genutzt wurde. Damit ist das Zentrum ausführlich und komplett beschrieben.

 

 

Der Run auf die Bimmelbahn, die ca. alle Stunde abfuhr war zunächst sehr groß, sodass wir das Halbdrei-Bähnchen davonfahren ließen.

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Eine Stunde später hatte sich die Situation total entspannt.

Die Bahn zockelte durch trostloses Hafen- und Industriegelände zum Hafenausgang und erreichte so nach 10 Minuten "ziviles" Terrain. Die ersten Hütten tauchten auf, alles sehr einfach und ärmlich, oftmals sehr abenteuerliche Wellblechkonstruktionen. Wohlstand ist hier für die Meisten ein absolutes Fremdwort. Die Menschen an der Straße und vor ihren Behausungen winkten uns fröhlich zu. Logisch, für sie sind wir genauso Exoten wie sie für uns.

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Das städtische Müllabfuhrwesen ist wohl nicht ganz so gut organisiert wie in Deutschland. Überall an den Straßenrändern liegt vor allem Plastikmüll herum.

Die "Station", wo man hätte aussteigen können, war an einem Supermarkt. Dort sollte die Bahn in etwa 40 Minuten wieder vorbeikommen. Die Alternative war, sitzen zu bleiben und durch Acajutla zu zuckeln. Da noch kein Mineralwasser auf unserer Einkaufswunschliste stand, war die Stadtrundfahrt sicher eine gute Wahl.

Nach einer guten Stunde endete die Rundfahrt wieder am Besucherzentrum, von wo uns der Shuttlebus zurück zum Schiff brachte. Raus aus der Affenhitze, rein in die klimatisierten Räume und ab unter die Dusche. Man kann als Tourist das Land, die Gegend oder die Stadt, die man gerade besucht hat, einfach hinter sich lassen, als ob man mitten in einem Film das Kino verlässt.

Abends um 20 Uhr brachte uns das örtliche Jugendorchester noch ein halbstündiges Ständchen, was etliche Passagiere noch mal vor das Schiff oder zumindest auf das Promenadendeck lockte. Die Bewohner der Balkonkabinen, vorausgesetzt, sie lag auf der richtigen Seite, in diesem Fall die Steuerbordseite, hatten es naturgemäß besonders bequem, dem Konzert beizuwohnen.

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Erst am späten Abend um 22 Uhr hieß es Leinen los mit Kurs auf Mexiko.

 

25. Reisetag - Montag - 15.01.2018 - Seetag

 

Der Tag fing gut an. Das Frühstück musste unterbrochen werden, weil ganz nahe am Schiff eine Menge Delfine ihre Sprünge vollführten. Gegen solch ein Schauspiel hatte das Spiegelei mit Speck keine Chance.

Fotos gibt es allerdings nicht - was soll ich mit einer Kamera beim Frühstück?

Jetzt weiß ich es - Delfine fotografieren!

Wegen zu erwartendem Sturm fiel der für den Abend geplante erneute Einsatz der Beefer-Öfen aus.

Ein weiteres Ereignis, die Crewshow fand statt. Hier präsentieren sich Leute von der Mannschaft, wie Kabinenstewards, Kellner, Köche etc. auf der Bühne. Wir hatten eigentlich vor, die Show zu besuchen, schließlich verriet uns unser Kabinensteward, dass er einen Song von Joe Cocker zum Besten geben würde. Allerdings sind wir in Harry's Bar in einer netten Gesprächsrunde hängengeblieben.

Bei der nächsten Crewshow wird es aber sicher klappen.

 

26. Reisetag - Dienstag, 16.01.2018 - Huatulco/Mexiko

feuerzeugHuatulco ist ein typischer Ferienort am Fuße des Gebirges Sierra Madre del Sur. Jetzt bei unserer Ankunft früh um 9:00 Uhr hätte es allerdings wenig Sinn gemacht das Feuerzeug zu zücken, wie man es bei den Zillertaler Schürzenjägern zu tun pflegt, wenn sie die Sierra Madre del Sur besingen, da die Sonne schon viel zu grell vom Himmel brannte.

 

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Bruno


Wir hatten gehört, dass man sich mit einem Bötchen durch die Buchten schippern lassen kann, also gingen wir dieses Projekt an. Das erste Angebot lag bei 100 US-$ und der Skipper ließ sich nur auf 80 $ runterhandeln. Beim nächsten Versuch lag der Startpreis bei 60 $ und man einigte sich auf 50 $. Dafür hatte man das Boot (und den Bootsführer) für sich alleine. Bruno, so hieß unser Steuermann, war schon alleine durch seine Erscheinung das Geld wert.

 

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Die zweistündige Bootsfahrt selbst war genau genommen ziemlich unspektakulär. Landschaft, Strände, Felsen und wir schaukelten ganz ordentlich auf den Wellen, das war schon alles. Bruno beschränkte sich mit den Erklärungen auf das Nötigste. Also genau die richtigen Zutaten, um die Seele baumeln zu lassen, wir genossen jede Minute.

 

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Das Gesicht im Felsen. Bruno wies uns auf diese Formation hin, wir hätten sie sonst glatt übersehen. Ich hoffe, der Betrachter dieses Fotos kann das "Naturwunder" erkennen.

 

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Nach dem Ende der Fahrt gab es noch den folgenden kurzen Dialog.

Bruno: "Extra tip for the captain?" (Zusätzlich ein Trinkgeld für den Kapitän?)
Peter: "Tip is already included with the 50 $." (Das Trinkgeld ist bereits in den 50 $ enthalten.)

Dann haben wir alle drei herzlich gelacht und verabschiedeten uns.

 

 

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Während Bruno wieder auf Kundenfang ging, durchstreiften wir den Ort. Wir besichtigen eine kleine, sehr schmucke exklusive Hotelanlage und beendeten unseren Landgang am Strand in einem Restaurant, wo wir uns einen frisch gepressten Orangensaft genehmigten.

 

Der Abend wurde wieder auf Geheiß der Reiseleitung als Galaabend zelebriert. Das schrie natürlich wieder nach Schnitzel durch den Zimmerservice. Aber wieso sollten wir uns eigentlich in der Kabine verstecken? Also bestellten wir, wie üblich telefonisch, über die Rezeption unser "Gala-Schnitzel" und ließen es uns auf dem Außendeck, in der Jupiterbar servieren. Hier war es zu dieser Zeit wie leergefegt. Die LED-Laterne auf dem Tisch und die laue Abendluft machten aus einem profanen Schnitzel ein exklusives Candlelightdinner unterm Sternenhimmel.

 

27. Reisetag - Mittwoch, 17.01.2018 - Acapulco/Mexiko

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Noch im Hafen wurde uns Neuankömmlingen eine kleine Folkloreshow geboten.

Acapulco, die mondäne Metropole der Schönen und Reichen, Treffpunkt des Jetsets, so war das früher wohl mal. Das Nachtleben soll immer noch etwas Besonderes hier sein, aber heute Abend werden wir ja schon wieder weg sein.

Geblieben sind eigentlich nur noch die berühmten Felsenspringer und die Festung El Fuerte de San Diego. Beide "Pflichtprogramme" hatten wir bereits auf früheren Reisen abgearbeitet, sodass wir den heutigen Tag locker angehen konnten.

 

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Hier gibt es noch viele echte Käfer, meist sind es Taxen.

Gleich am Hafenausgang befindet sich ein kleiner Park, von wo aus man zu einem kleinen Bootsanleger gelangt. Von dort bringen Ausflugsboote die meist mexikanischen Ausflügler zu einem schönen Strand mit perfekter Infrastruktur (Sonnenschirme, Liegen, Restaurant, Toiletten, etc.) und holen sie später wieder ab.

Obwohl wir gar nicht baden wollten, kauften wir uns trotzdem ein Ticket (ca.6 US$), weil wir wussten (ebenfalls von früher), dass dies eine unterhaltsame Fahrt wird.

Bis zur Abfahrt, um 11 Uhr sollte es losgehen (so stand es auch auf dem Ticket), hatten wir noch 1 ½ Stunden Zeit, die wir zu einem Bummel an der Uferpromenade nutzten.

Pünktlich eine viertel Stunde vor Abfahrt fanden wir uns wieder am Ableger ein, das Boot war zwar da, aber ansonsten herrschte dort gähnende Leere. Kurz vor 11 bestiegen wir den Kahn, unser Kartenverkäufer begrüßte uns fröhlich und dann geschah lange nichts. Plötzlich nach einer halben Stunde strömten auf einmal jede Menge Menschen auf das Schiff und kurze Zeit später ging es tatsächlich los.

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Beim Gongschlag ist es 11:00 Uhr.

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11:30 Uhr - In Mexico geht die Uhr ein wenig anders.

 

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Der Bootsführer plapperte unentwegt über Lautsprecher zu seinen Passagieren, wovon wir natürlich kein Wort verstanden (Spanisch).

 

Nach 20 Minuten Fahrt hatte der Hilfsmatrose seinen großen Auftritt. Er sprang ins Wasser, schwamm zu einem Felsen, kletterte diesen hoch (geschätzte 5 - 10 Meter) und sprang mit einem eleganten Kopfsprung ins Wasser.

Unser persönlicher Felsenspringer.

 

Zurück an Bord nahm er gerne Applaus und Trinkgeld entgegen.

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Damit war das Unter­haltungs­pro­gramm aber noch nicht zu Ende. In der Mitte des Decks wurden jetzt Klappen geöffnet und gaben den Blick auf einen Glasboden frei. Ein weiterer Mensch tauchte unter das Boot und lockte mit einem Seeigel in der Hand einige bunte Fische an.

 

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Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die "Madonna unter Wasser" über die man das Boot lenkte. Zwar erkennt man nicht viel, wenn man eine ungefähr zwei Meter hohe Statue genau von oben betrachtet, aber man kann zumindest erzählen, dass man auch dieses touristische Highlight gesehen hätte.

 

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Am Badestrand angekommen, entließ das Schiff die badefreudigen Passagiere an Land. Die badeunfreudigen, also nur Doris und ich, fuhren wieder zum Ausgangspunkt zurück und genossen fast genau wie gestern die Exklusivität  der Fahrt mit einem schönen Blick auf die Bucht von Acapulco und die Skyline der Metropole, während unser Felsenspringer das Deck schrubbte.

 

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Einige fliegende Händler gab es aber doch - hier ein Eisverkäufer.

Am Nachmittag war unser Ziel der nahegelegene "Zocalo", der sogenannte Hauptplatz des alten Acapulco. Hier sollte das Leben sprudeln und der Punk abgehen. Garküchen, fliegende Händler, Akrobaten, Musik und die Bewohner der halben Stadt treffen hier zusammen. Was wir nicht bedacht hatten war, dass dies nur für das Wochenende gilt und heute war Mittwoch.

Unser Ausflug wurde dadurch ein wenig aufgewertet, dass es uns in einen kleinen Elektronikladendiscounter verschlug, wo wir für kleines Geld einen Bluetooth-Kopfhörer erstanden, leider nur mit einer spanischen Bedienungsanleitung.

 

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Auch hier verweilten wir länger. Etwa 10 Kids werden im Basketball trainiert. Der Trainer musste praktisch einen Sack Flöhe hüten.

 

Um halb sieben, es war schon dunkel, wir waren wieder am Hafeneingang angelangt, sahen wir, dass "unser" kleiner Park von heute früh bevölkert war. Eine große Gruppe, meist Frauen, machte Aerobic, eine weitere gymnastische Übungen. Übrall wurde gejoggt, geturnt und gute Laune versprüht.

 

 

Trotzdem mussten wir uns irgendwann von diesem Schauspiel losreissen, um noch in den Genuss des Abendessens zu kommen.

Um 21:00 Uhr legten wir ab, konnten noch einmal das Lichtermeer aus der gesamten Bucht von Acapulco bewundern, während am Heck wieder mal eine Auslaufparty in vollem Gang war.

 

28. Reisetag - Donnerstag, 18.01.2018 - Seetag

Morgen endet der erste Reiseabschnitt und etwa 400 Passagiere werden von Bord gehen und ebenso viele Neue werden ihre Reise beginnen.

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Quasi als abschließenden Höhepunkt gab es heute Morgen einen Bayerischen Frühschoppen. Auf allen bisherigen Reisen lief das so ab, dass es von 11 bis 12 Uhr Freibier, Lebekäs', Spanferkel und Remmidemmi gab, um dann nahtlos zum Mittagessen zu wechseln.

 

Hier hat man es, meiner Meinung nach, geschickter organisiert.
Frühschoppen mit allem Drum und Dran von 11:30 bis 14:00 Uhr und Mittagessen von 12:30 bis 14:00 Uhr. Man hat also beides miteinander verzahnt.

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Ein Nachteil hatte die Sache allerdings für das Duo VIP, die statt einer Stunde nun 2 ½ Stunden für musikalische Unter­hal­tung sorgen mussten.

 

Harald, der eine Teil des Duos, hat sich wohl gedacht, geteiltes Leid ist halbes Leid, und hat mich auf die kleine Bühne gelockt und von da gab es zumindest für eine Nummer kein zurück - the show must go on!

Doris hat das Ereignis filmisch für die Nachwelt festgehalten.

 

Muss ich mir jetzt für den nächsten Frühschoppen eine Seppelhose zulegen?

Wie dem  auch sei, dass gegrillte Bauchfleisch war hervorragend und ein zusätzliches Mittagessen war nicht erforderlich.

 

29. Reisetag - Freitag, 19.01.2018 - Puerto Vallarta/Mexiko

 

 

Während die meisten Gäste sich im Heimreisemodus befanden und darauf warteten, dass man sie in die Transferbusse zu ihren Fliegern verfrachtete, ließen wir uns mit dem Taxi in die Altstadt von Puerto Vallarta kutschieren.

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Die Altstadt, direkt am Meer gelegen, wird voll touristisch genutzt. Hier hat man zwar Massentourismus, aber irgendwie mit Charme. Kleine Hotels und originelle Restaurants, aber natürlich auch die unvermeidlichen Souvenirläden.  Auf der breiten Uferpromenade stößt man immer wieder auf Skulpturen, vor denen man staunend steht und sich fragt, was der Künstler wohl damit ausdrücken will.

 

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Ein besonderes Spektakel waren die fliegenden Mexikaner. Ehe ich es umständlich beschreibe, was es damit auf sich hat, schaut Euch einfach das kleine Video an.

Fliegende Mexikaner.

 

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Zwar gab es sonst keine besonderen Höhepunkte, aber es gab immer wieder Gründe zu verweilen und zu schauen. Die Zeit verging wie im Flug.

 

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Kunst ...

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... und Sport

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Frisch geknackte Austern, veredelt mit Limetten und sonstigem geheimnissvollen Zubehör werden direkt am Strand auf Papptellern serviert. Wir konnten beobachten, dass das Geschäft ganz gut lief.

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Dieses T-Shirt wollte ich mir zulegen, damit ich bei der Einreise in die USA, beim sogenannten Facecheck, passend gekleidet bin. Allerdings hat mir Doris von diesem Vorhaben dringend abgeraten.

 

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Im Reiseführer wird noch ganz besonders die Natursteinkirche Nuestra Senora de Guadeloupe erwähnt. Deren Turmspitze ist der Krone der Kaiserin Charlotta, der Ehefrau von Kaiser Maximilian von Habsburg, der warum auch immer, von 1864 - 1867 Kaiser von Mexiko war. Außerdem wurden hier Liz Taylor und Richard  Burton getraut, somit, ob man nun will oder nicht, ist die Kirche ein absolutes touristisches Muss.

 

Nach der Rückkehr zum Hafen mit der Taxe machten wir noch schnell eine Stippvisite im nahe gelegenen Walmart. Was uns dort fast noch mehr beeindruckt hat als die Turmspitze, war die Bäckerei- und Konditoreiabteilung. Es roch verführerisch nach frischen Backwaren und die Torten waren ein Traum. Die Kunden liefen mit einem Tablett und einer Zange bewaffnet durch die Auslagen und beluden kräftig besagtes Tablett. Nach dem Rundgang verpackte eine Servicekraft das Ganze in einen Karton und klebte einen Bon darauf, was man an der Kasse zu zahlen hatte.

Als wir sahen, wie ein Kunde mit der Zange nach einem großen Brötchen griff und man deutlich hörte, wie frisch es dabei krachte, gab es für uns kein Halten mehr. Auch wir besorgten uns Tablett und Zange und kauften ein Brötchen, bezahlten umgerechnet 5 Eurocent (!) und genossen die Leckerei unverzüglich, nachdem wir den Supermarkt verlassen hatten.

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Auf dem Schiff gibt es leider nur gummiartige Brötchen, zwar in zahlreichen Varianten, aber alle in gleicher Konsistenz. Selbst wenn man sie toastet, erreicht man keinerlei qualitative Verbesserung. Alle unsere diesbezüglichen Experimente scheiterten kläglich.

 

 

 

30. Reisetag - Samstag, 20.01.2018 - Puerto Vallarta/Mexiko

Walbeobachung - wir wollten es heute wieder mal versuchen. Oft genug schon waren solche Ausflüge eine echte Pleite, frei nach dem Motto: Walversprechen braucht man nicht einzuhalten.

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Das Heck - (fast) exklusiv zur Alleinbenutzung.

Wir und noch ca. 50 weitere Mitreisende wurden von einer Phoenix-Reiseleiterin zu einem Bootsanleger geführt und bestiegen einen Katamaran. Wir machten es uns am Heck bequem. Hier wollte ansonsten kaum jemand hin. Zum einen sieht man ja dann den Wal vielleicht erst etwas später und zugegebener Weise war es hier hinten etwas lauter, dafür aber keinerlei Gedränge an der Reling.

 

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Um es kurz zu machen, wir sahen jede Menge Buckelwale, mal weiter entfernt, aber auch recht nah. Und als Zugabe wurde uns noch ein Schwarm Delfine und eine große Meeresschildkröte geboten.

 

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Die Fontänen der Wale, der sogenannte Blas, sind schon von weitem gut zu sehen. Der Mann am Ruder des Katamarans nimmt dann sofort Kurs in diese Richtung.

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Essen ist fertig!




Als gegen 12:00 Uhr Essen serviert wurde, konnten wir uns auch mal bequem vorne am Bug aufhalten.

 

Eine nette Episode am Rande. Als wir uns hinten beim Wale gucken an der Reling breit gemacht hatten und bemerkten, dass wir eine Dame ein wenig behinderten, machten wir uns ein wenig dünner, damit sie auch an der Pole-Position teilhaben konnte. Sie lehnte dankend ab mit der Begründung, dass ihr Akku vom Handy leer sei.

Merke: Eigentlich nur durch den Sucher einer Kamera oder auf dem Display eines Smartphones lohnt es sich, Tiere zu beobachten.

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Wir waren nicht die einzigen Beobachter. Bis zu acht Boote "jagten" die Wale.

 

Nach drei Stunden brachte uns der Katamaran wieder zum Ausgangspunkt zurück und wir konnten mit diesem Ausflug mehr als zufrieden sein.

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Delfine - unsere Begleitpatroille auf dem Rückweg zum Anleger

 

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Vielleicht spiegeln unsere Fotos, obwohl sehr amateurhaft, dennoch ein klein wenig die Faszination der Beobachtung wieder. Es ist nämlich gar nicht so einfach ein vernünftiges Foto zu schießen. Man muss warten, bis der Wal aus dem Wasser auftaucht, ihn mit der Kamera anvisieren, warten bis der Autofokus sein OK gibt und dann abdrücken. Meist ist der Kamerad dann schon wieder abgetaucht oder aus dem Bildausschnitt verschwunden.

 

Wenn ich diesen Bericht schon mit einem Kalauer begonnen habe, soll er auch mit einem enden:
Was geschieht mit einem Wal, nachdem er verstorben ist?
Er kommt in die Walurne!

 

31. Reisetag - Sonntag, 21.01.2018 - Mazatlán /Mexiko

Es waren deutsche Einwanderer, die bei den Anfängen von Mazatlán um 1820 maßgeblich beteiligt waren. Dies und so allerlei weitere Informationen erhielten wir am Vorabend von der Reiseleitung in der sogenannten Landgangsinformation.

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Der kopierte Ausschnitt des Stadtplans war nur bedingt brauchbar, da der Maßstab fehlte. So wusste man erst mal nicht wie weit es in die Altstadt ist, deren Besuch empfohlen wurde. Fährt man mit dem Taxi, gibt es einen Bus oder kann man laufen?

Aber als wir von Bord gingen, löste sich das Problem in Wohlgefallen auf. Die Tourist-Info hatte vor dem Schiff einen Stand aufgebaut, wo man einen vernünftigen Stadtplan erhielt und die Info, dass der Weg in die Altstadt nicht sehr weit ist.

 

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Mit einem Bähnchen wurden wir erst mal aus dem Containerhafen herausgebracht. Am Hafenausgang wurden wir schon von Volunteers empfangen. Die Volunteers sind ehrenamtlich Tätige, meist Amerikaner, die hier leben, die den Touristen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Hier machten sie uns auf eine blaue Linie, die auf die Straße gepinselt war, aufmerksam. Man brauchte ihr nur zu folgen, einfacher geht es wirklich nicht.

 

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Es war ein verschlafener Sonntagmorgen und dennoch gab es wieder Dinge, die unsere Neugierde weckten.

 

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So mussten wir erst mal an einem Café, in dem amerikanische Urlauber ihr Frühstück einnahmen, verweilen, weil dort Country Music live dargeboten wurde.

 

In einer kleinen Kirche, in der gerade Gottesdienst abgehalten wurde, standen die Kirchentore weit offen und luden uns ein, mal reinzuschauen.
Die fehlende Orgel wurde durch eine junge Gitarrenspielerin ersetzt, die die Lieder anstimmte. Im Gegensatz zum deutschen Kirchenliedgut, das sich mit Verlaub oft gar schröcklich anhört, wurden hier fröhliche, fetzige Lieder angestimmt, die Richtung volkstümliche Musik und Folk gingen, aber vor allem melodiös waren und einfach ein gutes Gefühl vermittelten.

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An einem Gebäude, in der einheimische Künstler Ihre Werke ausstellten, kamen wir nicht vorbei, denn wir wurden freundlich eingeladen, reinzuschauen, um uns die Arbeiten anzusehen.

 

Am zentralem Platz der Altstadt angekommen, war es allerdings vorbei mit dem verschlafenen Sonntag. Hier waren schon mächtig viele Leute unterwegs auch einige Busse mit Phoenix-Ausflüglern.

Eine Kapelle baute sich auf und ein Volunteer erklärte uns, dass deren Musik die Wurzeln in der deutschen Blasmusik hätten und dass uns in Kürze heimatliche Klänge erwarten würden.

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Naja, der Sound war am ehesten in Richtung Guggemusik einzuordnen: schnell, dynamisch und vor allem laut.

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Die örtliche Markthalle hatte einen touristischen Teil mit den üblichen Souvenirangeboten und den "normalen" Teil für die einheimische Bevölkerung.

 

 

Nach einem kleinen Imbiss in einer Bäckerei machten wir uns auf den Weg Richtung Uferpromenade.

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Auf dem Weg dorthin sahen wir eine kleine Gruppe junger Leute, die ein Video drehte. Einer filmte, ein weiterer sorgte mit Lautersprecherequipment für die Rapmusik,  ein Dritter rappte (Playback) und eine junge Dame stand dekorativ abseits.
Wir betrachteten das Treiben interessiert und erweckten dadurch wiederun deren Interesse an uns. Der Rapper kam auf uns zu, erklärte, worum es in seinem Song geht (um ehrlich zu sein, ich hab's wieder vergessen) und dass es fantastisch wäre, Doris und mich mit in das entstehende Video einzubauen.

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Lagebesprechung.

Wir sollten einfach vor der Kamera ein paar Faxen machen. Doris war wenig begeistert, aber da ich ja bereits beim Früh­schoppen Erfahrung gesammelt hatte, wie man sich zum Affen macht, fühlte ich mich für diese Aufgabe durchaus genügend qualifiziert.
Der Rapper versprach mir nach der Auf­nahme­session hoch und heilig, ich wäre der Erste, der sein Video bekommen würde. Ich bin mal gespannt, ob das was wird. Meine Email-Adresse hat er jedenfalls.

 

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Und immer wieder gibt es Kurioses auf unseren Wegen. Hier ein Fahrrad, an das man einen Motor getackert hat.

 

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Mit Hilfe von Karte und Kompass fanden wir schließlich auch die Uferpromenade, die sich auf der dem Hafen gegenüberliegenden Seite der Landzunge befindet.

 

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Die kleine Meerjungfrau auf mexikanisch.


Wir schlenderten die Promenade entlang und entfernten uns dabei mehr und mehr vom Hafen.

 

Irgendwann hatten wir eine genügend hohe Dosis Landgang zu uns genommen und standen nun vor der Frage: "Laufen oder Taxi". Obwohl es hier im nördlichen Teil Mexikos überhaupt nicht mehr so heiß ist wie im Süden, sondern eher frühlingshafte Temperaturen vorherrschten, entschieden wir uns für ein Taxi - die Faulheit hatte mal wieder gesiegt.

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Die Taxen ähneln hier ein wenig einem elektrischen Golfbuggy. Für 5 US-$ wurden wir bequem zum Hafen zurückgebracht und um 18:00 Uhr standen wir wieder an der Reling, um das Auslaufen der AMADEA zu beobachten.

 

32. Reisetag - Montag, 22.01.2018 - Cabo San Luca/Baja California/Mexiko

 

Cabo San Luca ist ein Touristenort auf der Halbinsel Baja California. Hier gibt es nur Wassersport, Wassersport und nochmals Wassersport, also Schwimmern, Schnorcheln, Tauchen, Angeln und Boot fahren. Um eine große Marina gruppieren sich abwechselnd Restaurants, Souvenirläden, Schmuckgeschäfte, Tourenanbieter (für Wassersport) und seltsamerweise Apotheken.

Das es sonst hier weiter nichts gibt, beweist schon alleine die Tatsache, dass Phoenix nicht einen einzigen Ausflug anbietet.

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Das Felsentor "El Aco".


Als Attraktion wird lediglich das Felsentor "El Aco" genannt und die "Playa del Amor", also der Liebesstrand. Beides kann man nur über eine Bootstour erreichen.

 

Der Ort besitzt keine Pier, also mussten wir tendern.

Um 8:00 hatten wir unseren Ankerplatz erreicht und so gegen 9:30 Uhr tenderten wir an Land. Von der Anlegestelle gelangt man fast zwangsweise in eine riesige Markthalle. Hier gab es alles, was der Einheimische mit Sicherheit nicht braucht.

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Wir machen uns auf den Weg zu einem kleinen nahegelegen Strand, um ein wenig die Füße ins Wasser zu tauchen. Hier sind nur wenige Menschen. Der kilometerlange Strand mit den vielen Hotels liegt weiter abseits in einer anderen Richtung.
Heute wollen wir es mal ganz ruhig angehen, sehr zum Leidwesen der Tourenanbieter. Nicht mal eine Glasbodenfahrt möchten wir machen.

 

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Die weitläufige Marina von Cabo San Luca.


Wir laufen an der Marina entlang und freuen uns an den vielen Pelikanen, die im Wasser schwimmen oder auf den vertäuten Booten und Yachten sitzen oder durch die Luft fliegen.

 

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In einem Restaurant machen wir Pause und trinken etwas. Auf dem Tisch steht ein Kästchen mit Tabasco, Ketchup und einer Gewürzdose, unserem Fondor nicht unähnlich. Wir probieren von diesem Gewürz ein bisschen, es ist scharf und schmeckt interessant. Sofort wird der Wunsch wach so etwas zu kaufen. Wir verlassen hierzu das Areal um die Marina, in der Hoffnung einen Supermarkt oder etwas Ähnliches zu finden. Aber auch wenn wir uns noch so weit von der Marina entfernen, es gibt keinen Lebensmittelladen, sondern nur Restaurants, Souvenirläden, Schmuckgeschäfte und Apotheken.

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Also kehren wir unverrichteter Dinge um in Richtung Anleger unseres Tenders und erwerben für unsere letzten Pesos noch einen Kühlschrankmagneten.

Als wir gerade zur Tenderpier tappen wollen kommt uns eine Gruppe schwer bewaffneter Polizisten entgegen, nichts Ungewöhnliches in Mexiko. Auch sahen wir viel Militär auf den Straßen, ebenfalls schwer bewaffnet.

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Mexico ist nicht nur Urlaub, Idyll und Folklore, sondern auch ein schlimmes Pflaster. Allein im Umfeld der Drogenmafia gab es in 2017 mehr als 25.000 Morde.

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Hier im Urlaubsgebiet habe ich keine Befürchtung Ärger zu bekommen, wenn ich die Policia fotografiere. Im Gegenteil, sie boten uns an, ein gemeinsames Foto zu machen, ein Angebot, das wir gerne annahmen. So macht sowohl ein Polizist mit meiner Kamera als auch seine Kollegin mit ihrem Handy dieses Foto.

 

Um 17:00 Uhr lichteten wir den Anker mit dem nächsten Ziel San Diego, unser erster Hafen in den USA.

 

Für heute war wieder ein Beefer-Abend angesetzt. Der Wettlauf um die begrenzte Anzahl Sitzplätze auf dem Außendeck um Punkt 18:00 Uhr ging diesmal ein wenig gesitteter zu als beim letzten Mal, sodass nicht nur die Leute, die vom Deck 9 herabströmten einen Platz bekamen, sondern auch noch Einige, die durch das Restaurant gekommen waren, eine echte Chance hatten und diese auch nutzten.

Der Grund hierfür mag zum einen daran gelegen haben, dass das vor einigen Tagen zum großen Teil ausgewechselte Publikum etwas entspannter war als das vorherige, und zum anderen, dass die Wettersituation nicht ganz so optimal gewesen war. Es war nicht mehr sehr warm und es wehte hier am Heck ein kräftiger Wind.

Als wir kurz nach 19 Uhr die Lage peilten, war wieder gerade ein Zweiertisch freigeworden, den man uns zuwies. Und die Steaks waren wieder perfekt (und recht groß).

 

 

33. Reisetag - Dienstag, 23.01.2018 - Seetag

Der heutige Seetag wäre eigentlich schnell abgehandelt, wenn nicht zufälligerweise die USA auf unserer Reiseroute gelegen hätte. Die USA machen nämlich strenge Auflagen bezüglich Sauberkeit und Hygiene auf dem Schiff und werden deren Einhaltung auch akribisch nachprüfen. Die Crew ist seit Tagen nur noch am Putzen. Geputzt wird alles, auch wenn es sauber ist.

Die Hygienevorschriften verbieten auch, dass bestimmte Lebensmittel offen angeboten werden. So darf z. B. beim Frühstück die Milch für den Kaffee nicht mehr in kleinen Kännchen auf den Tischen stehen, sondern es gibt diese nur noch einzeln verpackt in Plastikdöschen. Die Ausgabe von Speiseeise an der Eistheke ist untersagt (was uns schwer trifft).

Obwohl wir noch gar nicht in den USA sind, wurden diese Maßnahmen bereits schon vor einigen Tagen vollständig umgesetzt.

So darf das Besteck, wenn es aus der Spülmaschine kommt, nicht mehr mit einem Tuch nachpoliert werden. Wir wurden darüber informiert, dass an den Messern deshalb jetzt vermehrt Wasserflecken auftreten könnten.

Die Liste dieser teils unsinnigen Vorschriften ist lang. Ein weiteres Beispiel gefällig? Die Flaschen mit den diversen Essigsorten und den verschiedenen Ölen am Salatbuffet dürfen nicht mehr mit Ausgießern versehen sein, sondern müssen Schraubverschlüsse vorweisen. Also wird jedes Mal die Flasche aufgeschraubt, dann der Salat versorgt, wobei das Dosieren schwierig ist und die Flasche außen jedes Mal ein wenig öliger wird. Dann schraubt man die Flasche wieder zu. Und das soll hygienisch sein? Ganz davon abgesehen, dass man jetzt ölige Finger hat.

Auch muss der Kabinenservice eingestellt werden. Das heißt, keine Schnitzel und Hamburger mehr auf die Kabine oder in die Jupiterbar - eine Katastrophe für unser bisheriges Galaabendkonzept. Wir werden zwar den Verdacht nicht los, dass einige der Einschränkungen gar nicht von den Amis kommen, aber vielleicht liegen wir damit ja auch völlig falsch.

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Georg Washington
1.Präsident der Vereinigten Staten (1789 - 1797)



Man könnte auch vermuten, dass dieser Blödsinn direkt aus dem Präsidentenzimmer von Herrn Trump stammt, aber weit gefehlt. Auch unter Obama, Clinton, Busch etc. war das schon so. Wahrscheinlich fiel die Einführung dieser Verordnung mit dem Amtseintritt von George Washington (1789) zusammen.

 

Und heute war Galaabend angesagt - was nun, wo der Schnitzel- und Hamburgerservice ersatzlos gestrichen wurde?
Es gab einen Plan B.

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Wir haben von zu Hause als Notration vier Dosen Hausmacher Wurst mitgebracht. Beim Frühstück bunkerten wir heute früh bereits einige Scheiben Graubrot, das übrigens im Gegensatz zu den Brötchen prima schmeckt.
Natürlich hatten wir eine für diese Aktion notwendige Plastikdose im Gepäck.

 

 

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Nach dem Mittagessen nahmen wir mit Genehmigung der Kellner aus deren Fundus Teller und Besteck mit, sodass für den Abend ein zünftiges Menü zur Verfügung stand.

 

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Musikalisch untermalt wurde unser spezieller Abend mit dem ARD-Radio­nacht­programm (wir liegen zurzeit 9 Stunden zurück), das wir via Internet auf dem Smartphone empfingen und per Bluetooth auf einen kleinen Lautsprecher über­trugen. Wozu hat man schließlich eine Flatrate fürs AMADEA-WLAN gebucht.

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34. Reisetag - Mittwoch, 24.01.2018 - San Diego/Kalifornien/USA

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Um 18:30 Uhr laufen wir im Hafen von San Diego ein. Gegen 20 Uhr, die US-Behörden sind mittlerweile an Bord eingetroffen, beginnt der sogenannte Facecheck. Das Ganze ging recht schnell, da 10 Beamte den mit dem bereits per Internet eingeholten Visum, dem ausgefüllten Einreiseformular und dem Reisepass ausgestatteten Passagieren die notwendigen Stempel verpassten.

 

Um 21 Uhr gingen wir für einen ersten Orientierungsgang an Land. Nur zwei Liegeplätze weiter liegt der Flugzeugträger "Midway", der mittlerweile außer Dienst gestellt wurde und als Museum fungiert. Dorthin führte uns unser erster Weg. Die Öffnungszeiten sind allerdings sehr eng gefasst: täglich von 10 -17 Uhr, Eintritt 20 US-$.

In der Gegend um den Hafen gab es nicht viel zu sehen, Bürohochhäuser und vereinzelt Restaurants und Bars, die meisten davon schon geschlossen.

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Die menschenleere Bahnhofshalle der Station "Santa Fe". Wir sind jetzt wieder in kühlen Breiten, wie man an der gelben Outdoorjacke von Doris sieht.

Durch Zufall stolperten wir über den Bahnhof "Santa Fe". Auch hier war absolut nichts los. Allerdings befand sich gegenüber auch eine Bus- und Trolleystation. Als Trolley wird hier eine schnelle Straßenbahn bezeichnet, die am ehesten mit einer deutschen S-Bahn verglichen werden kann. Ein freundlicher junger Mann erklärte uns den Fahrkartenautomaten, sodass wir mit dem Know-How ausgestattet, wie man eine Tageskarte lösen kann, zurück zum Schiff kehrten.

 

35. Reisetag - Donnerstag, 25.01.2018 - San Diego/Kalifornien/USA

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Unseren ursprünglichen Plan, mit dem Hop-On-Hop-Off-Bus (40$/Person) eine Stadtrundfahrt zu machen, ließen wir fallen, da wir ja jetzt in der Lage waren, die öffentlichen Verkehrsmittel von San Diego zu benutzen. Reiseführer und auch die Phoenix-Landgangsbeschreibung empfahlen folgende Ziele:

  • Balboa Park
  • Gas-Lamp-Quarter
  • Einkaufzentrum Horton-Plaza
  • Flugzeugträger USS Midway

 

 

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Zum Park gehört auch der San Diego Zoo. Aber angesichts der knappen Zeit und der 54$ Eintrittsgebühr verzichteten wir auf einen Besuch. Als kleiner Ersatz diente dieser Elefant.



Für 7 $ kauften wir am Automaten jeder ein Tagesticket und bestiegen einen Bus, der uns zum nördlichen Teil des 5 Km2 großen Balboa Parks, der nicht nur Park sondern auch gleichzeitig Kultur- und Museumsmeile ist, brachte.

 

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Diverse Theater und zahlreiche Museen sind in die Parklandschaft eingebettet. Die Museums- und Theatergebäude sind alle neueren Datums, jedoch einem auf­wen­digen histo­rischen spanischen Baustil nachempfunden.

 

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Südende des Parks.

 

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Auf unserem Weg zur 4th Avenue führte uns eine Brücke über die Highways.



Irgendwann waren wir am Südende des Parks angekommen. Der Stadtplan zeigte uns, dass es nur noch eines kurzen Fußmarsches bedurfte, um die 4th Avenue zu erreichen. An dieser Straße liegt sowohl das Gas-Lamp-Quarter als auch das Horton-Plaza.

 

Allerdings befanden wir uns am falschen Ende der 4th Avenue. Was tun? Wir wagten ein Experiment. Wir stellten uns hier an eine Bushaltestelle (Fahr- und Streckenplan waren nicht ausgehängt) und bestiegen den nächsten Bus, in der Hoffnung, dass er einfach nur die 4th Avenue entlangfährt und nicht irgendwo abbiegt. Aber selbst wenn, die Straßen sind streng schachbrettartig angeordnet, sodass eine Orientierung recht einfach ist.

 

Unsere Hoffnung wurde nicht getrübt, der Bus fuhr stur die 4th Avenue entlang und mit dem Stadtplan in der Hand konnten wir die passierten Querstraßen kontrollieren und kamen tatsächlich am Horton Plaza an.

Hier legten wir erstmal eine Mittagspause ein. Und was isst man hier in den USA? Natürlich einen Hamburger!

Das Plaza selbst war eher trostlos, sehr viele Ladenlokale standen leer, also wechselten wir gleich zum nächsten Tagesordnungspunkt.

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Der Eingang zum Gas Lamb Quarter.

 

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Eine Reihe hübscher Fasaden, einige 0815-Geschäfte und ein paar nette Pubs, aber eigentlich nichts, was zum längeren Verweilen einlud.

Das Gas-Lamp-Quarter befand sich gerade um die Ecke und ist "mit seinen viktorianischen Bauten aus der Zeit von 1880 und 1910 erhalten. Hier reihen sich Boutiquen und Restaurants aneinander, Theater und Bars bilden beliebte Treffpunkte - besonders für Nachtschwärmer" (Quelle: Phoenix-Landgangsinformation).

Auch hier waren wir schnell durch und überlegten unser weiteres Vorgehen. Von einer nahegelegen Trolleystation wollten wir jetzt eigentlich wieder Richtung Hafen fahren, um den Flugzeugträger in Angriff zu nehmen.

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Die Trollies, moderne Straßenbahnen, hergestellt von der Firma SIEMENS.

Beim Studium des Streckenplans fiel uns auf, dass die "Orange Line" und die "Green Line" zusammen einen Rundkurs bilden. Man musste nur am Ende der "Orange Line" in die "Green Line" umsteigen. Mit unseren Tagestickets in den Taschen also kein Problem. So passierten wir Vororte, Gewerbegebiete und ein Footballstation, für das es anscheinend genauso viele Parkplätze wie Sitzplätze gab.

 

 

Nach einer guten Stunde war unserer Rundreise zu Ende.

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Es war bereits viertel vor vier, als wir endlich den Flugzeugträger erreichten. An der Kasse machte man uns darauf aufmerkseam, dass wir nur noch eine gute Stunde Zeit hätten, bevor der Museumsflugzeugträger für den Publikumsverkehr wieder geschlossen wird. Uns war das sowieso schon klar gewesen, also lösten wir unserere Tickets. Wenn Japaner Europa in drei Tagen schaffen, werden wir doch ein Schiffchen in einer guten Stunde erforscht haben.
Fairerweise bot man uns an, am nächsten Tag bei freiem Eintritt unseren Besuch fortsetzen zu können. Aber da befinden wir uns schon wieder auf hoher See auf dem Weg nach San Francisco.

 

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Natürlich schafften wir nur einen ganz kleinen Teil dieses gewaltigen schwimmenden Flughafens. Die Technik und die ausgeklügelte Logistik, solch einen Moloch sowohl nautisch als auch flugtechnisch zu betreiben, sind bewundernswert. Weniger bewundernswert ist der Sinn und Zweck dieses Wunderwerks.

 

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Der Knüller von dem, was wir gesehen haben, war der Kapitän der USS Midway. Natürlich war der nicht echt, sondern eine bewegliche Puppe, aber so echt und gleichzeitig so zombiehaft, dass es Doris zu einem derart erstaunten Gesichtsausdruck verhalf, wie ich ihn bei ihr noch nie gesehen hatte.

Ein Puppenspiel der besonderen Art.

 

Statt pünktlich um 20 Uhr legten wir eine Viertelstunde später ab, da unser Lotse nicht rechtzeitig gekommen war.

Seit einigen Tagen finden an Bord die Dreharbeiten für eine neue Episode "Das Traumschiff" statt. Heute wurden die Schauspieler in der Altantik-Lounge vorgestellt. Von der Vorstellung hatte ich mir ein wenig mehr erhofft, so zum Beispiel auch  Hintergrundinformation über die Filmerei. Aber es wurde nur von jedem Darsteller runtergebetet, in welchen Filmen oder Serien er oder sie schon einmal zu sehen war (inklusive kleiner Nebenrollen), was mich als Zuhörer recht schnell ermüdet hat.

Über die Dreharbeiten werde ich sicherlich berichten können, entweder zwischen San Franzisco und Hawaii oder zwischen Hawaii und Japan, denn dann haben wir viele Seetage und ich Zeit und Muße am Blog zu arbeiten.

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Die 13 Schauspieler, die zum derzeitigen Filmset gehören.

 

36. Reisetag - Freitag, 26.01.2018 - Seetag

Heute Morgen fand ich im Gästebuch meines Blogs einen neuen Eintrag.

Autor: Rene
Titel: Das geht gar nicht.

Was für ein furchtbarer Blog. Der Erzählstil und die Rechtschreibung haben gerade mal Grundschulniveau. Noch viel schlimmer, finde ich das hier das Recht am eigenen Bild vollkommen mißachtet wird.

Zum ersten Mal negative Kritik. Das bin ich ja bisher nicht gewöhnt, aber das muss man abkönnen, wenn man öffentlich etwas von sich gibt.

Ich möchte diesen Eintrag natürlich nicht ganz unkommentiert stehen lassen.

Also:

Rechtschreibung: Die Kritik ist durchaus berechtigt. Es schleichen sich viele Tippfehler ein, die ich nicht bemerke. Ich verwende wenig Zeit auf Korrekturlesen, ganz einfach, weil ich die Zeit dafür nicht habe. Ich nehme diese Fehler ganz bewusst in Kauf. Auch mögen Ausdrucks- und Grammatikfehler vorkommen, die beim Korrekturlesen auffallen würden (Rettet dem Dativ!).

Recht am eigenen Bild: Auch diese Kritik ist nicht ganz unberechtigt. Allerdings, wenn ich bei öffentlichen Veranstaltungen Fotos mache, müssen die Anwesenden damit rechnen, dass sie Teil (aber nicht Hauptbestandteil) eines Fotos sein können, das auch publiziert wird. Inwieweit ein Schiffsfrühschoppen oder die Reise selbst öffentlich ist, ist sicherlich eine juristische Grauzone.

Wenn ich z. B. Doris zusammen mit einem Souvenirverkäufer ablichte, frage ich jedes Mal nach, ob ich das darf (den Händler, nicht Doris).

Streng genommen müsste ich den Händler dann auch tatsächlich fragen, ob er mit einer Veröffentlichung im Blog oder auch bei Facebook einverstanden ist.

Da mein Blog ein Impressum mit Kontaktdaten hat, kann jeder gegen ein Foto, das seine Persönlichkeitsrechte verletzt,  Widerspruch einlegen, damit das Foto entfernt wird. Dieser Forderung würde ich unverzüglich nachkommen.

Erzählstil hat gerade mal Grundschulniveau: Ich werde für mein literarisches Schaffen am Blog wahrscheinlich nie den Literaturnobelpreis oder den Pulitzerpreis erhalten. Auch wird man mir eine Mitgliedschaft im PEN-Club nicht antragen.

Über das Niveau meines Schreib- und Erzählstils kann ich selbst kein Urteil abgeben, da bin ich voreingenommen und befangen. Also lassen wir diese Kritik einfach mal so stehen.

Woran es mir tatsächlich fehlt, ist wahre Größe, sonst hätte ich Rene, dem Schreiber des Gästebucheintrags, nicht seine eigenen Rechtschreibfehler unter die Nase gerieben (in einem Kommentar zum Eintrag).

Allerdings sollte man berücksichtigen, dass ich über den Kommafehler großzügig hinweggesehen habe.

 

 

 

 

37. Reisetag - Samstag, 27.01.2018 - San Francisco/Kalifornien/USA

 

Um 7:17, dem Zeitpunkt des Sonnenaufgangs näherten wir uns der Golden Gate Bridge, so war es geplant und so hat es der Kapitän genau getimet.

Allerdings wohnten wir diesem Ereignis nicht bei, denn Doris ging es seit gestern nicht so gut, unter anderem bevorzugte sie die Nähe der Porzellanabteilung.
Sie blieb den ganzen Tag mehr oder weniger im Bett, da es nicht viel besser wurde. Der Schiffsarzt diagnostizierte Seekrankheit, die allerdings auch weiter anhielt, als das Schiff bereits seit Stunden festgemacht hatte und völlig ruhig lag.

Ich ging also alleine auf Tour und hatte das Ziel "Haight Ashbury" im Visier. In diesem Stadtviertel war in den 1960er Jahren die Hochburg der Hippie- und Flower-Power-Bewegung gewesen. Hier fand 1967 der "Summer of Love" statt und hier sollte noch ein wenig der Hauch dieser Zeit spürbar sein.
Der Ausdruck Summer of Love (Sommer der Liebe) bezeichnet den Sommer des Jahres 1967, als die Hippiebewegung in den USA und speziell in San Francisco auf ihrem Höhepunkt angelangt war.

Allerderdings lag dieses nostalgische Ziel sehr weit vom Hafen entfernt, sodass man in die Geheimnisse des ÖPNV von Frisco eintauchen musste.

Die AMADEA lag an der Pier 27 und ich musste mich erst einmal auf einen gut 15-minütigen Fußweg zur Pier 1 aufmachen, denn dort fing die Market Street an, eine kilometerlange Geschäftsstraße. Und ab hier vekehrten die Busse.

 

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Parken an den Piers ist sehr sehr teuer ...

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... aber wenn man sich ein wenig umschaut ...

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... gibt es auch hier echte Schnäppchen.

 

Nach etlicher Fragerei wusste ich, dass man von hier mit der Buslinie Nummer 9 zur Powell Station kommen kann. An der Powell Station, so verriet mir der Stadtplan, befindet sich das "Visitor Information Center" von dem ich mir die Auskunft erhoffte, wie man nach Haight Ashbury gelangen kann. Ich bekam meine Auskunft und glücklicherweise gestaltete sich die Fahrt dorthin nicht allzu schwierig.

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Die Buslinien 6 oder 7 (elektrische Oberleitungsbusse) hatten ihre Haltestelle gleich um die Ecke und fuhren zu meinem gewünschten Ziel. Jetzt galt es nur noch, nicht in die falsche Richtung zu fahren und nach gut 20-minütiger Fahrt an der richtigen Station auszusteigen. Auch hierzu reichte mein einfaches Schulenglisch aus, um mich erfolgreich durchzufragen.

 

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An der Powell Station befindet sich auch die Drehscheibe für die Cable Car. Die Drehscheibe wird durch Muskelkraft bewegt.

 

In Haight Ashbury angekommen, erwartete mich in der Haight Street selbst ein kunterbuntes Sammelsurium von Geschäften, Cafés und Pinten, die sich alle bemühten, den Hippie-Zeitgeist irgendwie widerzuspiegeln. Natürlich gab es hier nur noch wenig Alternatives, sondern das Meiste war ganz klar dem touristischen Kommerz geschuldet, aber gefallen hat es mir dennoch sehr gut.

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Ich trieb mich hier mindestens 3 Stunden rum, kaufte mir ein völlig überteuertes Batik-T-Shirt und ein hölzernes Peace-Zeichen zum Umhängen (kann man vielleicht noch mal brauchen, wozu weiß ich allerdings noch nicht).

 

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Auf alle Fälle viele Farben.

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Es gab doch noch einige authentische Ecken hier im ehemaligen Hippie-Viertel

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Dieses Wandgemälde des Street-Art-Künstlers Mel Waters zeigt Jerry Garcia († 9. August 1995), den Gitarristen und Frontmann der Kult-Band Grateful Dead.

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Auf diesem Wandgemälde ist neben Jerry Garcia auch Janis Joplin und Jimi Hendrix abgebildet. Den Totenkopf findet man im Original auf dem Plattencover einer Grateful Dead LP aus dem Jahr 1971.

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Wie aus einer anderen Zeit ...

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Die Rückfahrt hätte sich eigentlich jetzt ganz einfach gestalten müssen, allerdings gab es ein kleines Problem. Der Fahrer machte eine Durchsage, die ich leider nicht verstanden habe, die aber eine gewisse Unruhe im Bus entstehen ließ. Den Grund bemerkte ich dann auch. Der Bus hatte seine Route verlassen. Er hätte jetzt eigentlich die Market Street entlang fahren müssen, fuhr aber die Mission Street entlang, sodass die Powell Station gar nicht mehr auf der Strecke lag. Anhand des Stadtplans sah ich, dass die Mission Street eine Parallelstraße zur Market Street ist. So wusste ich, wo ich in etwa aussteigen musste, um zu Fuß zu in wenigen Minuten zu der mir bekannten Powell Station zu gelangen.

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Jetzt erst erkannte ich schlagartig den Grund für die Umleitung. Eine riesige Demo von Abtreibungsgegnern, die die Market Street entlang Richtung Waterfront zogen, ließen keinen Busverkehr mehr zu. Auch "meine" Nummer 9 konnte hier nicht mehr fahren.

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Hatte ich mich heute früh noch über die vielen Polizisten gewundert, die überall in kleinen Gruppen rumstanden, war der Grund hierfür jetzt auch geklärt.

 

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Da ich im Gegensatz zu den Demonstranten den 2 Kilometer langen Weg bis zum Ende der Market Street nicht laufen wollte und ich außerdem das Thema Abtreibung etwas differenzierter sehe als die Demonstranten mit ihren platten Parolen, konnte ich mich also aus fußtechnischen und inhaltlichen Erwägungen der Demo leider nicht anschließen. So schlug ich mich von der Mission Street aus per Bus bis zum Pier 1 durch und legte dann nur noch den Weg von der Pier 1 zu unserer Pier 27 auf Schusters Rappen zurück.

 

 

38. Reisetag - Sonntag 28.01.2018 - San Francisco/Kalifornien/USA

 

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Doris geht es etwas besser und so machen wir uns am Morgen auf den Weg zur Pier 39. Dort befinden sich schwimmende hölzerne Plattformen, auf denen es sich unzählige Seelöwen mehr oder weniger bequem machen und dadurch Touristen in Scharen anlocken.

 

 

Seelöwengewimmel

 

Um die Pier 39 erstreckt sich Fischerman's Wharf, eine touristische Vergnügungsmeile mit Shops, Restaurants und Buden, die Süßigkeiten, Hot Dogs, Brezeln und ähnliches verkaufen. Man kann Fahrräder ausleihen und Tickets für Bootsfahrten zur Golden Gate Bridge und nach Alcatraz, der berühmt berüchtigten Gefängnisinsel, kaufen.

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Mindestens ein Foto von der Golden Gate Bridge und auch eines von ...

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... Alcatraz mit dem früheren Hochsicherheitsgefängnis muss sein.

 

Die Bootstouren sind der absolute Renner. Die Tickets besorgt man sich relativ schnell, aber dann bilden sich lange Schlangen vor den Bootsanlegern. Wir selbst hatten dieses Pflichtprogramm bereits in den 90er Jahren bei unserem damaligen Amerikatrip absolviert.

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Also mischen wir uns einfach in das muntere Treiben und sind selbstredend davon überzeugt, keine Souvenirs von San Francisco mehr zu brauchen.

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Wie die kleine Cable Car für den Weihnachtsbaum dann plötzlich in unseren Besitz gelangt ist und wo die 5 Dollar geblieben sind, die bis eben noch im Brustbeutel waren, ist uns völlig schleierhaft.

 

Um 13:00 Uhr legten wir ab, die Reiseleitung spendierte wieder mal Sekt, während eine kleine Auslaufparty auf dem Sonnendeck stattfand und die AMADEA unter der Golden Gate Bridge hindurch fuhr, Kurs Südwest, mit dem Ziel Hawaii, das wir erst in fünf Tagen erreichen werden.

 

 

39. Reisetag - Montag, 29.01.2018 - Seetag

 

Der heutige Seetag bietet Gelegenheit, mal über die Dreharbeiten für das Traumschiff zu schreiben.
Um als Statist mitwirken zu können, muss bzw. musste man ein dreistufiges Programm durchlaufen.

Schritt 1: Eintragen in eine Liste. Dadurch erhält man einige Tage vor dem eigentlichen Drehtag schriftlich die Information auf die Kabine, wann und wo welche Szenen mit Statistenbeteiligung gefilmt werden und wie die Statisten gekleidet sein sollen (Anreisekleidung, legere Bordkleidung oder Sportkleidung etc.).

Schritt 2: Wenn man auf der in Schritt 1 erwähnten Liste steht, darf man sich nun für eine (und nur eine) bestimmte Szene des Drehtages in eine weitere Liste eintragen.

Schritt 3: Man wird als Statist aus der Liste engagiert (ohne Gage). Nach welchen Kriterien die Auswahl der jeweiligen Bewerber erfolgt, ist mir nicht bekannt, da ich mich nur auf die Liste aus Schritt 1 eingetragen habe und auch nicht vorhabe, Schritt 2 zu vollziehen.

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Das Produktionsteam baut nun Unmengen von Technik auf, Scheinwerfer, Schienen für den Kamerawagen, Tontechnik, Stative, Requisiten. An einer Szene, die nur wenige Sekunden dauert, wurstelt man bis zu zwei Stunden. Statisten und Schauspieler verbringen die meiste Zeit mit Warten, während technische und wichtige oder eher bedeutungslose dramaturgische Details geklärt werden.

 

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Heide Keller alias "Beatrice" scheidet aus dem Traumschiff aus. Barbara Wussow, die ab sofort die Rolle der Chefstewardess übernimmt, wartet hier auf ihren Auftritt.
Sie gibt sich sehr locker den Zaungästen gegenüber.

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Die Zaungäste.

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An den Drehtagen steht dann in einem sehr weitläufigen Umkreis des  Drehorts - heute Vormittag war das der Rezeptionsbereich - jede Menge Zeugs des Filmteams herum. An manchen Ecken sieht es eher aus wie auf einer Baustelle als auf einem komfortablen Kreuzfahrtschiff.

 

Das hatten wir alles vorher schon gewusst, aber deswegen muss uns ja trotzdem nicht alles gefallen. Auf der einen Seite ist es hochinteressant, so einen Dreh hautnah mitzuerleben, aber in Summe ist es doch eher lästig, insbesondere wenn wegen der Dreharbeiten Plätze gesperrt werden, wo man sich selbst gerne mal aufhält, wie z.B. die Jupiterbar.

 

 

40. Reisetag - Dienstag 30.01.2018 - Seetag

Auch heute wurde wieder für das Traumschiff gedreht.

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Das (gesperrte) Promenadendeck
an einem Drehtag
Traum(schiff) ...

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Das Promenadendeck
im Normlzustand
... und Wirklichkeit

 

 

An willigen Statisten mangelt es nicht. Normalerweise erhalten Statisten ja für ihren Einsatz pro Drehtag "ein paar Groschen"  Honorar. Hier gibt es nichts. Im Gegenteil, die Komparsen opfern Stunden ihres Urlaubs, um einfach mal dabei zu sein.

Aus Sicht der Produktionsfirma ist es wohl so, dass sie den Tom Sawyer Effekt ausnutzen. In Mark Twains Roman hatte Tom Sawyer ja von seiner Tante Polly den Auftrag erhalten, den Gartenzaun zu streichen - eine lästige Arbeit. Es gelang ihm aber, seine Kumpels zu überzeugen, dass dies eine spannende Freizeitbeschäftigung sei und kassierte sie ab, damit sie auch einmal den Pinsel schwingen durften, während er es sich selbst gemütlich machte.

Man verstehe mich nicht falsch, die Leute haben ihren Spaß, haben zu Hause etwas zu erzählen und freuen sich, wenn sie sich im Dezember dann im Fernsehen sehen.

Also eine typische Win-Win-Situation zwischen Komparsen und Produktionsfirma.

 

41. Reisetag - Mittwoch 31.01.2018 - Seetag

 

Der Seetag verlief eigentlich absolut ereignislos, sodass ich der Bitte von Anton nachkomme und ein paar Worte über den Unterschied zwischen der AMADEA und der ARTANIA verliere.

Anton hatte nämlich ins Gästebuch geschrieben:

Hallo,
ich bin ja permanent als "blinder Passagier" mit dabei.
……..
Vielleicht gibt es mal die Gelegenheit ein paar Worte zum Schiffsleben AMADEA zu berichten.
Die ARTANIA kenne ich, gibt es signifikante Unterschiede im Schiffsalltag (Tagesprogramm, Tischzeiten, usw.)?
…………

Am einfachsten ist die Frage zum Tages­pro­gramm zu beantworten. Es werden Sport und Ani­mations­pro­gramme angeboten, an Seetagen gibt es vormittags ein Quiz und nachmittags wird Bingo gespielt, Lektoren halten Vorträge und abends finden Showprogramme statt. Es gibt hierbei keinerlei signifikanten Unterschiede.

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Golf und Seegang sind eigentlich kontraproduktiv. Man schlägt den Ball und kurz bevor er in das Loch kullert, sorgt bereits ein ganz leicht schwankendes Schiff dafür, dass der Ball zum Golfer zurück rollt oder plötzlich einen Bogen schlägt statt einzulochen.


Lediglich das Golfangebot gibt es bei der ARTANIA nicht, schließlich hat diese keinen Golfplatz. Wenn es nach mir ginge, würde man aus dem Golfplatz besser einen Biergarten machen. Leider hat mich noch niemand hierzu befragt.

 

Auch bei den Tischzeiten in den beiden Restaurants "Vier Jahreszeiten" und "Amadea" gibt es keine Unterschiede.

Frühstück von 8 - 10 Uhr
Mittagessen von 12:30 - 14 Uhr
Abendessen von 18 - 21 Uhr

Das Restaurant "AMADEA" entspricht dem "Lido" auf der ARTANIA. Auch hier kann man bei schönem Wetter zusätzlich draußen sitzen. Das Frühstück und das Mittagessen werden in Büffetform angeboten. Beim Abendessen gibt es allerdings einen gravierenden Unterschied. Hier wird auch im "AMADEA" das Abendessen  à la carte serviert.
Das finden wir nicht so prickelnd, da wir das Buffet bevorzugen, denn hier kann man Menge und Zusammenstellung selbst wählen.
Bei den servierten Menüs ist z. B. das Verhältnis Hauptbestandteil und "Sättigungsbeilage" gegenüber der gut bürgerlichen Küche manchmal recht abenteuerlich.

Beispiel 1: Rinderbraten mit Schupfnudeln: Normale Portion Fleisch und exakt 3 Schupfnudeln.

Beispiel 2: Schweizer Wurstsalat mit Bauernbrot: Ein riesiger Berg Wurstsalat und eine halbe Scheibe Brot (und die noch sehr klein).

Natürlich kann man beim Kellner alles und somit auch die Beilagen nachbestellen, aber das ist dann meist ein Problem des Timings. Während man auf zwei weitere Schupfnudeln hofft, werden das Fleisch und das Gemüse kalt.

Die Auswahl und Qualität der Speisen ist auf beiden Schiffen gleich, zumindest sind uns keine großen Unterschiede aufgefallen. Aber da wir unser Hauptaugenmerk auf die "normale" Kost legen, entgeht uns bei den Gourmet-Highlights vielleicht doch das ein oder andere Detail.

Die AMADEA ist viel kleiner als die ARTANIA, was Vor- und Nachteile hat. Die halb so große Passagieranzahl mit maximal 600 Gästen ist natürlich angenehm.  Das Platzangebot pro Passagier mag in etwa gleich sein.
Hingegen hat man auf der ARTANIA einen viel größeren "Auslauf" und mehr Möglichketen. Das stufenförmige Heck der ARTANIA mit den Außendecks, der große "Hof" mittschiffs - besser bekannt als Kopernikus Bar, die viel Platz für  Veranstaltungen und Events unter freiem Himmel bietet - sind natürlich Pfunde, mit der die ARTANIA wuchern kann.

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Auch die "Badewanne" auf Deck 8 der AMADEA kann nicht gegen die beiden Pools auf der ARTANIA anstinken.

 

Zusammenfassend kann man also feststellen, dass das Freizeitangebot und das Essen auf beiden Schiffen ähnlich ist, man auf der Artania aber mehr Möglichkeiten hat, wo man sein Hinterteil platzieren kann.

Wir sind jetzt zu der Überzeugung gekommen, dass die ARTANIA ein wenig die Nase vorn hat, aber ganz entscheidend für die Wahl des Schiffs ist die Route, die es fährt und da war diesmal die AMADEA der klare Sieger.

 

 

42. Reisetag - Donnerstag 01.02.2018 - Seetag

 

Nostalgie-Gala hieß die heutige Parole am Abend. Wer sich nostalgisch kleidete, wurde vom Bordfotografen kostenlos abgelichtet.

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Außer Essen und Sonnenuntergang gab es nichts Berichtenswertes - Urlaub eben.

Für das nostalgische Abendmenü wurde versprochen, dass man für dieses Mahl ganz viel Zeit zum Dinieren hätte und dem war auch so. 2­½ Stunden dauerte die Zeremonie. Aber da wir, wie der treue Leser bereits weiß, kulinarisch absolute Banausen sind, hätten wir gemäß Plan B (siehe Eintrag vom 23.1.2018) eine weitere Dose unserer mitgebrachten Wurst opfern müssen, da ja der Hamburger- und Schnitzelservice an Bord auf Grund der amerikanischen Hygienevorschriften immer noch eingestellt war. Deshalb entwickelten wir einen Plan C. Beim Frühstück entwendeten wir für unsere Abenddinner auf der Kabine nicht nur einige Scheiben Brot wie beim letzten Mal, sondern auch noch Käse und Wurst. Über das Frühstücksbuffet kann man wirklich nicht meckern.

 

 

43. Reisetag - Freitag, 02.02.2018 - Kahului/Insel Maui/Hawaii/USA

 

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Da wir erst um 14:00 Uhr in unserem ersten Hafen auf Hawaii ankommen sollten, war am Vormittag noch Zeit für einen Frühschoppen, der unter dem Motto "Es gibt kein Bier auf Hawaii" stand. Praktisch 2 ½ Stunden Happy Hour  (Bier zum halben Preis auf den hinteren Außendecks), Musik von unserem DUO V.I.P. und allerlei zum Essen (z. B. Hawaii-Burger).

 

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"Der Ort Kahului bietet dem Besucher nicht besonders viel", so war es wörtlich in der Landgangsbeschreibung zu lesen.

"Und deswegen waren wir jetzt 5 Tage auf See und haben 2026 Seemeilen (3733 Kilometer) zurückgelegt und bleiben auch noch zwei Tage hier." maulte ein Passagier.

 

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Die "Empfangshalle".


Nicht ganz zu Unrecht, wie sich noch herausstellte. Kahului ist ein Zielhafen, der sich durchaus für Ausflüge und Landschaftsfahrten anbietet, aber für "Freigänger", also Leute, die privat an Land gehen eher uninteressant ist. Es gab keinen Shuttlebusservice und wohin sollte man sich mit dem Taxi fahren lassen?

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Der Weg durch das Hafengelände, der ehemaligen deutsch-deutschen Zonengrenze nicht unähnlich.

 

Ich hatte mit dieser ganzen Problematik allerdings nichts am Hut. Denn als "Fußlahmer" , verzichtete ich auf den Landgang und blieb an Bord. Eine Entzündung am bzw. im Fuß forderte ein wenig Schonung.

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Doris steckte ihre Nase mal raus, aber mehr als über den Besuch einer Shopping-Mall konnte sie nach ihrer Rückkehr auch nicht berichten.

 

Der statt Landgang getätigte Besuch beim Schiffs-Dok war auch nicht dramatisch, 10 Tabletten gegen die Entzündung für die nächsten 3 Tage und damit sollte der Spuk vorbei sein. Um es vorwegzunehmen, die Prognose war zutreffend.

Der nächste Tag könnte etwas erlebnisreicher werden, denn es war ein Strandbesuch geplant.

 

44. Reisetag - Samstag, 03.02.2018 - Kahului/Insel Maui/Hawaii/USA

 

Treffpunk für den Transfer zum Strand war um 8:20 Uhr und mit dem Bus ging es zur Westküste. Nach einer knappen Stunde hatten wir das Ziel erreicht. Wir haben dabei die halbe Insel umfahren, was zeigt, dass sie nicht besonders groß ist, nämlich nur 65 Kilometer in der Länge und 42 Kilometer in der Breite.

Während der Fahrt konnten wir sehen, dass Kahului eine ganz normale amerikanische Stadt ist. Weit auseinander gezogene Einkaufszentren und Gewerbegebiete wechselten sich mit den Wohnvierteln mit den typischen eingeschossigen Häusern ab. Ohne Auto ist man hier aufgeschmissen.

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Unser Ziel war ein touristisches Zentrum mit großen Ressorts und Hotels und vor allem ein langgezogener sehr gepflegter Sandstrand.

 

Liegen und Sonnenschirme konnte man ausleihen, 15 $ pro Liege und 15 $ pro Schirm - 2 Liegen und ein Schirm also zusammen 45 $. Schluck!
Unter einem großen Baum gab es genügend Schatten, sodass man den Schirm schon mal sparen konnte. Und da wir auf den Liegen meist gar nicht liegen, sondern nur wie auf einer Bank darauf sitzen, brauchten wir auch nicht zwei, sondern kamen mit einer aus.

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Jetzt stand dem Badevergnügen eigentlich nur noch die starke Brandung im Weg. Wenn man im flachen Wasser von einer sich brechenden Welle erwischt wurde, fiel man erst einmal unweigerlich um, wurde dann zunächst wieder Richtung Strand gespült, um dann mit dem zurück fließenden Wasser jäh die Richtung zu ändern, um auf dem Bauch oder auf dem Rücken, je nachdem, wie man gefallen war, am Grund dorthin zurück­schrappte, wo man ursprünglich den Halt verloren hatte.
Man glaubt ja gar nicht, wohin der feine Sand am und im Körper überall hin gelangen kann.
Also empfahl es sich zu versuchen, zwischen zwei Wellen schon möglichst weit in tieferes Wasser zu kommen. Dort können einem die Wellen nichts mehr anhaben, sondern man wird lediglich sanft angehoben und wieder abgesenkt.
Bei der Rückkehr zum Strand ist die gleiche Taktik anzuwenden, wobei hierbei die Schwierigkeit besteht, dass man hinten keine Augen hat, um das drohende Unheil rechtzeitig kommen zu sehen.

Nach 3 Stunden Aufenthalt ging es wieder zurück zum Schiff.

Da das Buffetrestaurant mittlerweile geschlossen war und nur noch in den "Vier Jahreszeiten" serviert wurde, beschlossen wir, in die gestern von Doris erkundete Shopping Mall zu gehen, um dort bei "Pizza Hut" eine Pizza zu genießen.

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In einem riesigen Supermarkt konnten wir uns überzeugen, dass die Lebenshaltungskosten auf Hawaii sehr hoch sind. Aber für einen Coffee to Go und ein Cookie für jeden von uns hat es noch gereicht und wir nahmen an einem Tisch im Freien Platz und vertrödelten genussvoll den Nachmittag.

 

Um 17:00 Uhr legten wir ab, um die südlich gelegene Insel "Big Island" anzulaufen.

 

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Es gibt sehr wohl ...

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... Bier auf Hawaii.

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Ein Supermarktbesuch entlarvte endgültig...

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... Paul Kuhns Falschaussage.

 

45. Reisetag - Sonntag, 04.02.2018 - Hilo/Insel Big Island/Hawaii/USA

Hilo wurde von der Landgangsinformation ein wenig schmackhafter gemacht, als die letzte Destination Kahului, aber die netten Geschäfte und die pittoreske Markthalle sind sonntags geschlossen.

Auch hier hatten wir eine Ausflug gebucht: "Hawai'i Volcanoes-Nationalpark". Um 8.20 Uhr ging es wieder los; Das scheint wohl unsere Standarduhrzeit für Ausflüge zu werden. Eigentlich ist das viel zu früh, da wir morgens nicht hetzen wollen und wir uns vom Aufstehen bis zur Abmarschbereitschaft gute zwei Stunden Zeit lassen. Man kann sich leicht ausrechnen, wann wir da aufstehen mussten.

Unser erstes Ziel hatte mit Vulkanen erst mal gar nichts zu tun, nämlich der Besuch der Mauna Loa Macadamia Nut Corporation, einer Fabrik, die Macadamia-Nüsse verarbeitet. So etwas ist an einem Sonntag nicht prickelnd. Mit Nussfabriken haben wir irgendwie kein Glück. Am 21.4.2013 hatten wir in New Mangalore/Indien ebenfalls eine Nussfabrik besucht, ebenfalls an einem Sonntag und es war ebenfalls so "interessant" wie heute.

Aber es gibt ja ein zur Fabrik gehöriges Besucherzentrum. Das Besucherzentrum ist letztlich ein Shop, in dem es neben den verschiedenen Produkten aus Macadamia-Nüssen auch Souvenirs und Schmuck zu kaufen gibt.

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Doris als Perlentaucherin.

Auch uninteressant. Doch halt, in der erwähnten Schmuckabteilung konnte man für 15 $ eine Auster kaufen, die garantiert eine Perle enthalten sollte. Das Ganze war noch verbunden mit einer Rabattlotterie. Doris beschloss, dass sie so eine Perle haben möchte. Zunächst durfte sie ein Los ziehen und siehe da - 50% Rabatt. Sie suchte sich eine Auster aus, hätte sie auch selbst knacken dürfen, überließ das aber lieber der netten Dame hinter dem Tresen.
Diese Perlenaktion zum Schnäppchenpreis hatte natürlich einen tieferen Sinn. Es gab Ketten, Ohrringe und Ringe, in die man die selbstgefangene Perle hätte einfassen lassen können. Und hier wäre dann das eigentliche Geschäft gemacht worden, indem man einfachen Silberschmuck zu horrenden Preisen feil bot. Wir beließen es deshalb bei "Perle pur".

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Die Ausbeute.

 

Die Busfahrt ging weiter durch grüne üppige Vegetation zum Hauptziel, dem Hawai'i Volcanoes-Nationalpark. Hier konnten wir einen riesigen rauchenden Krater des Vulkans Kilauea erblicken. Kilauea bedeutet in der Sprache der Hawaiianer so viel wie spucken oder erbrechen. Dann kann man folgerichtig die umherliegenden Lavagesteine letztlich auch als Kotzbrocken bezeichnen.

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Man darf sich jetzt aber nicht vorstellen, dass hier brodelnde glühende Lava fließt. Es sieht eher aus wie ein Zwischending aus Braunkohle-Tagebau und rauchender Mülldeponie.

Glühende Lava tritt an verschiedenen Flanken des Vulkans aus. Dorthin gelangt man nur über Trekkingpfade und benötigt viel Zeit, die ein Kreuzfahrer auf einem Halbtagesausflug nun mal nicht hat.

Alternativ hätte ein Rundflug mit einem Hubschrauber einen Blick auf die glühende Lava erlaubt, was mit 400 Euro pro Person zu Buche geschlagen hätte.

 

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Im Jaggar Museum gab es viel zu entdecken.


Eindrucksvolle Fotos der Lavaströme und Wissenswertes rund um das Thema Vulkanismus gab es zumindest im nahegelegen Jaggar Museum. Thomas A. Jaggar war ein weltweit anerkannter Vulkanologe.

 

Auch hier verhinderte mal wieder die knappe Zeit des ausflügenden Kreuzfahrers eine intensivere Betrachtung der Exponate und Erklärungen, denn auf geht's zum nächsten Ziel, dem Lavatunnel "Thurston Lave Tube". Solche Tunnel entstehen, wenn bei einem Lavastrom die äußere Schicht erkaltet, während sie innen noch weiterabfließt.

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Der kurze Fußweg zum Tunneleingang führt durch eine "grüne Hölle". Der Tunnel selbst ist ca. 300 Meter lang und vom Ausgang führt der Weg zurück zum Bus. Innerhalb einer halben Stunde war auch dieses touristische Highlight abgehakt.

 

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Im Lavatunnel.

 

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Imposante Fotos von glühenden Lavaströmen gab es auch in der Kunstgalerie am Besucherzentrum zu sehen.

Ein letzter Stopp wurde am Besucherzentrum des Nationalparks eingelegt. Etwas abseits befindet sich ein uriges Atelier, in dem einheimische Künstler ihre Werke ausstellten und verkauften. Hier verbrachten wir die uns zugestandenen 30 Minuten.

 

Den Nachmittag bis zur Abfahrt um 17:00 Uhr verbrachten wir auf dem Schiff, da es sich, wie wir vom Bus aus sehen konnten, nicht lohnte, noch mal  raus zu gehen, um die Umgebung des Hafens zu erkunden.

 

46. Reisetag - Montag, 05.02.2018 - Honolulu/Insel O'ahu/Hawaii/USA

 

Bei Doris war eine Schraube locker.

Nein, nicht im Kopf, sondern an einem Zahn, genauer an einem Implantat. Die Schraube muss festgeschraubt werden, diese Übung wurde in Deutschland auch schon einmal praktiziert. Der Schiffsarzt hatte vergeblich versucht, bereits für letzten Freitag in Kahului einen Termin beim Zahnarzt zu organisieren.

Den heutigen Vormittag verbrachten wir mit Warten, ob es hier in Honolulu endlich mit einem Termin klappt. Wenn nicht, wäre das nicht so gut, denn für die morgen beginnende Überfahrt nach Japan werden wir volle 8 Tage brauchen.

Um 11:00 Uhr kam die Information, dass eine Praxis Doris und einem weiteren Mitreisenden eine Audienz gewährt.
Um halb zwei bestiegen wir, Doris, der andere Passagier und ich ein Taxi, das uns in einer 10-minütigen Fahrt zu einer großen und modernen Zahnarztpraxis kutschierte.
Ein kleines Problem gab es noch, weil Doris gerne eine Quittung wollte (für die Auslandskrankenkasse). Der Fahrer gab ihr ein Blankoformular, aber Doris ist in solchen Sachen sehr korrekt und bestand darauf, dass der Fahrer den Betrag einträgt und unterschreibt. Der Fahrer tobte wie weiland das HB-Männchen und der Kompromiss sah dann so aus, dass er unterschrieb, er aber Doris die Entscheidung überließ, 100, 200 oder 300 Dollar einzutragen. Die Fahrt hat übrigens 15 $  gekostet und so steht es jetzt auch auf dem Beleg.

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Der Empfang war in jeder Hinsicht sehenswert.

Die Praxis war super­modern, 10 Ka­binen mit je einem Zahnarzt­stuhl und mehreren Zahn­ärzten. Die beiden AMADEA-Patienten kamen sofort dran. Ich musste den anderen AMADEA-Passagier zu seinem Be­hand­lungs­stuhl begleiten und blieb auch dort, weil ich übersetzen musste. Er sprach kein Wort Englisch, was oft bei Leuten aus den neuen Bundesländern der Fall ist, weil sie in der Schule russisch als Fremdsprache gelernt haben.

Die Behandlung von Doris war nicht sehr erfolgreich. Der Zahnarzt empfahl eine neue Schraube einzusetzen, anstatt die alte einfach nur anzuziehen. Allerdings stellte sich heraus, dass eine passende Schraube gar nicht vorrätig war und die Versuche mit den 8 anderen vorhandenen Modellen schlugen alle fehl, weil keine so richtig passte. Also wurde die alte Schraube wieder eingesetzt und einfach nur, wie ursprünglich von Doris gefordert, angezogen.
Ob wir in Yokohama noch einmal einen Versuch wagen, ist noch offen. Aber dann hätten wir vorsorglich einen Zettel mit der technischen Spezifikation des Implantats nebst Schraube in der Tasche. Diese Infos haben wir uns mittlerweile aus Deutschland besorgt.

Für die Behandlung bzw. Fehlversuche musste Doris 110 $ berappen, ein Schnäppchen gegenüber meinem Schützling. Er musste 600 $ zahlen. Ihm wurde eine Brücke, die sich gelöst hatte, wieder einzementiert.

Wie wir später erfuhren, war das aber noch nicht die ganze Zeche. Phoenix wird Doris und dem anderen Patienten noch einmal je 130 $ in Rechnung stellen müssen, die unser Reiseveranstalter bereits an einen Vermittler, der den Termin organisiert hat, bezahlen musste. Auch wenn die Auslandskrankenversicherung diese Wuchergebühr bezahlt, haben wir uns über diese Abzockerei sehr geärgert.

Den weltberühmten Waikiki-Strand hatten wir bereits vor fünf Jahren besucht und uns gewundert, warum er ein touristisches Highlight sein soll. Es handelt sich um einen ganz gewöhnlichen schmalen Stadtstrand, nicht einmal besonders schön. Einen Wiederholungsbesuch erachteten wir für unnötig.

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Ein wenig Kultur lag dann doch auf dem Weg.
Die King Kamehameha Statue vor dem Justizpalast.

Also nutzen wir den Rest des Nachmittags für einen ordentlichen Fußmarsch vom Hafen nach Chinatown und der Downtown von Honolulu. Dort stöberten wir ein wenig in den Geschäften, denn andere touristische Aktivitäten waren hier fast gar nicht möglich.

 

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Auf dem Rückweg zum Schiff war es bereits dunkel.

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Der Aloha Tower am Abend.

 

 

47. Reisetag - Dienstag, 06.02.2018 - Honolulu/Insel O'ahu/Hawaii/USA

 

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Blick vom Aloha Tower.


Bevor die AMADEA um 12:00 Uhr Honolulu verlassen sollte, wollten wir den Vormittag nicht als Stubenhocker auf dem Schiff verbringen und zogen noch einmal los. Der Weg führte uns zum Aloha Tower, ein 10-geschossiger Uhrturm. Mit dem Fahrstuhl gelangten wir bequem auf die  Besucherplattform.

 

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An dieser Statue befand sich eine Tafel mit einer recht interessanten Inschrift über ein Lied, mit dem Freddy Quinn im Jahre 1962 in Deutschland einen Riesenhit gelandet hat, nämlich
Aloha oe, Aloha oe
Die Heimat der Matrosen ist die See. ...

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Dieses Lied stammt im Original aus Hawaii. Es wurde 1877 von Liliʻuokalani, der letzten Königin Hawaiis komponiert.
Mit einem Klick auf das Foto kann man die gesamte Inschrift ansehen.

 

In einem Geschäft kamen wir mit einer Verkäuferin ins Plaudern, die uns erzählte, dass sie deutsche Vorfahren habe und uns ein wenig über Deutschland ausfragte.

Und schon war der Vormittag rum und wir mussten zurück aufs Schiff.

8 volle Seetage liegen vor uns, genügend Zeit, die liegengebliebenen Blogarbeiten in Angriff zu nehmen.

 

 

 

Nicht nur die Hippies haben gekifft.
Auch der Erfinder dieses Liedtitels muss irgendetwas Bewusstseinserweiterndes geraucht haben.

 

Auf Grund der japanischen Telekommunikationsgesetze muss in Kürze das Schiffsinternet abgestellt werden. Diese Info wurde uns sehr kurzfristig von Phoenix mitgeteilt.
Diese Einschränkung gilt für die nächsten 10 Tage, solange werden wir uns in japanischen Häfen oder Gewässern aufhalten.

Deshalb habe ich noch ganz schnell diesen 7. Blogeintrag online gestellt. Die letzten Teile sind mit der heißen Nadel gestrickt und der gesamte Eintrag wurde noch nicht überarbeitet.

47. Reisetag - Mittwoch, 07.02.2018 - Seetag

Erinnern Sie sich noch an unseren Aufenthalt in Mazatlán/Mexiko. Wir trafen ja dort auf einen Rapper, der ein Video drehte und fragte, ob ich hierfür nicht ein paar Faxen machen wollte.  Er versprach, mir das Video sofort zu schicken, sobald es fertig ist.

Und siehe da, heute habe ich von dem Rapper, er nennt sich Adán Cruz, eine Mail bekommen mit einem Link zu Youtube. Ich habe mal Google befragt; er scheint in Mexiko nicht ganz unbekannt zu sein.

Ich will Ihnen das Video, das sehr professionell gemacht ist, nicht vorenthalten. Allerdings wurde mein Auftritt auf knapp zwei Sekunden zusammengeschnitten. Da das Video recht lang ist (4 Min., 31 Sek.) verrate ich die Stelle, wo meine große Performance  zum Tragen kommt, nämlich nach ca. 1 Minute und 32 Sekunden.

Peter als Komparse - nicht beim Traumschiff, sondern beim Rapper Adán Cruz.

 

Am Abend sollte wieder gebeeft werden. Das Grillereignis musste allerdings wegen zu starkem Wind wieder abgesagt werden.

 

48. Reisetag - Donnerstag,  08.02.2018 - Seetag

Zum Mittagessen wurde das gestern Abend ausgefallene Beefen nachgeholt. Die Restriktion, dass man auf dem Außendeck einen Sitzplatz haben muss, ist entfallen. Wir dürfen uns jetzt auch ein Steak draußen holen und mit ins Innere des Restaurants "AMADEA" nehmen.
Leider war das Steak diesmal nicht so toll, es war sehr "bissfest".

 

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Heute war wieder Drehtag, erkannbar am überall herumstehenden "Gerümpel" des Filmteams.

Ab 14:15 Uhr wurde im Restaurant die Schlussszene der Traumschiffepisode gedreht, die sogenannte (obligatorische) Tortenparade. Die Kellner tragen mit Wunderkerzen bestückte Kuchen durch das Restaurant, unter dem Beifall der in Gala gewandeten Passagiere. Hierfür wurden 70 Statisten im feinen Zwirn gesucht und auch gefunden.
Doris und ich saßen während der 2 ½ stündigen Filmaufnahmen lieber im Freien in der Jupiterbar bei einem kühlen Getränk.

 

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Faschingstreiben in der Jupiterbar.

Der Abend war geprägt durch zwei herausragende Ereignisse. Zum einen war heute Weiberfastnacht und zum anderen wurde das Überfahren der Datumsgrenze zelebriert.

Beides fand auf den hinteren faschingsmäßig dekorierten Außendecks statt. Ab 21:30 Uhr sorgte der Diskjockey für meist kölsche Töne. Die Stimmung kam trotzdem nicht so richtig zum Brodeln.

 

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Das änderte sich, als der Sprung über die Datumsgrenze ab 23:00 Uhr anstand. Die Phoenixleute hatten einen Zeittunnel aufgebaut und eine Sprungmarke auf den Boden geklebt, die wir überspringen mussten.

Es herrschte eine Stimmung wie Silvester. Es wurde fleißig getanzt und die Stimmung war gut und ausgelassen.

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Der Andrang der Sprungwilligen war überwältigend.


Jetzt muss man, wenn man ganz pingelig ist, sagen, dass die ganze Aktion viel zu früh stattgefunden hat. Die Datumsgrenze befindet sich auf dem 180. Längengrad und wir befanden uns erst bei 175° West und sollten die 180° erst morgen gegen 16:00 Uhr erreichen.

Aber was soll's, so konnten wir 2 Fliegen - Altweiberfasching und Datumsgrenze - mit einer Klappe schlagen.

 

??. Reisetag - Freitag,  09.02.2018 - Tag entfällt

Was es mit der Datumsgrenze und dem entfallenen Tag auf sich hat, habe ich bereits recht ausführlich und hoffentlich verständlich im letzten Blog von 2016/2017 beschrieben.

Wer möchte, kann es hier nachlesen.

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179° 59.84' westlich von Greenwich, also kurz vor dem 180. Längengrad.
Zur Vergrößerung der Fotos ...

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179° 59.91' östlich von Greenwich, also kurz nach dem 180. Längengrad.
... einfach draufklicken.

 

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Hier noch mal die Erklärung ganz auf die Schnelle. Bisher haben wir 12x die Uhr um eine Stunde zurückgestellt. Uns wurde jeweils eine Stunde "geschenkt", wie man gerne erzählt bekam. Doch diese Stunden waren nur geborgt. Durch den ausgefallen Tag haben wir nun 24 Stunden "verloren", wenn man die "geschenkten" Stunden damit saldiert, haben wir erst einmal 12 Stunden "verloren". Aber wir fahren ja fröhlich weiter Richtung Westen und jeden weiteren 15. Längengrad, den wir überfahren, wird uns wieder eine Stunde geschenkt. Und wie viele werden das noch?

180°geteilt durch 15 ergibt 12, also werden die Uhren noch 12x vorgestellt und wir haben weder etwas gewonnen noch verloren. Die Uhren zu Hause und die der Kreuzfahrer sind dann wieder synchron und auch das Datum ist identisch.

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Wir bekommen auf dem Schiff für alles eine Urkunde. Für die Passsage durch den Panamakanal, die Überquerung des Äquators und des Polarkreises (beides wird auf dieser Reise nicht der Fall sein), die Passage durch den Suezkanal und - wie hier zu sehen - den Datumssprung.

 

49. Reisetag - Samstag, 10.02.2018 - Seetag

Es gibt vom heutigen Tag nichts zu berichten, sodass ich ein wenig in die Vergangenheit zurückgehe.

Ich habe erfahren, dass mein Reiseblog auch von höherer Stelle der Schiffsadministration sorgfältig gelesen wird, nämlich vom Hospitalbereich und vom sogenannten Hotelbereich (das sind: Kabinen, Küche, Restaurantservice). Vom Hotelbereich anscheinend nicht immer wohlwollend.

So wies mich der Schiffsarzt, als ich ihn vor einiger Zeit konsultiert hatte, darauf hin, dass in meinem Bericht vom 28.12.2017 über die Rettungsaktion mit dem Hubschrauber zwei Fehler enthalten seien. Zum einen war die Zentrale, die die Aktion koordiniert hatte, nicht in Madrid sondern in Lissabon. Zum anderen wurde der Patient nicht in einer Rettungskapsel nach oben gezogen, sondern er wurde an den abgeseilten Retter geschnallt und beide wurden dann mit der Seilwinde wieder hochgezogen.
Ob wir über den Ort der Rettungsleitstelle falsch informiert wurden oder ob ich ihn aus der Erinnerung falsch wiedergegeben habe, lässt sich nicht mehr feststellen.
Die Rettungskapsel geht voll auf meine Kappe. Die Aktion selbst war vom Deck 7 aus nicht zu sehen, ich meinte aber auf einem der Fotos eine Rettungskapsel am Helikopter zu erkennen.
Beide Fehler sind natürlich schon lange korrigiert.

Interessanter ist da eher das Mitlesen von jemandem aus dem Hotelbereich und das hängt mit dem Schnitzel- und Hamburgerservice zusammen. Ein bekanntermaßen Lieblingsthema von mir, wozu ich auch etwas weiter ausholen muss. Es folgt also jetzt viel Text und wenig Fotos.

Der Schnitzel- und Hamburgerservice ist eine flapsige Ausdrucksweise für den sogenannten Kabinen-/Room-Service, eine Leistung, die ohne Einschränkung im Phoenix-Katalog beworben wird und damit ein Bestandteil des Reisevertrags ist.

Der Room-Service, über den man sich nicht nur Hamburger und Schnitzel, sondern auch Pizza, Sandwiches, Salat, Obst und ähnliches auf die Kabine oder in eine der Bars liefern lassen kann, wurde ja bereits in Mexiko eingestellt, obwohl es noch einige Tage dauern sollte, bis wir in den ersten US-Hafen einlaufen. Erst ab da gelten ja die erwähnten und beklagten Einschränkungen, die eben von den Behörden verlangt werden.

Auf unsere Frage, warum schon ein paar Tage früher das Ganze eingestellt wurde, erhielten wir als Antwort, dass man diese Zeit braucht, um die für den Service benötigten Lebensmittel ordnungsgemäß von der Küche in die Lagerräume zurück zu verstauen.
Diese Erklärung hatten wir mit Erstaunen und Kopfschütteln zur Kenntnis genommen.

Jetzt erhielten wir, als wir uns in Hilo - also noch in der USA befanden - eine Karte mit den Angeboten des Room-Service auf die Kabine. Die Nachfrage bei der Rezeption, ob es einen Grund gibt, dass die Karten jetzt wieder ausgeteilt werden,ergab, dass dieser Service ab sofort wieder verfügbar sei. Diese Auskunft erfolgte ohne zusätzliche Erklärungen.
Klar, dass es uns brennend interessierte, wie das auf einmal möglich war, obwohl doch die strengen Auflagen hier in den USA gelten. Wir baten die Rezeption, dies zu erfragen und uns die Antwort mitzuteilen.
Statt einer Antwort von der Rezeption erhielten wir einen Termin bei einem Offizier des Hotelbereichs.
Wir nahmen den Termin gerne war. Aber schon die Begrüßung war seitens des Offiziers sehr unterkühlt. Er erklärte uns, dass der Auslöser, sich über die Behördenauflagen hinwegzusetzen, letztlich mein Blog gewesen sei, genauer die Passage, wo wir am Galaabend unsere mitgebrachte Dosenwurst verzehrten.
Die Karten wurden übrigens auf allen Kabinen verteilt, aber ganz bewußt ohne die Information, dass der Service wieder angeboten würde. Das wollte man so doch noch nicht an die große Glocke hängen. Wir seien auch nicht die Einzigen gewesen, die über die Einstellung des Service Fragen gestellt hätten. Aber den Auschlag für diese Aktion hätte unser Dosenwurst-Beitrag gegeben.
Jedenfalls können wir bis heute diese Kausalität - Blog und Freigabe Zimmerservice - nicht nachvollziehen. Zwar dauerte die Unterredung recht lange, aber die Logik hat sich uns trotzdem nicht erschlossen.
Jedenfalls wurde uns glaubhaft versichert, das der Room-Service auf Grund der fehlender Pantries (kleine Küchen) auf allen Decks innerhalb den USA verboten ist. Das war doch mal eine klare Aussage!
Man zeigte sich deshalb recht verschnupft darüber, dass ich behauptet hätte, die Einstellung des Service sei nur vorgeschoben.

Hier zur Erinnerung, ich hatte wörtlich geschrieben:
Wir werden zwar den Verdacht nicht los, dass einige der Einschränkungen gar nicht von den Amis kommen, aber vielleicht liegen wir damit ja auch völlig falsch.

Es bot sich jetzt die Gelegenheit nochmal nachzufragen, warum der Service bereits in Mexico eingestellt wurde. Die verblüffende Antwort: "Die Mitarbeiter mussten sich an die neue Situation und Regelungen rechtzeitig gewöhnen und dies verinnerlichen."
Es hat uns doch sehr erstaunt, dass die Nicht-Zubereitung von Speisen und deren Nicht-Auslieferung gründlich trainiert werden müssen.

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Die Gelegenheit war günstig und so schoben wir die Frage nach, warum nicht im Katalog oder spätestens bei der Buchung darauf hingewiesen wird, dass gewisse Dinge, die, wie es im Juristendeutsch so schön heißt, in der Reisebeschreibung ausgelobt wurden, in Nordamerika eingeschränkt werden?
Die Antwort war klar und eindeutig. Man hat Phoenix-Reisen in Bonn sehr wohl schon immer darüber informiert, aber dort hat man auf eine entsprechende Information für die Kunden verzichtet.
Das betrachte ich durch die Brille meines amateurhaften juristischen Wissens als vorsätzliche Vertragsverletzung. Aber bevor ich mich irgendwie in rechtliche Nesseln setze, vielleicht gibt es ja im Kleingedruckten irgendwo so etwas wie eine "Salvatorische Klausel", die solch ein Geschäftsgebaren rechtfertigt.
Der Ethik des ehrbaren Kaufmanns genügt dieses aber auf alle Fälle nicht.

 

Keine Angst, liebe Phoenix-Juristen, wir werden die Hamburger und Schnitzel nicht einklagen. Das nächste Mal nehmen wir einfach nur ein paar Dosen Wurst mehr mit und denken uns unseren Teil.

Es geht uns auch keinesfalls um eine Sonderbehandlung, nein:"watt mutt dat mutt." Aber wir wollen auch nicht behandelt werden wie kleine Kinder, nach dem Motto: "Mutti weiß schon, was für Euch gut ist". Wir wollen schlicht und ergreifend ehrlich und umfassend informiert werden.

 

50. Reisetag - Sonntag, 11.02.2018 - Seetag

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Der Fitnessraum war zwar geschlossen, aber nicht abgeschlossen. Natürlich gibt es immer ein paar Partisanen.


Wir haben seit der Nacht heftigen Seegang und die AMADEA schaukelt recht ordentlich. Das hat zur Folge, dass die geplante Brückenführung verschoben werden muss und das Fitnessstudio gesperrt ist.

 

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Um in Ruhe zu lesen oder eine Partie Scrabble zu spielen
ist die Vista Lounge perfekt.


Da die Außen­tempera­turen nicht mehr die angenehmsten sind, ist es in der Jupiter Bar auch nicht mehr so recht gemütlich und man verlagert seine Aktivitäten mehr ins Schiffsinnere.
Wir haben jetzt tagsüber die Vistalounge schätzen gelernt. Sie liegt ganz oben auf Deck 10 am Bug, also vorne. Rundum sind große Panoramafenster angebracht, sodass man überall eine freie Sicht auf das Meer hat.
Es ist hier ausgesprochen ruhig und die Lounge erstaunlicherweise wenig frequentiert.
Bei Seegang spürt man allerdings hier die Schiffsbewegungen am heftigsten, denn man ist oben und vorne.

 

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Das (kostenlose) Kuchenangebot der "Vista Coffee Lounge" ist durchaus verlockend.
Die Kühlvitrine, die auf dem Bild nicht zu sehen ist, bietet weitere reichhaltige Möglichkeiten, die Zeiten zwischen den Mahlzeiten zu überbrücken.

Falls jemandem die Zeit zwischen Mittagessen und Kaffeestunde (14:00 - 15:30 Uhr) ohne Nahrungsaufnahme zu lange ist, kann er oder sie sich hier im Rahmen der "Vista Coffee Lounge" (von 13:00 Uhr bis 17:00 Uhr) an Kuchen, Gebäck und Kanapees laben. Außerdem werden diverse Kaffeespezialitäten angeboten, die auf der normalen Barkarte nicht zu finden sind.
Am Abend finden hier in der Lounge klassische Musikveranstaltungen statt. Eine ausgebildete Sängerin (Sopran), Beatrice Fourier, und ein hervorragender Pianist und Sänger (Tenor), Christopher Griksaitis, bieten jeden Abend ein anspruchsvolles Programm mit Liedern von Oper über Chansons und Operette bis Pop.

51. Reisetag - Rosenmontag, 12.02.2018 - Seetag

Im Foyer auf Deck 6 hat die Reiseleitung einen Tisch mit diversem Bastelmaterial, wie z.B. Krepppapier, breite Luftschlangen, Schminke etc. bereitgestellt, so dass die närrisch orientierten Passagiere, die von zu Hause nichts Fastnachtliches mitgebracht haben, dennoch entsprechend zünftig die entsprechenden Veranstaltungen besuchen können.

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Der Karnevals-Frühschoppen war gut besucht, närrisches Outfit aber nur sporadisch zu entdecken.


Da ist zunächst der Karnevals-Frühschoppen, der auf den Außendecks stattfinden konnte, da der Seegang nachgelassen hatte und die Temperatur gar nicht so unangenehm war.

 

Für den Nachmittag hat Doris im Waschsalon derart für Stimmung gesorgt, dass die Trommeln der Waschmaschinen angefangen haben zu rotieren (allerdings erst, nachdem sie eine Waschmarke in den entsprechenden Automatenschlitz eingeworfen hatte).

Am Abend fand in der Atlantic Show Lounge eine Rosenmontags-Stimmungsparade statt und gleich im Anschluss die Rosenmontags-Crazy Show.

In Harry's Bar war mit dem Duo V.I.P "buisiness as usual", aber in der Neptun- und Jupiterbar konnte unter der musikalischen Leitung des Schiffs-DJ auf Deck 9 weitergefeiert werden.

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Auch wenn man es nicht im Tagesprogramm gelesen hat, dass Filmaufnahmen stattfinden sollen. Irgendwann bekommt man es dann mit.


Aber nicht alle konnten an dem wilden ganztägigen Faschings­treiben lückenlos teilhaben. So wurden für die Szenen der Ab­schieds­gala des Traumschiffs mit der üblichen Rede des Kapitäns (Sacha Hehn) Statisten gebraucht. Um 14:30 Uhr stolze 60 an der Zahl. Um 21:00 Uhr genügten 20 Komparsen.

 

52. Reisetag - Fastnachtsdienstag, 13.02.2018 - Seetag

Faschingstreiben gibt es keines, man geht wieder zur normalen Tagesordnung über. Das heißt für uns, morgens erst mal ein kurzer Gang übers Deck, dann Frühstücken. Die Auswahl hier lässt wirklich keine Wünsche offen.

Die Zeit nach dem Frühstück nutze ich meist für die Arbeit am Blog, während Doris im Fitnessraum auf dem Ergometer ihre Kilometer abstrampelt.

Am späten Nachmittag steht bei mir das "Fahrradfahren" im Fitnessraum auf dem Programm.

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"Mein Schiff."



Und zwischendurch genießen wir das Fahren mit dem Schiff. Auch wenn sich das jeden Tag wiederholt, verliert das Schifffahren nichts von seiner Faszination. Nur kann ich dies nicht täglich im Blog wiederholen, denn für den Leser würde das mit Sicherheit ganz schnell langweilig werden.

 

53. Reisetag - Aschermittwoch/Valentinstag, 14.02.2018 - Seetag

Gleich nach dem Aufwachen schalten wir im Fernseher auf den Kanal 1, um die sogenannte Cruise Show zu sehen. Das ist keine Unterhaltungssendung, sondern hier wird Position, Schiffsgeschwindigkeit, Wind- und Seestärke, Entfernung bis zum nächsten Hafen etc. etc. angezeigt.

Wir überschlugen, dass wir etwa ca. 5 Stunden später in Yokohama ankommen werden, denn wir fuhren statt mit der erforderlichen Höchstgeschwindigkeit von 17 Knoten nur noch 13 Knoten.

Diese unsere Hochrechnung wird um 10:00 Uhr beim "Wort zum Sonntag" bestätigt.

Als  "Wort zum Sonntag" bezeichnen wir die an Seetagen pünktlich um 10 Uhr über die Schiffslautsprecher gehaltene Ansprache des Kreuzfahrtdirektors (Cruise Director, abgekürzt CD) an sein Volk. Meist plaudert er ein wenig über das Wetter im Allgemeinen und Besonderen, so auch heute, aber er bereitet die Passagiere auch auf die verspätete Ankunft vor.

Am Abend fand die Abschiedsgala statt. Aber da wir uns in Yokohama noch nicht von der AMADEA verabschieden werden, wie viele andere, ziehen wir uns zum Galadinner in die Kabine zurück und genießen unser Schnitzel (Doris) und Cheeseburger (Peter).

54. Reisetag - Donnerstag, 15.02.2018 - Seetag

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Diskret verpackt, aber dennoch gut auffindbar, wurden die "Notfalltüten" auf dem ganzen Schiff verteilt.


Die Nacht war heftig. Seit gestern Nachmittag ist die See noch unruhiger geworden und das Schiff schaukelte, stampfte, wurde immer wieder von einer Welle angehoben und nicht sanft wieder abgesenkt, sondern knallte aufs Wasser. Dann scheppert es ordentlich und das ganze Schiff fängt an zu vibrieren.
Die jetzt schon seit einigen Tagen immer wieder aufmüpfige See hat unserem Wohlbefinden zum Glück nicht geschadet. Wir kommen mit der Schaukelei ganz gut klar.

 

Ein schwankendes Schiff ist übrigens kontraproduktiv zum Gala-Schuhwerk der Damen. Es war höchst interessant zuzusehen, wie die Damen sich auf ihren hohen Absätzen durch Harry's Bar zur Atlantik Show Lounge durchkämpften.

Der morgendliche Blick in die Cruise Show zeigte, dass wir nur noch mit 11 Knoten fuhren. Unsere Hochrechnung: Ankunft Yokohama 19:00 Uhr.

 

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Um 10:00 Uhr übergab beim "Wort zum Sonntag" der CD erst einmal das Mikrophon dem Kapitän. Der Sturm, in den wir geraten waren, sei auf keiner Wetterkarte verzeichnet gewesen. Die augenblickliche Windstärke betrug 8-9 und die AMADEA kämpfte sich durch bis zu 8 Meter hohe Wellen.

 

 

Die Ankunft in Yokohama wird sich auf den späten Nachmittag verschieben ….

… oder auf den frühen Abend, wie der CD in seinen folgenden Ausführen relativierte.

Vor 5 Jahren, ebenfalls mit der AMADEA, hatten wir schon mal die gleiche Situation. Jetzt ist ein Stichprobenumfang von gerade mal zwei Beobachtungen nicht gerade repräsentativ, um statistische Gesetzmäßigkeiten zu erkennen. Aber wenn man sich bei der Crew so umhört, erfährt man, dass die Bedingungen in diesem Fahrgebiet fast immer so sind.
Das hieße allerdings, das der angestrebte Fahrplan fast nie eingehalten werden kann.

Für die Gäste, die übermorgen von Bord gehen bedeutet das auch, statt 2 Tage Yokohama nur eingeschränkte 1¼ Tage.
Die Leute, die mit der AMADEA weiter fahren werden haben einen Tag mehr in Yokohama, denn wir werden diesen Hafen erst am Sonntag um 17:00 Uhr wieder verlassen.

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Trotz Sturm und Wellen fand der „Marktplatz an der Pfälzer Straße“ statt. Er wurde lediglich von dem Außendeck achtern, in Harry' Bar verlegt. Böse Zungen haben behauptet, es heißt diesmal nicht bayerischer Marktfrühschoppen, weil der Leberkäse ausgegangen ist.
Es gab tatsächlich keinen Leberkäse, aber alles andere war wie gewohnt: Spanferkel, Bauchfleisch, Sauerkraut, Weißwurst, Käsekrainer, Schmalzbrot und Laugengebäck - und natürlich Freibier.
Doris kam dann auch hinter die Bedeutung des Namens der Veranstaltung. Der Firmensitz von Phoenix ist nämlich in der Pfälzer Str. 14.

 

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Die japanischen Schriftzeichen im Hintergrund bedeuten "Asuka". So hieß unser Schiff als es neu die japanische Werft vor vielen Jahren verlassen hat.

 

Die angekündigte Autogrammstunde mit den Traumschiffschauspielern musste wegen Unpässlichkeit eines Teils des Ensembles ausfallen.

 

Um 18:00 Uhr sprach der Kapitän noch mal zu seinen Passagieren. Die Ankunft in Yokohama könne sich auf 19:00 Uhr verschieben.

Am Abend wurde wie üblich das Tagesprogramm für den nächsten Tag in die Kabine geliefert. Zwar gab es noch keine Landgangsinformation für Yokohama, dafür folgenden Hinweis:

"Wie uns die japanischen Behörden mitteilen, sind wir aufgrund gesetzlicher Bestimmungen gezwungen unsere gesamte Telekommunikationsanlage für die Dauer unseres Aufenthalts in Japan (16.2. - 24.2.) abzustellen.
Das betrifft die Kabinentelefone sowie das Internet an Bord. …

… Wir bitten Sie, diesen Umstand bei Ihrer persönlichen Planung für die kommenden Tage zu berücksichtigen und danken für Ihr Verständnis.

Das ist wieder mal typisch Phoenix. Schreiben so, als ob diese Einschränkung plötzlich vom Himmel gefallen wäre. Wie soll man das bei seiner Planung berücksichtigen, wenn diese Info erst im allerletzten Moment kommt? Dabei ist diese Regelung so alt wie das Internet selbst. Diese Tatsache sollte zumindest einem professionellen Reiseveranstalter bekannt sein. Für mich war diese Regelung (fast) neu. Harald vom Duo V.I.P hatte mir das bereits schon vor Tagen erzählt, allein ich wollte es nicht glauben, da uns Phoenix ja für die komplette Reise eine Flatrate fürs Internet verkauft hat.

Das Wort "Rückerstattung" habe ich in dem Informationstext vergeblich gesucht.

 

55. Reisetag - Freitag, 16.02.2018 - Yokohama/Japan

Über Nacht haben sich Wind, Wellen und Regen beruhigt und die AMADEA konnte wieder richtig Fahrt aufnehmen.

Gleich nach dem Aufstehen stellte ich erstmal den 7. Blogeintrag oder zumindest die Teile, die schon halbwegs fertig waren online. Zwar werden wir frühestes am späten Nachmittag in Yokohama ankommen, aber vielleicht wird das Internet auf dem Schiff überpünktlich abgeschaltet.

Nach dem Frühstück wurden noch schnell die letzten Blogzeilen getextet, zwei Bilder eingebaut und so der bereits online gestellten Blogeintrag noch halbwegs geordnet abgeschlossen.

Die Benachrichtigung an die Follower und Abonnenten bekam ich aber nicht mehr raus. Um 10:30 Uhr wurde das Internet auf dem Schiff abgeschaltet.

Außerdem hätte noch der ein oder andere per Mail darüber informiert werden müssen, dass wir die nächsten 10 Tage nicht mehr ständig per Mail erreichbar sein werden. Wir wissen nicht, wie die "Internetsituation" bezüglich freiem WLAN an Land sein wird. Wenn sie so ist wie in Deutschland, sind wir eben eine Zeit lang vom Word Wide Web ausgegrenzt.

 

 

 

Der Blogger

Peter Hoelzer

Peter Hölzer (*23.12.1953) ist der Blogger

Aus dem Gästebuch ...

Top Reisebericht für uns ideal ?
Hallo, vielen Dank für die tollen Einblicke eurer Reise. Es ließt sich sehr gut und ich finde es richtig interessant. Was ihr wo und wie erlebt habt. Wir werden 2021 Japan Südkorea Shanghai und Hongkong mit der Amadea ansteuern... Ich hoffe das wir bei der Einreise nach Ishigaki nicht so ein zeitproblem haben und das Phoenix das besser plant. Schön ist auch das ihr viel auf eigene Faust gemach...
Samstag, 26. Oktober 2019

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