Einmal um die ganze Welt ...
2017/2018 - Eine Kreuzfahrt mit der MS AMADEA
Morgen endet der erste Reiseabschnitt und etwa 400 Passagiere werden von Bord gehen und ebenso viele Neue werden ihre Reise beginnen.
Quasi als abschließenden Höhepunkt gab es heute Morgen einen Bayerischen Frühschoppen. Auf allen bisherigen Reisen lief das so ab, dass es von 11 bis 12 Uhr Freibier, Lebekäs', Spanferkel und Remmidemmi gab, um dann nahtlos zum Mittagessen zu wechseln.
Hier hat man es, meiner Meinung nach, geschickter organisiert.
Frühschoppen mit allem Drum und Dran von 11:30 bis 14:00 Uhr und Mittagessen von 12:30 bis 14:00 Uhr. Man hat also beides miteinander verzahnt.
Ein Nachteil hatte die Sache allerdings für das Duo VIP, die statt einer Stunde nun 2 ½ Stunden für musikalische Unterhaltung sorgen mussten.
Harald, der eine Teil des Duos, hat sich wohl gedacht, geteiltes Leid ist halbes Leid, und hat mich auf die kleine Bühne gelockt und von da gab es zumindest für eine Nummer kein zurück - the show must go on!
Doris hat das Ereignis filmisch für die Nachwelt festgehalten.
Muss ich mir jetzt für den nächsten Frühschoppen eine Seppelhose zulegen?
Wie dem auch sei, dass gegrillte Bauchfleisch war hervorragend und ein zusätzliches Mittagessen war nicht erforderlich.
Während die meisten Gäste sich im Heimreisemodus befanden und darauf warteten, dass man sie in die Transferbusse zu ihren Fliegern verfrachtete, ließen wir uns mit dem Taxi in die Altstadt von Puerto Vallarta kutschieren.
Die Altstadt, direkt am Meer gelegen, wird voll touristisch genutzt. Hier hat man zwar Massentourismus, aber irgendwie mit Charme. Kleine Hotels und originelle Restaurants, aber natürlich auch die unvermeidlichen Souvenirläden. Auf der breiten Uferpromenade stößt man immer wieder auf Skulpturen, vor denen man staunend steht und sich fragt, was der Künstler wohl damit ausdrücken will.
Ein besonderes Spektakel waren die fliegenden Mexikaner. Ehe ich es umständlich beschreibe, was es damit auf sich hat, schaut Euch einfach das kleine Video an.
Fliegende Mexikaner.
Zwar gab es sonst keine besonderen Höhepunkte, aber es gab immer wieder Gründe zu verweilen und zu schauen. Die Zeit verging wie im Flug.
Frisch geknackte Austern, veredelt mit Limetten und sonstigem geheimnissvollen Zubehör werden direkt am Strand auf Papptellern serviert. Wir konnten beobachten, dass das Geschäft ganz gut lief.
Dieses T-Shirt wollte ich mir zulegen, damit ich bei der Einreise in die USA, beim sogenannten Facecheck, passend gekleidet bin. Allerdings hat mir Doris von diesem Vorhaben dringend abgeraten.
Im Reiseführer wird noch ganz besonders die Natursteinkirche Nuestra Senora de Guadeloupe erwähnt. Deren Turmspitze ist der Krone der Kaiserin Charlotta, der Ehefrau von Kaiser Maximilian von Habsburg, der warum auch immer, von 1864 - 1867 Kaiser von Mexiko war. Außerdem wurden hier Liz Taylor und Richard Burton getraut, somit, ob man nun will oder nicht, ist die Kirche ein absolutes touristisches Muss.
Nach der Rückkehr zum Hafen mit der Taxe machten wir noch schnell eine Stippvisite im nahe gelegenen Walmart. Was uns dort fast noch mehr beeindruckt hat als die Turmspitze, war die Bäckerei- und Konditoreiabteilung. Es roch verführerisch nach frischen Backwaren und die Torten waren ein Traum. Die Kunden liefen mit einem Tablett und einer Zange bewaffnet durch die Auslagen und beluden kräftig besagtes Tablett. Nach dem Rundgang verpackte eine Servicekraft das Ganze in einen Karton und klebte einen Bon darauf, was man an der Kasse zu zahlen hatte.
Als wir sahen, wie ein Kunde mit der Zange nach einem großen Brötchen griff und man deutlich hörte, wie frisch es dabei krachte, gab es für uns kein Halten mehr. Auch wir besorgten uns Tablett und Zange und kauften ein Brötchen, bezahlten umgerechnet 5 Eurocent (!) und genossen die Leckerei unverzüglich, nachdem wir den Supermarkt verlassen hatten.
Auf dem Schiff gibt es leider nur gummiartige Brötchen, zwar in zahlreichen Varianten, aber alle in gleicher Konsistenz. Selbst wenn man sie toastet, erreicht man keinerlei qualitative Verbesserung. Alle unsere diesbezüglichen Experimente scheiterten kläglich.
Walbeobachung - wir wollten es heute wieder mal versuchen. Oft genug schon waren solche Ausflüge eine echte Pleite, frei nach dem Motto: Walversprechen braucht man nicht einzuhalten.
Wir und noch ca. 50 weitere Mitreisende wurden von einer Phoenix-Reiseleiterin zu einem Bootsanleger geführt und bestiegen einen Katamaran. Wir machten es uns am Heck bequem. Hier wollte ansonsten kaum jemand hin. Zum einen sieht man ja dann den Wal vielleicht erst etwas später und zugegebener Weise war es hier hinten etwas lauter, dafür aber keinerlei Gedränge an der Reling.
Um es kurz zu machen, wir sahen jede Menge Buckelwale, mal weiter entfernt, aber auch recht nah. Und als Zugabe wurde uns noch ein Schwarm Delfine und eine große Meeresschildkröte geboten.
Die Fontänen der Wale, der sogenannte Blas, sind schon von weitem gut zu sehen. Der Mann am Ruder des Katamarans nimmt dann sofort Kurs in diese Richtung.
Als gegen 12:00 Uhr Essen serviert wurde, konnten wir uns auch mal bequem vorne am Bug aufhalten.
Eine nette Episode am Rande. Als wir uns hinten beim Wale gucken an der Reling breit gemacht hatten und bemerkten, dass wir eine Dame ein wenig behinderten, machten wir uns ein wenig dünner, damit sie auch an der Pole-Position teilhaben konnte. Sie lehnte dankend ab mit der Begründung, dass ihr Akku vom Handy leer sei.
Merke: Eigentlich nur durch den Sucher einer Kamera oder auf dem Display eines Smartphones lohnt es sich, Tiere zu beobachten.
Nach drei Stunden brachte uns der Katamaran wieder zum Ausgangspunkt zurück und wir konnten mit diesem Ausflug mehr als zufrieden sein.
Vielleicht spiegeln unsere Fotos, obwohl sehr amateurhaft, dennoch ein klein wenig die Faszination der Beobachtung wieder. Es ist nämlich gar nicht so einfach ein vernünftiges Foto zu schießen. Man muss warten, bis der Wal aus dem Wasser auftaucht, ihn mit der Kamera anvisieren, warten bis der Autofokus sein OK gibt und dann abdrücken. Meist ist der Kamerad dann schon wieder abgetaucht oder aus dem Bildausschnitt verschwunden.
Wenn ich diesen Bericht schon mit einem Kalauer begonnen habe, soll er auch mit einem enden:
Was geschieht mit einem Wal, nachdem er verstorben ist?
Er kommt in die Walurne!
Es waren deutsche Einwanderer, die bei den Anfängen von Mazatlán um 1820 maßgeblich beteiligt waren. Dies und so allerlei weitere Informationen erhielten wir am Vorabend von der Reiseleitung in der sogenannten Landgangsinformation.
Der kopierte Ausschnitt des Stadtplans war nur bedingt brauchbar, da der Maßstab fehlte. So wusste man erst mal nicht wie weit es in die Altstadt ist, deren Besuch empfohlen wurde. Fährt man mit dem Taxi, gibt es einen Bus oder kann man laufen?
Aber als wir von Bord gingen, löste sich das Problem in Wohlgefallen auf. Die Tourist-Info hatte vor dem Schiff einen Stand aufgebaut, wo man einen vernünftigen Stadtplan erhielt und die Info, dass der Weg in die Altstadt nicht sehr weit ist.
Mit einem Bähnchen wurden wir erst mal aus dem Containerhafen herausgebracht. Am Hafenausgang wurden wir schon von Volunteers empfangen. Die Volunteers sind ehrenamtlich Tätige, meist Amerikaner, die hier leben, die den Touristen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Hier machten sie uns auf eine blaue Linie, die auf die Straße gepinselt war, aufmerksam. Man brauchte ihr nur zu folgen, einfacher geht es wirklich nicht.
Es war ein verschlafener Sonntagmorgen und dennoch gab es wieder Dinge, die unsere Neugierde weckten.
So mussten wir erst mal an einem Café, in dem amerikanische Urlauber ihr Frühstück einnahmen, verweilen, weil dort Country Music live dargeboten wurde.
In einer kleinen Kirche, in der gerade Gottesdienst abgehalten wurde, standen die Kirchentore weit offen und luden uns ein, mal reinzuschauen.
Die fehlende Orgel wurde durch eine junge Gitarrenspielerin ersetzt, die die Lieder anstimmte. Im Gegensatz zum deutschen Kirchenliedgut, das sich mit Verlaub oft gar schröcklich anhört, wurden hier fröhliche, fetzige Lieder angestimmt, die Richtung volkstümliche Musik und Folk gingen, aber vor allem melodiös waren und einfach ein gutes Gefühl vermittelten.
An einem Gebäude, in der einheimische Künstler Ihre Werke ausstellten, kamen wir nicht vorbei, denn wir wurden freundlich eingeladen, reinzuschauen, um uns die Arbeiten anzusehen.
Am zentralem Platz der Altstadt angekommen, war es allerdings vorbei mit dem verschlafenen Sonntag. Hier waren schon mächtig viele Leute unterwegs auch einige Busse mit Phoenix-Ausflüglern.
Eine Kapelle baute sich auf und ein Volunteer erklärte uns, dass deren Musik die Wurzeln in der deutschen Blasmusik hätten und dass uns in Kürze heimatliche Klänge erwarten würden.
Naja, der Sound war am ehesten in Richtung Guggemusik einzuordnen: schnell, dynamisch und vor allem laut.
Die örtliche Markthalle hatte einen touristischen Teil mit den üblichen Souvenirangeboten und den "normalen" Teil für die einheimische Bevölkerung.
Nach einem kleinen Imbiss in einer Bäckerei machten wir uns auf den Weg Richtung Uferpromenade.
Auf dem Weg dorthin sahen wir eine kleine Gruppe junger Leute, die ein Video drehte. Einer filmte, ein weiterer sorgte mit Lautersprecherequipment für die Rapmusik, ein Dritter rappte (Playback) und eine junge Dame stand dekorativ abseits.
Wir betrachteten das Treiben interessiert und erweckten dadurch wiederun deren Interesse an uns. Der Rapper kam auf uns zu, erklärte, worum es in seinem Song geht (um ehrlich zu sein, ich hab's wieder vergessen) und dass es fantastisch wäre, Doris und mich mit in das entstehende Video einzubauen.
Wir sollten einfach vor der Kamera ein paar Faxen machen. Doris war wenig begeistert, aber da ich ja bereits beim Frühschoppen Erfahrung gesammelt hatte, wie man sich zum Affen macht, fühlte ich mich für diese Aufgabe durchaus genügend qualifiziert.
Der Rapper versprach mir nach der Aufnahmesession hoch und heilig, ich wäre der Erste, der sein Video bekommen würde. Ich bin mal gespannt, ob das was wird. Meine Email-Adresse hat er jedenfalls.
Und immer wieder gibt es Kurioses auf unseren Wegen. Hier ein Fahrrad, an das man einen Motor getackert hat.
Mit Hilfe von Karte und Kompass fanden wir schließlich auch die Uferpromenade, die sich auf der dem Hafen gegenüberliegenden Seite der Landzunge befindet.
Wir schlenderten die Promenade entlang und entfernten uns dabei mehr und mehr vom Hafen.
Irgendwann hatten wir eine genügend hohe Dosis Landgang zu uns genommen und standen nun vor der Frage: "Laufen oder Taxi". Obwohl es hier im nördlichen Teil Mexikos überhaupt nicht mehr so heiß ist wie im Süden, sondern eher frühlingshafte Temperaturen vorherrschten, entschieden wir uns für ein Taxi - die Faulheit hatte mal wieder gesiegt.
Die Taxen ähneln hier ein wenig einem elektrischen Golfbuggy. Für 5 US-$ wurden wir bequem zum Hafen zurückgebracht und um 18:00 Uhr standen wir wieder an der Reling, um das Auslaufen der AMADEA zu beobachten.
Cabo San Luca ist ein Touristenort auf der Halbinsel Baja California. Hier gibt es nur Wassersport, Wassersport und nochmals Wassersport, also Schwimmern, Schnorcheln, Tauchen, Angeln und Boot fahren. Um eine große Marina gruppieren sich abwechselnd Restaurants, Souvenirläden, Schmuckgeschäfte, Tourenanbieter (für Wassersport) und seltsamerweise Apotheken.
Das es sonst hier weiter nichts gibt, beweist schon alleine die Tatsache, dass Phoenix nicht einen einzigen Ausflug anbietet.
Als Attraktion wird lediglich das Felsentor "El Aco" genannt und die "Playa del Amor", also der Liebesstrand. Beides kann man nur über eine Bootstour erreichen.
Der Ort besitzt keine Pier, also mussten wir tendern.
Um 8:00 hatten wir unseren Ankerplatz erreicht und so gegen 9:30 Uhr tenderten wir an Land. Von der Anlegestelle gelangt man fast zwangsweise in eine riesige Markthalle. Hier gab es alles, was der Einheimische mit Sicherheit nicht braucht.
Wir machen uns auf den Weg zu einem kleinen nahegelegen Strand, um ein wenig die Füße ins Wasser zu tauchen. Hier sind nur wenige Menschen. Der kilometerlange Strand mit den vielen Hotels liegt weiter abseits in einer anderen Richtung.
Heute wollen wir es mal ganz ruhig angehen, sehr zum Leidwesen der Tourenanbieter. Nicht mal eine Glasbodenfahrt möchten wir machen.
Wir laufen an der Marina entlang und freuen uns an den vielen Pelikanen, die im Wasser schwimmen oder auf den vertäuten Booten und Yachten sitzen oder durch die Luft fliegen.
In einem Restaurant machen wir Pause und trinken etwas. Auf dem Tisch steht ein Kästchen mit Tabasco, Ketchup und einer Gewürzdose, unserem Fondor nicht unähnlich. Wir probieren von diesem Gewürz ein bisschen, es ist scharf und schmeckt interessant. Sofort wird der Wunsch wach so etwas zu kaufen. Wir verlassen hierzu das Areal um die Marina, in der Hoffnung einen Supermarkt oder etwas Ähnliches zu finden. Aber auch wenn wir uns noch so weit von der Marina entfernen, es gibt keinen Lebensmittelladen, sondern nur Restaurants, Souvenirläden, Schmuckgeschäfte und Apotheken.
Also kehren wir unverrichteter Dinge um in Richtung Anleger unseres Tenders und erwerben für unsere letzten Pesos noch einen Kühlschrankmagneten.
Als wir gerade zur Tenderpier tappen wollen kommt uns eine Gruppe schwer bewaffneter Polizisten entgegen, nichts Ungewöhnliches in Mexiko. Auch sahen wir viel Militär auf den Straßen, ebenfalls schwer bewaffnet.
Mexico ist nicht nur Urlaub, Idyll und Folklore, sondern auch ein schlimmes Pflaster. Allein im Umfeld der Drogenmafia gab es in 2017 mehr als 25.000 Morde.
Hier im Urlaubsgebiet habe ich keine Befürchtung Ärger zu bekommen, wenn ich die Policia fotografiere. Im Gegenteil, sie boten uns an, ein gemeinsames Foto zu machen, ein Angebot, das wir gerne annahmen. So macht sowohl ein Polizist mit meiner Kamera als auch seine Kollegin mit ihrem Handy dieses Foto.
Um 17:00 Uhr lichteten wir den Anker mit dem nächsten Ziel San Diego, unser erster Hafen in den USA.
Für heute war wieder ein Beefer-Abend angesetzt. Der Wettlauf um die begrenzte Anzahl Sitzplätze auf dem Außendeck um Punkt 18:00 Uhr ging diesmal ein wenig gesitteter zu als beim letzten Mal, sodass nicht nur die Leute, die vom Deck 9 herabströmten einen Platz bekamen, sondern auch noch Einige, die durch das Restaurant gekommen waren, eine echte Chance hatten und diese auch nutzten.
Der Grund hierfür mag zum einen daran gelegen haben, dass das vor einigen Tagen zum großen Teil ausgewechselte Publikum etwas entspannter war als das vorherige, und zum anderen, dass die Wettersituation nicht ganz so optimal gewesen war. Es war nicht mehr sehr warm und es wehte hier am Heck ein kräftiger Wind.
Als wir kurz nach 19 Uhr die Lage peilten, war wieder gerade ein Zweiertisch freigeworden, den man uns zuwies. Und die Steaks waren wieder perfekt (und recht groß).
Der heutige Seetag wäre eigentlich schnell abgehandelt, wenn nicht zufälligerweise die USA auf unserer Reiseroute gelegen hätte. Die USA machen nämlich strenge Auflagen bezüglich Sauberkeit und Hygiene auf dem Schiff und werden deren Einhaltung auch akribisch nachprüfen. Die Crew ist seit Tagen nur noch am Putzen. Geputzt wird alles, auch wenn es sauber ist.
Die Hygienevorschriften verbieten auch, dass bestimmte Lebensmittel offen angeboten werden. So darf z. B. beim Frühstück die Milch für den Kaffee nicht mehr in kleinen Kännchen auf den Tischen stehen, sondern es gibt diese nur noch einzeln verpackt in Plastikdöschen. Die Ausgabe von Speiseeise an der Eistheke ist untersagt (was uns schwer trifft).
Obwohl wir noch gar nicht in den USA sind, wurden diese Maßnahmen bereits schon vor einigen Tagen vollständig umgesetzt.
So darf das Besteck, wenn es aus der Spülmaschine kommt, nicht mehr mit einem Tuch nachpoliert werden. Wir wurden darüber informiert, dass an den Messern deshalb jetzt vermehrt Wasserflecken auftreten könnten.
Die Liste dieser teils unsinnigen Vorschriften ist lang. Ein weiteres Beispiel gefällig? Die Flaschen mit den diversen Essigsorten und den verschiedenen Ölen am Salatbuffet dürfen nicht mehr mit Ausgießern versehen sein, sondern müssen Schraubverschlüsse vorweisen. Also wird jedes Mal die Flasche aufgeschraubt, dann der Salat versorgt, wobei das Dosieren schwierig ist und die Flasche außen jedes Mal ein wenig öliger wird. Dann schraubt man die Flasche wieder zu. Und das soll hygienisch sein? Ganz davon abgesehen, dass man jetzt ölige Finger hat.
Auch muss der Kabinenservice eingestellt werden. Das heißt, keine Schnitzel und Hamburger mehr auf die Kabine oder in die Jupiterbar - eine Katastrophe für unser bisheriges Galaabendkonzept. Wir werden zwar den Verdacht nicht los, dass einige der Einschränkungen gar nicht von den Amis kommen, aber vielleicht liegen wir damit ja auch völlig falsch.
Man könnte auch vermuten, dass dieser Blödsinn direkt aus dem Präsidentenzimmer von Herrn Trump stammt, aber weit gefehlt. Auch unter Obama, Clinton, Busch etc. war das schon so. Wahrscheinlich fiel die Einführung dieser Verordnung mit dem Amtseintritt von George Washington (1789) zusammen.
Und heute war Galaabend angesagt - was nun, wo der Schnitzel- und Hamburgerservice ersatzlos gestrichen wurde?
Es gab einen Plan B.
Wir haben von zu Hause als Notration vier Dosen Hausmacher Wurst mitgebracht. Beim Frühstück bunkerten wir heute früh bereits einige Scheiben Graubrot, das übrigens im Gegensatz zu den Brötchen prima schmeckt.
Natürlich hatten wir eine für diese Aktion notwendige Plastikdose im Gepäck.
Nach dem Mittagessen nahmen wir mit Genehmigung der Kellner aus deren Fundus Teller und Besteck mit, sodass für den Abend ein zünftiges Menü zur Verfügung stand.
Musikalisch untermalt wurde unser spezieller Abend mit dem ARD-Radionachtprogramm (wir liegen zurzeit 9 Stunden zurück), das wir via Internet auf dem Smartphone empfingen und per Bluetooth auf einen kleinen Lautsprecher übertrugen. Wozu hat man schließlich eine Flatrate fürs AMADEA-WLAN gebucht.
Um 18:30 Uhr laufen wir im Hafen von San Diego ein. Gegen 20 Uhr, die US-Behörden sind mittlerweile an Bord eingetroffen, beginnt der sogenannte Facecheck. Das Ganze ging recht schnell, da 10 Beamte den mit dem bereits per Internet eingeholten Visum, dem ausgefüllten Einreiseformular und dem Reisepass ausgestatteten Passagieren die notwendigen Stempel verpassten.
Um 21 Uhr gingen wir für einen ersten Orientierungsgang an Land. Nur zwei Liegeplätze weiter liegt der Flugzeugträger "Midway", der mittlerweile außer Dienst gestellt wurde und als Museum fungiert. Dorthin führte uns unser erster Weg. Die Öffnungszeiten sind allerdings sehr eng gefasst: täglich von 10 -17 Uhr, Eintritt 20 US-$.
In der Gegend um den Hafen gab es nicht viel zu sehen, Bürohochhäuser und vereinzelt Restaurants und Bars, die meisten davon schon geschlossen.
Die menschenleere Bahnhofshalle der Station "Santa Fe". Wir sind jetzt wieder in kühlen Breiten, wie man an der gelben Outdoorjacke von Doris sieht.
Durch Zufall stolperten wir über den Bahnhof "Santa Fe". Auch hier war absolut nichts los. Allerdings befand sich gegenüber auch eine Bus- und Trolleystation. Als Trolley wird hier eine schnelle Straßenbahn bezeichnet, die am ehesten mit einer deutschen S-Bahn verglichen werden kann. Ein freundlicher junger Mann erklärte uns den Fahrkartenautomaten, sodass wir mit dem Know-How ausgestattet, wie man eine Tageskarte lösen kann, zurück zum Schiff kehrten.
Unseren ursprünglichen Plan, mit dem Hop-On-Hop-Off-Bus (40$/Person) eine Stadtrundfahrt zu machen, ließen wir fallen, da wir ja jetzt in der Lage waren, die öffentlichen Verkehrsmittel von San Diego zu benutzen. Reiseführer und auch die Phoenix-Landgangsbeschreibung empfahlen folgende Ziele:
Zum Park gehört auch der San Diego Zoo. Aber angesichts der knappen Zeit und der 54$ Eintrittsgebühr verzichteten wir auf einen Besuch. Als kleiner Ersatz diente dieser Elefant.
Für 7 $ kauften wir am Automaten jeder ein Tagesticket und bestiegen einen Bus, der uns zum nördlichen Teil des 5 Km2 großen Balboa Parks, der nicht nur Park sondern auch gleichzeitig Kultur- und Museumsmeile ist, brachte.
Diverse Theater und zahlreiche Museen sind in die Parklandschaft eingebettet. Die Museums- und Theatergebäude sind alle neueren Datums, jedoch einem aufwendigen historischen spanischen Baustil nachempfunden.
Irgendwann waren wir am Südende des Parks angekommen. Der Stadtplan zeigte uns, dass es nur noch eines kurzen Fußmarsches bedurfte, um die 4th Avenue zu erreichen. An dieser Straße liegt sowohl das Gas-Lamp-Quarter als auch das Horton-Plaza.
Allerdings befanden wir uns am falschen Ende der 4th Avenue. Was tun? Wir wagten ein Experiment. Wir stellten uns hier an eine Bushaltestelle (Fahr- und Streckenplan waren nicht ausgehängt) und bestiegen den nächsten Bus, in der Hoffnung, dass er einfach nur die 4th Avenue entlangfährt und nicht irgendwo abbiegt. Aber selbst wenn, die Straßen sind streng schachbrettartig angeordnet, sodass eine Orientierung recht einfach ist.
Unsere Hoffnung wurde nicht getrübt, der Bus fuhr stur die 4th Avenue entlang und mit dem Stadtplan in der Hand konnten wir die passierten Querstraßen kontrollieren und kamen tatsächlich am Horton Plaza an.
Hier legten wir erstmal eine Mittagspause ein. Und was isst man hier in den USA? Natürlich einen Hamburger!
Das Plaza selbst war eher trostlos, sehr viele Ladenlokale standen leer, also wechselten wir gleich zum nächsten Tagesordnungspunkt.
Eine Reihe hübscher Fasaden, einige 0815-Geschäfte und ein paar nette Pubs, aber eigentlich nichts, was zum längeren Verweilen einlud.
Das Gas-Lamp-Quarter befand sich gerade um die Ecke und ist "mit seinen viktorianischen Bauten aus der Zeit von 1880 und 1910 erhalten. Hier reihen sich Boutiquen und Restaurants aneinander, Theater und Bars bilden beliebte Treffpunkte - besonders für Nachtschwärmer" (Quelle: Phoenix-Landgangsinformation).
Auch hier waren wir schnell durch und überlegten unser weiteres Vorgehen. Von einer nahegelegen Trolleystation wollten wir jetzt eigentlich wieder Richtung Hafen fahren, um den Flugzeugträger in Angriff zu nehmen.
Beim Studium des Streckenplans fiel uns auf, dass die "Orange Line" und die "Green Line" zusammen einen Rundkurs bilden. Man musste nur am Ende der "Orange Line" in die "Green Line" umsteigen. Mit unseren Tagestickets in den Taschen also kein Problem. So passierten wir Vororte, Gewerbegebiete und ein Footballstation, für das es anscheinend genauso viele Parkplätze wie Sitzplätze gab.
Nach einer guten Stunde war unserer Rundreise zu Ende.
Es war bereits viertel vor vier, als wir endlich den Flugzeugträger erreichten. An der Kasse machte man uns darauf aufmerkseam, dass wir nur noch eine gute Stunde Zeit hätten, bevor der Museumsflugzeugträger für den Publikumsverkehr wieder geschlossen wird. Uns war das sowieso schon klar gewesen, also lösten wir unserere Tickets. Wenn Japaner Europa in drei Tagen schaffen, werden wir doch ein Schiffchen in einer guten Stunde erforscht haben.
Fairerweise bot man uns an, am nächsten Tag bei freiem Eintritt unseren Besuch fortsetzen zu können. Aber da befinden wir uns schon wieder auf hoher See auf dem Weg nach San Francisco.
Natürlich schafften wir nur einen ganz kleinen Teil dieses gewaltigen schwimmenden Flughafens. Die Technik und die ausgeklügelte Logistik, solch einen Moloch sowohl nautisch als auch flugtechnisch zu betreiben, sind bewundernswert. Weniger bewundernswert ist der Sinn und Zweck dieses Wunderwerks.
Der Knüller von dem, was wir gesehen haben, war der Kapitän der USS Midway. Natürlich war der nicht echt, sondern eine bewegliche Puppe, aber so echt und gleichzeitig so zombiehaft, dass es Doris zu einem derart erstaunten Gesichtsausdruck verhalf, wie ich ihn bei ihr noch nie gesehen hatte.
Ein Puppenspiel der besonderen Art.
Statt pünktlich um 20 Uhr legten wir eine Viertelstunde später ab, da unser Lotse nicht rechtzeitig gekommen war.
Seit einigen Tagen finden an Bord die Dreharbeiten für eine neue Episode "Das Traumschiff" statt. Heute wurden die Schauspieler in der Altantik-Lounge vorgestellt. Von der Vorstellung hatte ich mir ein wenig mehr erhofft, so zum Beispiel auch Hintergrundinformation über die Filmerei. Aber es wurde nur von jedem Darsteller runtergebetet, in welchen Filmen oder Serien er oder sie schon einmal zu sehen war (inklusive kleiner Nebenrollen), was mich als Zuhörer recht schnell ermüdet hat.
Über die Dreharbeiten werde ich sicherlich berichten können, entweder zwischen San Franzisco und Hawaii oder zwischen Hawaii und Japan, denn dann haben wir viele Seetage und ich Zeit und Muße am Blog zu arbeiten.
Heute Morgen fand ich im Gästebuch meines Blogs einen neuen Eintrag.
Autor: Rene
Titel: Das geht gar nicht.
Was für ein furchtbarer Blog. Der Erzählstil und die Rechtschreibung haben gerade mal Grundschulniveau. Noch viel schlimmer, finde ich das hier das Recht am eigenen Bild vollkommen mißachtet wird.
Zum ersten Mal negative Kritik. Das bin ich ja bisher nicht gewöhnt, aber das muss man abkönnen, wenn man öffentlich etwas von sich gibt.
Ich möchte diesen Eintrag natürlich nicht ganz unkommentiert stehen lassen.
Also:
Rechtschreibung: Die Kritik ist durchaus berechtigt. Es schleichen sich viele Tippfehler ein, die ich nicht bemerke. Ich verwende wenig Zeit auf Korrekturlesen, ganz einfach, weil ich die Zeit dafür nicht habe. Ich nehme diese Fehler ganz bewusst in Kauf. Auch mögen Ausdrucks- und Grammatikfehler vorkommen, die beim Korrekturlesen auffallen würden (Rettet dem Dativ!).
Recht am eigenen Bild: Auch diese Kritik ist nicht ganz unberechtigt. Allerdings, wenn ich bei öffentlichen Veranstaltungen Fotos mache, müssen die Anwesenden damit rechnen, dass sie Teil (aber nicht Hauptbestandteil) eines Fotos sein können, das auch publiziert wird. Inwieweit ein Schiffsfrühschoppen oder die Reise selbst öffentlich ist, ist sicherlich eine juristische Grauzone.
Wenn ich z. B. Doris zusammen mit einem Souvenirverkäufer ablichte, frage ich jedes Mal nach, ob ich das darf (den Händler, nicht Doris).
Streng genommen müsste ich den Händler dann auch tatsächlich fragen, ob er mit einer Veröffentlichung im Blog oder auch bei Facebook einverstanden ist.
Da mein Blog ein Impressum mit Kontaktdaten hat, kann jeder gegen ein Foto, das seine Persönlichkeitsrechte verletzt, Widerspruch einlegen, damit das Foto entfernt wird. Dieser Forderung würde ich unverzüglich nachkommen.
Erzählstil hat gerade mal Grundschulniveau: Ich werde für mein literarisches Schaffen am Blog wahrscheinlich nie den Literaturnobelpreis oder den Pulitzerpreis erhalten. Auch wird man mir eine Mitgliedschaft im PEN-Club nicht antragen.
Über das Niveau meines Schreib- und Erzählstils kann ich selbst kein Urteil abgeben, da bin ich voreingenommen und befangen. Also lassen wir diese Kritik einfach mal so stehen.
Woran es mir tatsächlich fehlt, ist wahre Größe, sonst hätte ich Rene, dem Schreiber des Gästebucheintrags, nicht seine eigenen Rechtschreibfehler unter die Nase gerieben (in einem Kommentar zum Eintrag).
Allerdings sollte man berücksichtigen, dass ich über den Kommafehler großzügig hinweggesehen habe.