Einmal um die ganze Welt ...
2017/2018 - Eine Kreuzfahrt mit der MS AMADEA
Trotz des Miniaufenthalts in Ishigaki und der dadurch gewonnenen Zeit von mindestens acht Stunden kamen wir nicht früher, sondern exakt planmäßig gegen 8:00 Uhr morgens in Honkong an. Die ursprüngliche Idee, bereits um Mitternacht anzukommen, um den Passagieren eine beeindruckende Einfahrt bei Nacht in diese Metropole zu bieten, musste fallen gelassen werden. Denn die Behörden hätten darauf bestanden, dass der Facecheck sofort nach Ankunft durchgeführt werden muss und um diese Uhrzeit würde wohl ein großer Teil der Passagiere trotz Honkong im Lichtermeer in der Koje liegen. Und man hätte sie wecken müssen. Das wäre bestimmt nicht bei jedem gut angekommen.
Alle Passagiere, die in Honkong nicht von Bord gehen werden, mussten übrigens nicht persönlich bei den Behörden erscheinen. Uns war es recht, verstehen muss man diese Regelung nicht.
AMADEA hatte an der Pier am "Ocean Terminal" auf der Halbinsel Kowloon festgemacht und wir starteten gegen 10 Uhr unseren Landgang.
Das Terminal ist Bestandteil von "Ocean City", eine Shopping Mall mit 450 Geschäften und 70 Restaurants, Cafés und Bistros. Die Mall war für uns ohne Interesse und Bedeutung, da wir weder eine Uhr von Breitling oder Rolex, noch Schmuck, noch Edel-Klamotten noch Kosmetik benötigten. Aber um zum Ausgang aus diesem Komplex zu gelangen, mussten wir erstmal eine große Strecke durch den Verkaufstempel schreiten.
Hatte man erst einmal diese Hürde überwunden, waren es nur wenige Schritte zum Anleger der Star Ferry. Die weiß-grünen Fähren dieser Gesellschaft gehören seit über 100 Jahren zum Bild von Victoria Harbour, dem Hafengebiet zwischen Kowloon und Hongkong Island.
Und nach Hongkong Island wollten wir. Da wir uns schon zu Hause ein paar Hongkong-Dollars besorgt hatten, war der Kauf eines Tokens am Automaten für die Überfahrt kein Problem. Der Token ist ein runder Plastikchip, den man an einem Drehkreuz einwerfen muss, um auf die Fähre zu gelangen. Die Fahrpreise sind mehr als moderat, nämlich 2,20 Honkong-Dollar (HKD), das sind gerade mal 22 Eurocent.
Nach gut 5-minütiger Fahrzeit sind wir am anderen Ufer im Stadtteil "Central" am Pier 7 angekommen und weiter ging es zu Fuß zur nahe gelegen Metro Station "Honkong" um:
Die Metrostation befand sich, wie konnte es anders sein, im "Keller" einer Shopping Mall.
Die Metro wird hier kurz MTR genannt. MTR ist die Abkürzung von Mass Transit Railway, der offiziellen Bezeichnung dieses Verkehrsmittel. Dort am Service-Schalter besorgten wir uns jeder eine Octopus Card.
Jetzt gehört es nicht unbedingt zur Allgemeinbildung, dass Sie. lieber Leser, wissen müssen, was diese ominöse Octopus Card eigentlich ist und warum ausgerechnet wir, die Tintenfische und Kraken als Speise gar nicht mögen, unbedingt so etwas haben wollten. Also hier die Erklärung:
Die Oktopus Card ist eine Geldkarte, eine Prepaid Card, die in erster Linie dafür gedacht ist, bargeldlos die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Man hält sie an eine Sensorfläche am Drehkreuz am Eingang einer Metrostation um durchgehen zu können und wiederholt den Vorgang nach der Fahrt an der Zielstation, um diese verlassen zu können und dabei wird der Fahrpreis von der Karte "abgebucht".
Auf ähnliche Weise wird im Bus, in der Straßenbahn und für die Fähren bezahlt. Aber auch in einigen Geschäften, allen voran die 7-Eleven-Läden, kann damit bargeldlos bezahlt werden. Aufladen kann man die Karte an Automaten in den Metro-Stationen, aber auch an der Kasse in den besagten 7-Eleven-Läden, wenn das Guthaben abgefahren ist.
Und da Doris und ich mittlerweile zu den Senioren zählen, bekamen wir die Senioren-Karte. Senioren bekommen in Hongkong in den öffentlichen Verkehrsmitteln nämlich Sondertarife eingeräumt. Eine Fahrt mit der Metro, egal wohin, kostet 2 HKD (0,20 €) und jede Bus oder Straßenbahnfahrt kostet das Gleiche. Die Benutzung der Star Ferry ist mit der Seniorenkarte sogar kostenlos.
Aber auch die "normalen" Fahrpreise sind äußerst zivil. Für Touristen, die noch nicht den Seniorenstatus innehaben, wird ein 24-Stunden-Ticket für gerade mal 65 HKD (6,50 €) angeboten.
Nach dem Kauf der jetzt lang und breit beschrieben Octopus Card für je 70 HKD (50 HKD Pfand für die Karte und 20 HKD Guthaben) war unsere mitgebrachte Hongkong-Währung so gut wie aufgebraucht, aber in der hintersten Ecke der Shopping Mall fanden wir nach einiger Lauferei einen Schalter, an dem wir Geld tauschen konnten.
So! Honkong wir kommen jetzt! Drei volle Tage sollte die AMADEA hier liegen.
Unser erstes Ziel war der Victoria Peak, ein absolutes Muss. Das sagen zumindest alle Reiseführer und auch die Phoenix-Landgangsinformation.
Hier möchte ich einflechten, dass die Phoenix-Landgangsinformation diesmal informativ, nützlich und sogar unterhaltsam war. Dies war Reiseleiter Thomas zu verdanken, der hoffentlich für längere Zeit diese Aufgabe jetzt übernommen hat. Weiter so!
Der Peak, wie er auch kurz genannt wird, ist mit 552 Meter die höchste Erhebung von Hongkong Island. "Bestiegen" wird dieser Berg per Standseilbahn, der Peak Tram. Die Talstation erreicht man am besten von der Metrostation "Central Station" Ausgang J2, verriet uns der Reiseführer "Best in Hong Kong", den wir am Terminal geschenkt bekamen; ein ausgesprochen nützliches Büchlein.
Von der Station "Honkong" zur "Central Station" fährt keine Bahn, sondern wir konnten innerhalb des unterirdischen Komplexes dorthin laufen. Hierzu musste man das Eingangsdrehkreuz von "Hongkong" passieren und nach gefühlten zwei Kilometer Fußmarsch durch das Ausgangs-Drehkreuz die "Central Station" wieder verlassen. Und schwupps wurden uns jeweils 2 HKD (0,20 €) von unserer Oktopus-Karte abgebucht. Fast wie früher in Deutschland, da gab es auch Bahnsteigkarten, die man bezahlen musste.
Die Peak Tram, sie musste natürlich gesondert bezahlt werden, brachte uns nach oben. Bevor wir die Aussichtsplattform des sogenannten Peaktowers erreichten, mussten wir uns über bestimmt 10 Rolltreppen hocharbeiten und in jedem Stockwerk gab es Souvenirläden, Restaurants, ein Wachsfigurenkabinett und sonstige Vergnüglichkeiten.
Eine einfache Aussichtsterrasse hätte es eigentlich auch getan, aber hier ist wohl alles eine Nummer größer.
Ziel Nummer zwei war der Man Mo Tempel, mit der Metro gut zu erreichen, nur ein Stopp nach "Central Station".
Als wir dort ausstiegen bot sich ein anderes Bild als in dem, wenn auch imposantem, aber dennoch recht sterilem Geschäftsviertel in Hafennähe von Honkong Island mit den modernen Bürowolkenkratzern und modernen Geschäften. Hier war es bunt und es gab unzählige kleine Läden, wo die Hongkonger einkaufen.
Der Tempel Man Mo war vergessen und wir streunten durch die verschiedensten Straßen und Sträßchen und genossen ganz einfach das Flair, stöberten in den Geschäften, tranken einen Kaffee und ließen uns einfach treiben, bis uns die Füße wehtaten.
Diese "geschmackvolle" Fußmatte haben wir in einem Hauswaltswarengeschäft erstanden. Zur Zeit schmückt sie unsere Kabine.
Per Metro und Star Ferry ging es wieder zurück zur AMADEA. Von hier wollten wir nach dem Abendessen die täglich um 20 Uhr beginnende Licht- und Lasershow "Symphonie of Lights" beobachten, eine hochgelobte Attraktion.
Das ganze wird durch Musik von den Hongkong Philharmonikern untermalt. Den Soundtrack kann man aber nur am Ufer hören oder sich auch per App synchron auf das Smartphone übertragen lassen.
Naja, alles ganz nett, aber wir sind von Shanghai ein wenig verwöhnt, die Lichtperformance dort fanden wir schöner.
Entgegen unserer Gewohnheit abends müde zu sein und nichts mehr zu unternehmen zog es uns nach Ende der 15-minütigen Licht- und Lasershow noch mal hinaus, nämlich zum Nachtmarkt in der Temple Street.
Eine gute Viertelstunde dauerte der Fußmarsch vom Schiff zur nächsten MTR-Station. Von dort fuhren wir zwei Stationen weiter und schon waren wir im Getümmel. Hier fanden wir auch endlich unseren geliebten billigen Elektronik-Schnick-Schnack.
Eigentlich zog sich der Markt bis fast zu unserer MTR-Station am Hafen, aber auf halber Strecke machten wir schlapp, fuhren mit der Bahn zurück und fielen gegen Mitternacht todmüde ins Bett.
Ach ja, da war noch was. Doris hatte heute Geburtstag und dank des Internets konnten die zahlreichen Glückwüsche, die per WhatsApp, Email, Gästebucheinträge im Blog und Facebook ankamen, empfangen werden.
Auch wenn es gestern spät wurde, klingelte heute um 7 Uhr der Wecker. Auf dem Schiff herrschte schon reges Treiben, denn heute war Passagierwechsel, ein weiterer Reiseabschnitt war zu Ende.
Unsere erste Aktivität nach Verlassen des Schiffs war der Besuch einer Wechselstube, die wir gestern entdeckt hatten und sich ganz in der Nähe des Ausgangs unseres Terminals/Shopping-Mall befand. Der Nachtmarkt hatte, obwohl wir nur bei echten oder vermeintlichen Schnäppchen zugeschlagen hatten, unseren HKD-Vorrat doch recht stark dezimiert.
Mit der Fähre fuhren wir anschließend nach Honkong Island und von dort mit der MTR raus zur Insel Lantau, wo sich auch der neue Flughafen befindet. Aber wir wollten nicht wegfliegen, sondern den Tian Tan Buddha besuchen, die weltgrößte sitzende Buddhastatue. Buddhas sind meist mit Superlativen verbunden. In Bangkok gibt es den größten liegenden goldenen Buddha und in Myanmar den größten Buddha der Welt überhaupt und auch den größten liegenden Buddha, allerdings unvergoldet. Der von heute war aus Stein, 34 Meter hoch und wurde 1993 fertiggestellt.
Von der MTR-Station waren es nur wenige Schritte bis zu einer Seilbahnstation, die uns auf den Berg bringen konnte, auf dem der Buddha thront. Auf dem Weg dorthin fragte uns eine Dame vom Tourist-Service, ob wir mit dem Bus oder der Seilbahn fahren wollten. Bus hatten wir gar nicht im Fokus, weil Busfahren in der Regel schwierig und Fahrplan und Streckenführung oft sehr undurchsichtig ist. Aber hier war es einfach; man nehme Bus Nummer 13 und zahle 17 HKD=1,70 € (Octopus galt hier nicht).
Wir entschieden uns jetzt für dem Bus, denn wir hatten gestern von Mitreisenden gehört, dass sie an der Seilbahn mehr als eine Stunde warten mussten.
An der Bushaltestelle warteten wir nur 20 Minuten. Zwar stand, als wir kamen, ein Bus parat und war kurz vor der Abfahrt, aber der war leider schon voll.
Der nächste Bus kam pünktlich und er kutschierte uns eine gute dreiviertel Stunde durch die Gegend, bis wir unser Ziel erreichten. So hatten wir unerwartet eine nette Panoramafahrt genossen.
Am Fuß des Hügels, auf dem die Statue thronte, lagen in einer Parkanlage ein Kloster, ein Tempel und ein vegetarisches Restaurant, das irgendwie zum Kloster gehörte. Etwas außerhalb des sakralen Bereichs gab es Andenkenbuden, Andenkenläden, Cafés, Restaurants und die Bergstation der Seilbahn.
Hier herrschte ein lebhaftes Treiben, das an die Drosselgasse in Rüdesheim erinnert, nur ohne Alkohol.
Um bis zum Buddha vorzudringen, hatte man eine steile Treppe mit unzähligen Stufen zu bewältigen. Auch hier herrschte reger Betrieb, wie eigentlich überrall in Hongkong. Hatte man die Treppenstufen geschafft, konnte man die Aussicht genießen. Diesmal keine Wolkenkratzer sondern Landschaft und Natur pur.
Bevor wir uns auf den Rückweg machten, erstanden wir noch eine kleine solarbetriebene Gebetsmühle - wie an solchen exponierten Stellen natürlich überteuert, schließlich kannten ja das wahre Preisniveau für solche Produkte noch vom Nachtmarkt her. Aber wir waren eben überzeugt, die Gebetsmühle unbedingt zu brauchen.
An der Bergstation der Seilbahn herrschte zurzeit kein Andrang, so konnten wir die Strecke nach unten auf diese Weise in Angriff nehmen. Zwar kostete die Fahrt das 10-fache des Busfahrpreises, aber es war die Sache wert. Die Fahrt dauerte 25 Minuten und wir hatten eine atemberaubende Sicht, zuerst auf die Talschlucht und später auf den Flughafen und die Wohnsiedlungen, die aus dieser Perspektive an Termitenbauten erinnerten.
Mit MTR und Fähre ging es zurück zum Schiff mit dem Vorsatz heute Abend zu Hause zu bleiben. Aber die Lichter der Großstadt lockten uns nach dem Abendessen doch noch einmal raus. Wo in Deutschlands Innenstädten um 21 Uhr "tote Hose" herrscht, brodelt hier das Leben.
Bis um 16:30 Uhr hatten wir Zeit, den letzten Tag in Hongkong zu gestalten.
Fast alle Pläne, was wir unternehmen wollen, schmiedet Doris, denn ich bin ja meist mit dem Blog beschäftigt. Doris plant also die Zukunft und ich berichte darüber, wenn sie zur Vergangenheit geworden ist.
Doris hatte als Ziel den Stanley Market gewählt, nicht weil wir bezüglich Märkte noch besonders ausgehungert wären, sondern weil der Ort Stanley nur mit dem Bus zu erreichen war.
Zum einen also eine touristische Herausforderung zum anderen war ganz klar der Weg das Ziel.
Ein Stadtplan hatte Doris verraten, dass von einem Busbahnhof in der Nähe der MTR-Station "Hongkong", die wir bereits zu genüge kannten, auch Busse nach Stanley verkehrten.
Mehrere Buslinien fuhren Stanley an. Wir entschieden uns für die 260, weil an dem Bus "Express" stand. Doris' Plan ging auf. Die Fahrt hätte von Phoenix durchaus als attraktive Panoramafahrt angeboten werden können, allerdings nicht für den unschlagbaren Preis von 0,40 € pro Person für Hin- und Rückfahrt.
Der Markt war rein touristisch ausgerichtet, was man sowohl an den Besuchern sah, die überwiegend keine asiatischen Gesichtszüge aufwiesen, als auch an dem Warenangebot ablesen konnte.
Stanley ist ein hübscher Urlaubsort am Meer und könnte sowohl vom Flair als auch vom Preisniveau am Mittelmeer liegen.
Pizza und Burger waren die Hauptbestandteile der Speisekarten der zahlreichen Restaurants an der Uferpromenade.
Nicht allzu spät am Nachmittag fuhren wir mit dem Bus wieder zurück.
An der Metrostation gaben wir unsere Octopus-Karten zurück, worauf uns das Restguthaben und der Pfandbetrag ausgezahlt wurden.
Dass wir nun die Fähre mangels der Karte trotz Seniorenstatus bezahlen mussten und außerdem der Fahrpreis von 2,20 HKD auf den Wochenendtarif von 3,10 HD (0,31 €) gestiegen war, mussten wir halt verkraften.
In der Wechselstube unseres Vertrauens in der Nähe des Hafenterminals wollten wir nun unsere Hongkong-Dollars in vietnamesische Đồng umtauschen; die waren leider nicht vorrätig. Aber mit malaysischen Ringgit für das übernächste Land konnte man dienen.
Um 18:00 Uhr hieß es wieder mal "Leinen los" und mit einer Drachenaufführung
und "vielhändigem" Winken von der Aussichtsplattform des Terminals wurden wir aus Hongkong verabschiedet.
Mit dem Passagierwechsel vorgestern startete auch ein neuer Reiseabschnitt mit dem Titel "Von Asien nach Arabien".
Wie immer am ersten Seetag eines neuen Reiseabschnitts gab es am Vormittag einen maritimen Frühschoppen mit diversen fischigen Speisen und einem Doppelkorn gratis.
Das gibt mir die Gelegenheit, das neue Duo, das seit Yokohama Harald und Apollonia abgelöst hat per Bild vorzustellen.
Für den Abend wurde noch die folgende Kreuzfahrerregel angewendet:
Seetag = Kapitänsempfang und Gala-Abendessen.
Vietnam - da fällt einem sofort der mörderische Vietnamkrieg in den 60er und 70er Jahren ein; das Massaker von Mỹ Lai, die Napalm-Bomben und die Entlaubung der Wälder mit dem Gift Agent Orange.
Đà Nẵng ist eine Großstadt in Zentralvietnam am Delta des Flusses Han. Hier leben etwa 1 Million Einwohner. Der Hafen, in den wir gegen 8:00 Uhr einlaufen ist wenig attraktiv. Auch die Stadt bietet nicht allzu viel. Einige Museen, einen Markt und eine Kirche, das war es schon.
Die Phoenix-Ausflüge führen entweder als Panoramafahrten in die nähere Umgebung und als Stadtbesichtigung in die Kaiserstadt Hue.
Wir entschieden uns für "weder noch" und fuhren gegen 10:00 Uhr mit dem von Phoenix bereitgestellten Shuttlebus (10 €/Person) in das 10 Kilometer entfernte Zentrum von Đà Nẵng.
Dort unternahmen wir das, was wir meist in Städten unternehmen, nämlich durch die Straßen spazieren, um zu sehen, was es zu entdecken gibt.
Dabei haben wir gelernt, wie man über die Straße gehen muss - mutig und dennoch achtsam. Man muss abschätzen, welche Autos und Mopeds um einem herumfahren werden, während man die Überquerung der Straße fortsetzt und bei welchen man besser erst mal ruhig stehen bleibt und sie passieren lässt.
Straßenkreuzung in Đà Nẵng/Vietnam.
Vietnam ist der zweitgrößte Kaffessproduzent weltweit.
Mal sehen, wie man hier den Kaffee zubereitet.
Die katholische Kirche war zwar geschlossen, was aber die vielen meist asiatischen Touristen nicht davon abhielt, vor der Kirchenpforte und der Mariengrotte auf dem Kirchengelände fleißig für Fotos und Selfies zu posen.
Vor der Abfahrt des Shuttels stärkten sich der Busfahrer und sein Beifahrer mit leckeren Minischnecken, ...
Am Nachmittag brachte uns der Shuttle wieder zum Schiff zurück.
... die mit Hilfe eines Halmes aus den winzigen Schneckenhäuschen gepuhlt werden. Die Einladung, an dem Mahl teilzunehmen, habe ich allerdings ausgeschlagen.
Schiffsalltag.
Der heute angelaufene Hafen Phú Mỹ dient vor allem als Ausgangspunkt für die Ausflüge nach Ho-Chi-Minh-Stadt und in das Mekong-Delta. Für die Nicht-Ausflügler fuhr ein Shuttleservice (alle 90 Minuten) zum örtlichen Co-Op-Laden, etwa 10 Kilometer vom Hafen entfernt. Wir hatten uns im Vorfeld für einen Ausflug nach Saigon entschieden.
Ich benutze übrigens ganz bewusst den alten Städtenamen Saigon, weil ich vom Personenkult um Politiker der Neuzeit oder jüngeren Vergangenheit nichts halte, egal welcher politischen Couleur sie auch angehören. Und dauerhaft sind solche Ehrerbietungen auch nicht immer, siehe z.B.
- Karl-Marx-Stadt/Chemnitz,
- Leningrad/St. Petersburg,
- Stalingrad/Wolgograd.
Statt den Ablauf des Ausflugs zu schildern, mache ich es mir einfach. Ich gebe hier die Phoenix-Ausflugsbeschreibung ganz einfach wortwörtlich wieder.
Sie fahren etwa 1,5 Stunden nach Ho-Chi-Minh-Stadt. Sie erkunden die quirlige Innenstadt zu Fuß und sehen u.a. den Wiedervereinigungspalst, die Kathedrale Notre-Dame sowie das beeindruckende Hauptpostamt, das von Gustav Eiffel entworfen und gebaut wurde. Sie spazieren durch die Dong Khoi Straße, an der das Opernhaus gelegen ist, und haben Zeit, um über den weitläufigen Ben Than Markt zu bummeln. Nach etwa 2,5-stündigem Aufenthalt fahren Sie wieder zurück zum Schiff.
Uns war klar, dass man so eine Stadt wie Saigon so nicht kennenlernen kann, aber ein Stadtrundgang ist uns zumindest sympathischer, als eine reine Stadtrundfahrt. Allerdings, um es gleich vorwegzunehmen, konnte von einer "Erkundung der quirligen Innenstadt" keine Rede sein, denn bei einer gesamten Aufenthaltsdauer von 2,5 Stunden geht es im strammen Schritt von einer der angekündigten Sehenswürdigkeiten zur Nächsten.
Erschwerend kam noch hinzu, dass der Ausflug bereits um viertel vor Acht losging, wir also schon kurz vor sechs aufstehen mussten.
Angeblich war es dieser Panzer, der das Eisentor des Palastes am 30.4.1975 niederwalzte und damit die Niederlage von Südvietnam respektive der USA manifestierte.
Das erste Ziel, der Wiedervereinigungspalst, war auch gleich das geschichtsträchtigste. Vor der Eroberung Saigons durch die nordvietnamesischen Streitkräfte hieß dieses Gebäude Präsidentenpalast und war Amtssitz, Wohnung und Kommandozentrale des südvietnamesischen Präsidenten und Generals Nguyễn Văn Thiệu und ist heute ein Museum.
Zum Glück waren nicht alle 100 Räume des Palasts zugänglich, sodass wir nach einer Stunde das Gebäude unter der Führung der örtlichen Reiseleiterin wieder verließen.
Bereits im Bus hatte uns die Reiseleiterin Verhaltensregeln als Fußgänger im Straßenverkehr gegeben. Dieses überlebenswichtige Knowhow hatten wir, Doris und ich, uns ja bereits in Đà Nẵng per Selbststudium angeeignet.
Die Kathedrale Notre Dame. Der Name dieses Bauwerks zeigt, dass hier auch die Franzosen Einfluss nahmen und bereits vor den Amerikanern Vietnam zum Spielball ihrer Interessen machten.
Der folgende Stadtrundgang war, wie bereits angedeutet. Ziel anlaufen, etwas Information, Foto machen, weiter gehen zum Nächsten.
An einer langen Plakatwand waren die Ereignisse des Vietnamkriegs aus Sicht der heutigen kommunistischen Partei Vietnams dargestellt. Hier hätten Doris und ich bestimmt lange verweilt. Es wäre mit Sicherheit einmal interessant gewesen, Informationen und Darstellungen aus dem Blickwinkel der nicht-westlichen Politik zu betrachten.
"Lebende Frische", wie der Asiate sagt.
Die Krabben sind mit rosa Bändern "gefesselt", damit sie nicht entwischen können.
Am letzten Ziel, dem Markt, hatten wir sogar noch 45 Minuten "Freigang", ehe uns der Bus wieder zurück nach Phú Mỹ brachte.
Im Bus erfuhren wir einiges wirklich Interessantes über das Leben in Vietnam, denn unsere örtliche Reiseleiterin war eine wahre kleine Plaudertasche.
Die Sprache muss sehr schwer zu lernen sein, sie erklärte das an dem vietnamesischen Wort "ca". Wie man in diesem Blogeintrag sehen konnte gibt es die dollsten Striche, Kringel, Schlangen etc., sogenannte Akzentzeichen, die man über oder unter einen Buchstaben anbringen kann. So gibt es für das Wort "ca" die verschiedensten Bedeutungen, je nachdem welchen Krickel-Krackel man noch an die beiden Buchstaben anbringt. Und sie werden dann auch unterschiedlich ausgesprochen, wie sie uns demonstrierte. Für unser Ohr waren alle fünf Varianten allerdings völlig identisch.
Der rote Bughati und der rote Maserati hoben sich von den anderen dunklen Nobelkarossen vor einem Luxushotel farblich ab. Steuerlich sind die Fahrzeuge eindeutig in die 200%-Kategorie einzuordnen.
Autos sind absoluter Luxus und kaum ein Vietnamese besitzt eines, außer den ganz Reichen. Denn auf den Autokauf fallen noch einmal 100% Steuer auf den Kaufpreis an, bei Luxusmodellen wie Lamborghini oder Maserati sogar 200%. Deshalb gehören die meisten PKW nicht Privatpersonen, sondern Firmen.
Eine Ausnahme würde für den vietnamesischen BMW gelten, der sei steuerfrei. Da niemand etwas von einem vietnamesischen BMW wusste, kam von ihr die Auflösung:
Bauer Mit Wasserbüffel.
So verlief die Busfahrt recht unterhaltsam, ohne dass man uns mit trockenen Zahlen und Fakten vollstopfte.
Blog schreiben und Bilder sichten.
Und Schattenplätze suchen, es ist nämlich richtig heiß. Zum Äquator ist es nicht mehr allzu weit. Wir befinden uns bereits auf dem 7. Breitengrad.